Handbuch der praktischen Genealogie/053

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
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auf einer Art von Zettelkatalog mit zweckmäßigen Verweisungen. Das Ganze nennt Verf. ein Stammbuch. Dieses Verfahren ermöglicht das Auffinden aller möglichen genealogischen Beziehungen für jede im Stammbuch enthaltene Person, ist aber unübersichtlich, so daß man auch neben dem Stammbuch eine schnell zu übersehende Tafel nicht wird entbehren wollen. — W. Graebner, Ü. Ursprung u. Art bildlicher Darstellungen von Stammtafel u. Ahnentafel mit besonderer Berücksichtigung d. deutschen genealogischen Kunst des 16. bis 19. Jhts., VJH 1902. — J. O. Hager, Über Ahnenbezifferung, DH 1905, 184 ff.; drs., Ein Kapitel aus der Deszentorik, ASW 1907, 65 ff. Hager rühmt besonders DH 1905, S. 188 das System Felsmeer; dasselbe ist in einer zehnstufigen Ahnentafel (Kaiser Wilhelm II.) angewandt, welche als Extrabeilage zum 2. Heft des XVI. Jgs. der Zeitschrift „Vom Fels zum Meer“ hrsg. worden ist. — A. von den Velden, Wert u. Pflege der Ahnentafel, ZPF 1; drs., Ahnentafeln einst u. jetzt, ZPF 3. — J. Gröber, Die Bedeutung d. Ahnentafel für biologische Erblichkeitsforschung, Archiv f. Gesellschafts-Biologie, 1. Jg., 5. Heft. Berlin 1904. — W. Graebner, Genealogie u. Politik. Danzig 1910. Hierin: Der Baum als genealogisches Bild, profane Stamm- u. Ahnentafeln. — Außer den im vorliegenden Buche anderwärts genannten Werken üb. spez. Geschlechter oder Länder seien hier noch vermerkt: Forst, Otto, Die Ahnenproben der Mainzer Domherren (= Quellen u. Studien z. Genealogie l). Wien u. Leipzig 1913. — Hierüber Frh. v. Dungern. FB 1913. — Wegele, Ahnentafeln der Trierer Domherren i.d.Beitr, z. Spezialgesch. d. Rheinl. 2. Bd. — Nedopil, Deutsche Adelsproben aus d. deutschen Ordens-Zentral-Archiv. 4 Bde. Wien 1868—81. — Fehrentheil u. Gruppenberg, Ahnentafeln d. gesamten jetzt lebenden stiftsfähigen Adels Deutschlands. Regensburg 1864. — Estor, J. G., Praktische Anleitung zur Ahnenprobe, so bei den teutschen Erz- u. Hochstiften, Ritterorden u. Ganerbschaften gewöhnlich. Marburg 1750. — v. Stojentin, Ahnentfln. d. Domherren d. Stifts Naumburg, DH 17, 485 ff. — A. von den Velden, Die Ahnentafeln v. Schiller, Moltke, Werner Siemens als dekorative Wandteppiche, FB 1910. — W. C. von Arnswaldt, Die Ahnentafel des Philosophen G. W. Leibniz, ZPF 8. — E. Devrient, Das Problem der Ahnentafel. Pol. anthr. Rev. 1903. — Das Werk von Le Laboureur „Tableaux Généalogiques ou les Seize Quartiers de nos roys. Paris 1673“ enthält Ahnentafeln zu 16 Ahnen der Könige von Frankreich, u. zwar von Ludwig dem Heiligen bis auf Ludwig XIV. u. von einer Anzahl hoher geistlicher u. weltlicher Würdenträger, alle mit Wappen, und ist wichtig wegen des grundlegenden traité préliminaire von Menestrier. Weitere Literatur über die Ahnentafeln findet sich in Forsts Arbeit über Genealogie in Meisters Grundriß der Geschichtswissenschaft (unter der Presse).

      Für praktische Arbeiten, die die Herstellung von Ahnentafeln bezwecken, empfiehlt sich die Benutzung gedruckter Formulare. Ahnentafel-Formulare gibt es im buchhändlerischen Verkehr mehrere: solche nach dem Entwurf Graebner, in 8 verschiedenen Ausführungen (zu 8, 16, 32 und 64 Ahnen), Görlitz, Verlag von C. A. Starke; Ahnentafeln zu 16 Ahnen mit Wappenschildern, gezeichnet von L'Estocq, Görlitz, ebd.; Ahnentafel-Formular Kiefer, entworfen v. K. Kiefer, d. i. eine 256stellige Ahnentafel in Heftform, mit einer Haupttafel, 16 Nebentafeln u. Register, jede Tafel mit Schablonenwappen bedruckt, einzelne Blätter zu 16 Ahnen, Verlag von Gebr. Vogt in Papiermühle (S.-A.); E. Weißenborn, Ahnentafel- u. Stammtafelvordrucke ebd.; kreisrunde Formulare (ein Beispiel bei Devrient, Familienforschung, S. 72) sind bei Rich. Leonhardt in Elberfeld (Humboldtstr. 25) erschienen. Erläuterungen zum Gebrauch von Ahnentafel-Formularen sind verfaßt von W. Graebner, Wegweiser zur Benutzung der Ahnentafeln, Görlitz 1900, und von Weißenborn, Anleitung zur Aufstellung von Stamm- und Ahnentafeln, Verlag von Gebr. Vogt in Papiermühle (S.-A.).

Leichenpredigten.       Leichenpredigten. Schon im 16. Jahrhundert entstand bei den Protestanten[1] der Gebrauch, von verstorbenen Personen von einiger Bedeutung


  1. Leichenpredigten werden von der katholischen Kirche nur geduldet. Doch finden sich auch in katholischen Ländern dank dieser Duldung zahlreiche Leichenpredigten, z. B. in d. Stadtbibl. zu Augsburg, vgl. Zapf, „Augsburger Bibliothek“ 1795, I. Bd., S. 202—539 (in demselben Werke finden sich S. 539—553 Beschr. d. Augsburger Epitaphien, ferner Geschlechtergesch. u. Stammbäume). In Polen gab es im 17. u. 18. Jht. eine riesige Leichenpredigtliteratur. Diese ist in Estreichers Bibliografia polska verzeichnet. Den größten Bestand an Leichenpredigten über polnische Familien haben das Ossolineum in Lemberg und die Jagellonische Bibliothek in Krakau.