Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/176

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Schallfenstern mit den romanischen Capitellen zu schließen, aus der vorgothischen Bauzeit. Ueber der Eingangsthür desselben ist die Jahreszahl 1650 eingemeißelt, in welchem Jahre die alte Kirche restaurirt sein wird. (cf. O. Preuß. Baul. Alterth. S. 80.) Sie wird vor dem Jahre 1299 erbaut gewesen sein, denn eine Urkunde meldet, daß im Jahre 1299 zwischen dem Pfarrer in Bega und seinen Parochianen ein Streit über gewisse Aecker ausgebrochen sei, welchen Lippold von Amelungeschen, Canonicus der Paderborner Kirche und Archidiaconus zu Steinheim, dahin schlichtete, daß eine Hälfte derselben der Kirche, die andere dem Pfarrer gehören solle. (Lipp. Reg. I, 466.) Da im Jahre 1397 zum Bau der Kirche zu Bega ein Hof geschenkt wird, muß man annehmen, daß um jene Zeit eine Restauration oder eine Erweiterung der alten Kirche vorgenommen ist. Die neue Orgel ist von dem Orgelbauer Randebrock in Paderborn gebaut. — Die beiden Glocken haben gleichmäßig als Inschrift den bei Kirchenglocken so oft vorkommenden s. g. englischen Gruß (Luc. 1,28): Ave Maria gratia plena, Dominus tecum in gothischer Majuskel ohne Jahreszahl, nach dem Charakter der Buchstaben aber jedenfalls sehr alt und sicher dem 15. Jahrhundert angehörend. Die Untersuchung der dritten außerhalb am Thurme hängenden Glocke ist schwer zu ermöglichen.
Ueber Dotationen der Kirche und Pfarre haben wir nachstehende urkundliche Nachrichten: Am 3. Febr. 1351 beurkundet Ritter Kord von Bega für sich und seinen Bruder Kord, er habe der Kirche des hl. Petrus zu Bega „gegiftet und geeignet" sein dort belegenes Gut, genannt „Cordes Moyginch Gut", welches die Dechen nach Rath des Kirchspiels mit Pfennigen des Gotteshauses und mit Hülfe des weisen Mannes Johann von dem Rede, Bürgers zu Lemgo, und dessen Frau, die ihren „vulst" (Hülfe, Einwilligung) dazu gegeben von Hermann von Humfeld gekauft haben. Die Einkünfte des Guts sollen nicht für den Kirchherrn, sondern für den Gottesdienst, für Lichter, Wein und Baukosten verwandt werden. (Lipp. Reg. II, 946.).
Am 16. März 1397 beurkundet Werner, Vicearchidiakon zu Steinheim, daß Elisabeth Witwe Sweder's von Berynctorp (Barntrup) vor dem Synodalgerichte zum Bau der Kirche von Bega ihren jetzt von Kochmann bebauten Hof Wolendiek in Bega und ihre sämmtlichen Güter in Syblinctorpe (Sibbentrup) geschenkt habe. Act in eccl. Byega in Gegenwart des dortigen Pfarrers Johann von Warberge und des Vicepfarrers zu Bernynctorp Joh. Bademann. (Lipp. Reg. II, 1446.)