Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/150

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Breden, Grastrup, Retzen, Papenhausen, Hölsen, Sylbach, Holzhausen, Heerserheide, Knetterheide, Aspe, Werl, und zählt im Jahre 1880 5800 Seelen. Nach 5jährigem Durchschnitt werden in ihr jährlich 210 geboren resp. getauft, 127 confirmirt, sterben 154, copulirt 54, communiciren aus dem I. und II. Pfarrdistrict 3400 Personen. Das jetzige Pfarrhaus ist im Jahre 1815 erbaut. Die Einkünfte belaufen sich nach einem alten Anschlage auf 530 Rthlr., nach einem in dem ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts aufgestellten auf 570 Rthlr., nach einem spätern 750 – 800 Rthl., nach dem der Landessynode 1878 vorgelegten 3202 Mark 32 Pf.

Die 2. Pfarre umfaßt die Ortschaften Wülfer, Wülferheide, Bekamp, Bexten; Bexterhagen (zum Theil); Lockhausen mit Büxten, Binnen, Uebbentrup, Sudheide (zum Theil); Biemsen und einen Theil von Ahmsen, und zählt heute ca. 2600 Seelen. Nach 5jährigem Durchschnitt beträgt die jährliche Zahl der Geborenen resp. Getauften 90, der Confirmirten 43, der Copulirten 19, der Gestorbenen 56, der Communicanten cf. I. Pfdstr. Das schöne Pfarrhaus ist im Jahre 1860 von Baurath Merckel erbaut.

Die Einnahme der 2. Pfarre beträgt nach einem alten Anschlage aus vorigem Jahrhundert 250 Rthlr., nach einem späteren 480 Rthlr. nach dem neuesten, der ersten Landessynode vorgelegten 2223 M.

Das Kirchenvermögen beträgt ca. 500 M. und einige Renten und Korngefälle. Das Armenvermögen 13095 M.

Von den Kirchenbüchern beginnt das Taufregister mit dem Jahre 1655, das Copulationsregister 1705, das der Todten 1730, das Confirmationsregister 1794.

Die silbernen, übergoldeten Abendmahlskelche tragen am Fuße die Inschrift: Chr. von Pideritz Gr. Lippischer geheimter Rath und President. Im Innern des Fußes steht die Jahreszahl 1731. – Die beiden sehr schönen, silbernen Abendmahlskannen sind 1875 durch freiwillige Gaben angeschafft.


Nach der Reformation haben hier folgende Prediger gestanden:

1. 1542 Johann von Minden, er hat über die Sonntagsepisteln von Advent bis Pfingsten geschrieben. cf. Hamelm. p. 165.
2. 1572 Antonius Altermann.
3. 1586 Olivarius, er starb 1601 (cf. oben den Conflikt zwischen dem Bischof von Paderborn und dem lippischen Grafen um Wiederbesetzung der Stelle). Bei Alth. Arch. Nachr. wird nach Olivarius 1601 ein gewisser Mörders genannt. Actenmäßig steht fest, daß der Nachfolger des Olivarius (s. oben)
4. Hermann Nevelius 1601 war, dem 1617
5. Johannes Varenholz assistirte.