Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/234

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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C. Die Kirchen, Pfarren und Prediger der Klasse Brake

Die Classe Brake oder die III Predigerclasse begreift die vierzehn Pfarren: Barntrup, Blomberg, Brake, Donop, Cappel, Elbrinxen, Falkenhagen, Hillentrup, Lemgo, Lieme, Reelkirchen, Schwalenberg, Sonneborn und Wöbbel nebst einigen Kapellen in sich.

Von diesen gehörten Lemgo und das später gegründete Kirchspiel Lieme, Brake und Hillentrup zum Archidiaconat oder sedes Lemgo im Bisthum Paderborn; Sonneborn zum Archidiaconat oder bannus Osen im Bisthum Minden (cf. Holscher Bisth. Minden S 109); alle übrigen zum Archidiakonat oder sedes Steinheim (Stenhem) im Bisthum Paderborn.

Der sedes Stenhem umfaßte den ganzen alten Huettagoe (Wettigau) und erhielt seine definitive kirchliche Gestaltung im Jahre 1231 durch die päpstlichen Commissarien, welche das Bisthum Paderborn in bestimmte Archidiaconate eintheilten. Diesen festgesetzten Umfang hatte es bis zur Reformation. Nach den Archidiaconatsverzeichnissen von Fürstenberg, Schaten, Bessen, Wigand und dem Registrum contributionis der sedes Stenhem vom Jahre 1480 wurden folgende Lipp. Kirchen (die Kapellen und Klöster werden nicht mitgenannt): Scithere oder Schiedere (Schieder), Wicbilethe oder Webbelde (Wöbbel), Byche (Bega), Capella oder Capelde (Kappel), Berentorpe oder Berndorp. (Barntrup), Blomberge oder Blombergh, Relenkerken oder Reilenkerken oder Relinkerke (Reelkirchen), Donope oder Donepe (Donop), Valkenhagen, Burghagen oder Borchagen, Oppidum Swalenberge, Rischenouwe und Elmeringhausen (Elbrinxen), zur sedes Steinheim gerechnet. — Die Angabe der einzelnen in jenen Kirchspielen gelegenen Klöster und Kapellen wird bei der Beschreibung jener geschehen.

Nach der Reformation eigneten sich die Lippischen Grafen das Besetzungsrecht jener Pfarren an. Aus den Consistorialakten erhellt nur, daß der Bischof von Paderborn sein Besetzungsrecht bei Reelkirchen noch im Jahre 1646 geltend gemacht und bei Schwalenberg und Elbrinxen wieder eine Zeit lang ausgeübt hat; über ähnliche auf andere Pfarren des sedes Steinheim gemachte Ansprüche ist nichts bekannt. (Das Nähere siehe bei Reelkirchen und der katholischen Gemeinde Schwalenberg.)

1. Barntrup (Berndorp, Berentorpe, Berlinctorp, Barrentorff). Die Gemeinde Barntrup besteht außer der Stadt Barntrup aus dem Schloß Barntrup, dem Gute Wierborn mit der Mühle und drei Colonaten, dem v. Kerssenbrockschen