Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/295

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Als verdiente Küster können genannt werden: Andreas Bedorf, starb 1796 im 83. Jahre, nachdem er seinen Dienst fast ein halbes Jahrhundert bekleidet hatte. Sein Sohn und Nachfolger Joseph Bedorf starb 1800.


Nebenorte.

Rectorat Hülchrath.

Der Name Hülchrath kommt als Holkerode, Hilkerade, auch Hulkenroide schon anfangs des 12. Jahrhunderts vor.[1] Derselbe ist auch in der Geschichte des h. Engelbert eingeflochten. Gelenius in seinem Werke: S. Engelbertus, vindex libertatis ecclesiasticae, 272 erzählt: "Ein Jäger von Hülchrath, mit Namen Conrad, an Händen und Füßen gelähmt, hatte viele Gnadenorte besucht und viele Mittel erfolglos angewandt, endlich pilgerte er nach Gevelsberg, wo Engelbertus ermordet wurde, und erhielt dort durch die Fürbitte des Heiligen Genesung."

1251 fand zwischen Erzbischof Conrad von Hochsteden und dem Grafen Wilhelm von Jülich eine Ausgleichung wegen Hülchrath, das ein Kölnisches Lehen war, statt. Dasselbe war durch Heirat an die Dynasten von Heinsberg gekommen und von Adleidis von Heinsberg an deren Sohne Diedrich Loef von Cleve, den sie in ihrer Ehe mit Diedrich von Cleve gewonnen.[2]

Heinrich Graf von Virneburg, der im Jahre 1305 den erzbischöflichen Stuhl bestieg, erwarb 1314 von Diedrich von Cleve die Grafschaft Hülchrath. Eigentlich war dieselbe schon 1294 für eine beträchtliche Summe an das Erzstift verkauft worden,[3] aber erst genannter Erzbischof von Virneburg brachte das Geld - 30000 Mark - mit Beihülfe der Geistlichkeit zusammen und trat den Besitz wirklich an. Zuerst heißt es castrum et terra de Hilkerode, dann von 1321 ab castrum et oppodum. Das Städtchen oder der Flecken ist also nach dem Schlosse entstanden. Es erhielt 1608 durch den Coadjutor Ferdinand von Baiern seine Befestigung. Seit der Zeit ward es Flecken von Hülchrath und später, als das Schloß zur Ruine geworden, kurzweg Hülchrath genannt. Jenes Jahr ist in einem Chronicon, welches an der Thüre des für die Churfürstlichen



  1. castellum vestustissimum et munitissimum. 1120. -
  2. Lac. II 199. -
  3. Van der Schürens Chronik setzt den Verkauf in's Jahr 1298. Dort heißt es "Die vorschreve Greve Derick hadde einen jongen Broeder, de ock Derick hiete und schrieff sich Derich Loeff von Cleve und Herr to Hilkenraede ... Dese verkocht und opdroech heeren Derick van Cleve sinem Broeder dat Landt von Hilkenraede ... und dit geschah in dem Jaer 1298." Ueber die Bedingung beim Ankaufe siehe Fahne, Geschichte der Grafen Salm, Urkundenbuch, 81.82.