Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/170

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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nütze ec., und daß von den 10 Mark, welche die Ullenhauser entrichten, die eine Hälfte zu Bauten und Verschönerungen der Kirche zu Alverdissen verwendet werde, die andere aber der Priester erhalten und dagegen verpflichtet sein soll, wenn zu Ullenhausen eine Kapelle errichtet wird, (was aber nicht geschehen ist) in dieser alle 14 Tage Messe zu lesen. (Lipp. Reg. IV. S. 266. Holscher ungedr. Msscpt S. 102.) Die Kirche, auf welche sich die vorstehende Urkunde bezieht, wurde im 2. Viertel dieses Jahrhunderts abgebrochen, während man den Thurm mit dem an denselben angebauten Grabgewölbe der gräflichen Linie Lippe-Alverdissen stehen ließ, und die jetzige Kirche daran baute. An dem Thurme steht das Doppelwappen der Rose und des Sterns und die Jahreszahl 1555, sehr wahrscheinlich die Zeit der Vollendung des Thurms. Vor der Gruft ist an der Außenseite ein Epitaphium in reicher Sandsteinsculptur angebracht mit Namen und Wappen des Grafen Philipp Ernst (+ 1723) und seiner Gemahlin Amalie, Herzogin zu Schleswig-Holstein-Beck (+ 1739). In der freundlichen Kirche ist ein Grabstein des im Jahre 1604 dort beigesetzten Besitzers des Gutes Ullenhausen Friedrich's von Werpup, eines Gliedes der Familie Werpup, welche vom Landesherrn die Klostergüter von Ullenhausen im Jahre 1557 als Lehn erhielten. (Lipp. Reg. IV, 2988. O. Preuß. Baul. Alterth. S. 80.) Der Thurm birgt 2 Glocken, die kleinere hat die Inschrift: Lobet den Herrn mit hellen Cymbeln. Lobet ihn mit wohlklingenden Cymbeln. Alles was Odem hat, lobe dem Herrn. Halleluja. Psalm 150.


Soli Deo gloria! me fecit Christian Voigt. Anno 1725.


Die größere: „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß Alle u. s. w. Ev. Joh. 3. „Durchs Feuer bin ich geflossen, Christian Voigt hat mich gegossen". Anno 1725.
Das alte, unschöne Pfarrhaus ist in den letzten Jahren durch Pastor Moritz Petri in einen ziemlich wohnbaren Stand gesetzt; ob dies noch das alte von 1595 „unter Pastor Happenus auf Befehl vom Amtmann beschaffte" ist, (cf. Nro. 6 der Prediger) ist dem Verfasser nicht bekannt.
Das Kirchspiel hat im Jahre 1880 c. 1000 Seelen; nach fünfjährigem Durchschnitt beträgt die jährliche Zahl der Geborenen resp. Getauften 36, resp. 35, der Confirmirten 30, der Copulirten 9, der Gestorbenen 28, der Communikanten 931.
Die Kirchenbücher beginnen mit dem Jahre 1693. Die Kirchencapitalien sind 2001 Mark 2 Pfennig; die der