Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/314

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[313]
Nächste Seite>>>
[315]
Erzdioecese Koeln 1883.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


20. Neurath.

Pfarrort.

Neurath, ein Dorf in der Bürgermeisterei Frimmersdorf, im Amtsgerichtsbezirke und Kreise Grevenbroich, zählt in 145 Häusern und sechs Höfen 680 Einwohner, worunter sechs jüdischer Confession. Der Ort ist von Köln fast sechs Stunden, von Neuß 3½ Stunden entfernt.


Pfarrgeschichte.

Die Sage erzählt, daß Neurath unter der Regierung Kaiser Karls des Großen eine Oede gewesen, in welche der Kaiser Bogenschützen sandte, um das dort hausende Raubwild zu erlegen.

Die erste geschichtliche Nachricht über Nuwenroide ist in einer Urkunde des Kloster Hamborn vom Jahre 1253 enthalten, worin dasselbe den Brüdern des Deutschen Hauses in Köln ein ihm zugehöriges Gut zu Neurath verkauft, um für den Kaufpreis eine näher gelegene Besitzung zu erwerben.[1]

1261 kommt in einer Urkunde Burchards, Herrn zu Hackenbroich, Johann, Priester und Ordensbruder, als Pfarrer in Neurath vor.[2]

Im Jahre 1301 schenken Walram, Herr von Bergheim, und Imagina, seine Gemahlin, dem Deutschen Hause St. Katharina in Köln um Gottes Willen und damit nach ihrem Tode in allen Messen und Gebeten ihrer immer gedacht werde, den Novalzehnten von 70 Morgen Land auf dem Eichholz im Kirchspiel Neurath[3]

1341 gehörte Neurath den Herren von Heinsberg.

1392 ist Wilhelm von Vlatten urkundlich als Herr zu Neurath aufgeführt. Er hinterließ eine Tochter Lieburg oder Liburgis, welche Heinrich Scheiffart von Merode zu Bornheim heirathete und ihm dadurch Neurath zubrachte.[4] Deren Sohn Friedrich auf Bornheim und Neurath



  1. Hennes, Commenden des Deutschen Ordens, 60. -
  2. Siehe Gürath. -
  3. Hennes, Commenden, 81.
  4. Fahne, Geschichte der Grafen Salm, I 117. Auch Rheinischer Antiquarius III 12. 134, wo statt Leiburg Sitburg steht.