Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/157

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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auf die ungerechten Ansprüche an die curtis und die Kirche zu Stapellage verzichtet habe. Im Jahre 1237 gestattete Bischof Bernhard lV. von Paderborn dem Kloster Marienfeld auf dessen Bitte, quod sterilis et inutilis pertinens predio curie in Stapelhagen que dicitur Elmenebroc ad usus predicti monasterii exstirpetur (Lipp. Reg. I, 211). — In den Jahren 1262 und 1365 wird villa Horste im Kirchspiel Stapelage erwähnt (R. I., 317; II, 1134). Ein Neubau oder eine Vergrößerung der alten Kirche war Veranlassung, daß am 8. Juli 1321 mehrere Patriarchen, Erzbischöfe und Bischöfe denjenigen Ablaß von 40 Tagen ertheilten, welche die der Jungfrau Maria und dem hl. Petrus und Urbanus geweihte Pfarrkirche zu Stapelagen an gewissen Tagen besuchen, dort beichten, Lichter, Ornamente u. dgl. schenken, in Testamenten Gold, Silber, Gewänder und sonstige subsidia charitativa vermachen würden (Lipp. Reg. II, 733).
Ums Jahr 1760 hat die Kirche „starke Besserungen erhalten und ist fast neu gebauet;“ (Puhstkuchen p. 125) sie enthält keine Inschriften aus älterer Zeit. An der Orgel steht die Jahreszahl 1655. Die ältere der beiden Glocken ist mit den Namen des Pastors, der Kirchenvorsteher, des Gießers und mit dem Spruche: Inservio vivis et mortuis versehen und trägt die Jahreszahl 1658. Die andere die Jahreszahl 1732. (Preuß. Baul. Alterth. p. 95). — In dem Zeitraume von 1875-1878 hat die Kirche wiederum erhebliche Reparaturen erfahren. Das Dach ist erneuert und im Innern ein neues Brettergewölbe angebracht, außerdem haben die Innen- und Außenwände, sowie die Außenwände des Thurmes einen neuen Anstrich bekommen, die Gänge und das Chor sind mit Flurplatten belegt worden.
Bis zur Zeit der Reformation ist das jus patronatus und der Pfarrcollatur dem Kloster Marienfeld zugehörig gewesen und dadurch „in Abgang gekommen, weil Paderborn einen Anspruch darauf machte.“ (Alth. Arch. Nachr.).
Das alte Pfarrhaus brannte im Jahre 1678 ab, als Ludolf Müller in Stapelage Pastor war, und wurde gleich wieder aufgebaut. Das jetzige Pfarrhaus wurde im Jahre 1866 vollendet.
Die Gemeinde Stapelage umfaßt jetzt folgende Oerter: Stapelage, das Colonat Schapeler in der Senne, Billinghausen, Hörste, Hittentrup und Pivitsheide V. L.
Sie hat nach der neuesten Zählung c. 3600 Seelen; die Zahl der jährlich Geborenen beläuft sich auf 140, der Confirmirten