Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/155

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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als zweiter Prediger zu Schötmar, wohin er 1864 ging, erwarb er sich durch seine gediegenen Kenntnisse und seinen anspruchslosen, liebenswürdigen Charakter viele Liebe und Verehrung. Aehnlich wie Cruel wurde er schon am 14. Octbr. 1866 durch den Tod aus einer sehr gesegneten Wirksamkeit gerissen. Stockmeier war der Mitbegründer der Lippischen Candidatenconferenz, welche bis 1874 bestand und ihren Mitgliedern viel wissenschaftliche Anregung gab. Generalsuperintendent Weßel hielt seinem lieben Freunde die Leichenrede.
11. Gustav Piderit aus Detmold von 1867 – 1874. (Siehe die Prediger der ersten Pfarre Nr. 23.)
12. Friedrich Priester aus Detmold. Er wurde am 16. Juni 1841 unter die Landescandidaten zum ersten Mal aufgenommen und war von 1841 – 1848 Hauslehrer zu Friedenwalde, Halle in Westfalen und Bruchmühle bei Melle. 1848 zu Lüdenhausen, wo er als Hülfsprediger amtirte, ein Anhänger Steffans und der lutherischen Lehre geworden, gab er nach mancherlei Verhandlungen mit dem Consistorium seine Landescandidatur freiwillig auf und wurde Gehülfsprediger der lutherischen Gemeinde zu Bergkirchen und hernach Pastor an dieser neugebildeten, selbstständigen Gemeinde. Im Jahre 1871 ließ er sich, nach manchen äußerlichen und innerlichen Erfahrungen und Kämpfen wiederum unter die Candidaten der Landeskirche aufnehmen, war 1872 Pfarrvicar zu St. Johann in Lemgo, 1873 Gehülfsprediger bei Pastor Pothmann in Talle, von wo er 1874 an die zweite Pfarre in Schötmar berufen wurde.

   Im jetzigen Pfarrdistrict Schötmar liegt Bexten (Bekesten) welches eine dem heiligen Märtyrer Romanus geweihte, auf dem früheren Amtsmeierhofe, der jetzigen Domäne, gelegene Kapelle hatte. Dieselbe erhielt eine Schenkung von Aleke von Rinteln, welche deren Schwester Elseke de Snydewindsche und ihr Sohn Heinrich in Bezug auf das Haus zu Edessen (Ehrsen) im Kirchspiel Schötmar am 7. März 1446 bestätigen, so daß die Schenkung zur Ehre Gottes und des heiligen Romanus, Hauptherrn jener Capelle, beständig verwandt werden soll. (Lipp. Reg. III. 2045.) Der Paderborner Geistliche Conrad Mone, welcher von 1465 – 1521 Rector der Capelle war, (Lipp. Reg. IV., 2880. 3100a) artium baccalaureus, hatte 1470 einen Streit mit Gerhard von Hovedissen über einen Camp oder Wiese zu Hovedissen, genannt der Papenkamp, welchen Streit der Vicearchidiakon zu Lemgo am 2. Juni 1470 dahin entschied, daß jenes Grundstück der Capelle des heiligen Romanus zu Bexten gehöre. (Lipp. Reg. III 2380). Am 28. Januar 1500 verkauft Bertoldus villicus in Bexten an den Rector der dortigen Capelle Conrad Mone aus seinem Ackerlande “das nygge Raet” (Rott) 3. Fl.