Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/287

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[286]
Nächste Seite>>>
[288]
Erzdioecese Koeln 1883.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


19. Neukirchen-Hülchrath.

Pfarrort.

Neukirchen, gewöhnlich Neukirchen=Hülchrath genannt, gehört zur Bürgermeisterei Hülchrath, zum Amtsgerichtsbezirke und Kreise Grevenbroich und zählt mit den Nebenorten 1600 Einwohner, welche alle katholisch sind, außerdem noch 58 Israeliten. Von Köln liegt es 5¼ Stunde und von Neuß 1½ Stunde entfernt.


Pfarrgeschichte.

Früher gehörte Neukirchen zum Dingstuhle und Amte Hülchrath. Es wurde auch Neukirgen geschrieben. Um es von so vielen gleichnamigen Orten zu unterscheiden, wurde es im Anfange des 17. Jahrhundets Neukirchen bei Hülchrath genannt.

Binterim zählt im liber valoris (Alte und neu Erzdiöcese Köln) Neukirchen schon im 14. Jahrhundert unter die Pfarreinen in der decania Bergemensis. Der Domprobst in Köln hatte die Collation.[1]

Die Reformationist dort ohne Einwirkung geblieben. Im 17. Jahrhundert hatten sich einige wenige Reformirte in Neukirchen niedergelassen. 1676 starb die Jungfer "zur Krone", welche sich den Reformirten in Wevelinghoven angeschlossen hatte. Sie wurde in Grevenbroich begraben. Desto mehr hat Neukirchen besonders durch die Nähe von Hülchrath in Kriegszeiten gelitten. Ein alter Bericht sagt: "1643 den 21. Jenner fielen die Hessen in's Land und nahmen hinweg alles Vieh, Früchte, Hausgeräthe und auch alle auf's Schloß geflüchtete Lebensmittel. Nicht weniger wurden aus der Kirche die Pastoralbücher entfremdt und zu Köln verkauft. Zufälligerweis aber hat der Pastor Roosen das andere Jahr allda solche vorgefunden und eingelöst. Ohne Zweifel seyndt die alten Urkunden auch in diebische Hände gefallen. Pastor Roosen begab sich zwischen Ostern und Pfingsten aus Mangel der Lebensmittel und aus Furcht vor Gefangenschaft auf Köln in St. Apostelstift.



  1. Dumont, Descriptio, 17.