Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/149

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Diener Johannes zu Bexten und zwei Templirer der Kirche vereitelt. Nach mehrfachen Verhandlungen verglich man sich am 20. Decbr. 1602 dahin, daß der Lippischer Seits ernannte Pastor Hermann Nevelius und dessen Nachfolger vor dem Domküster zu erscheinen und bei demselben „durch eine ziemliche, doch trägliche Erkenntniß sich zu qualificiren“ angewiesen, der vom Domküster nach des Olivarius Tode bereits mit der Pfarre providirt Gewesene aber bei erster Gelegenheit mit einer andern Lippischen Pfarre, falls er sich der Kirchenordnung gemäß dem Examen unterwürfe ec., versehen werden solle. Als im Jahre 1629 Nevelius starb, und der Pastor Johann Wilhelm Camerer aus Lage an seine Stelle berufen wurde, mußte dieser mit dem vom Domküster Nicolaus Friedrich Beissel Gimnich zum Pfarrer ernannten Heinrich tor Westen zu Paderborn sich dahin abfinden, daß er jährlich 50 Thlr. an denselben zahlte.

Nach denselben archivalischen Nachrichten ist unter den am 25. Februar 1611 in das Schloß zu Brake vom Grafen Simon IV. auf wiederholte Beschwerden des Bischofs Dietrich von Paderborn und dessen Domküsters, daß dieser bei den Todesfällen Lippischer Pfarrer in seinen althergebrachten Collationsrechten rücksichtlich der betreffenden Stellen turbirt werde und die während seiner Amtszeit neu eingesetzten Lipp. Prediger ihm ferner seine Gebühren vorenthielten, - zur protokollarischen Vernehmung citirten Geistlichen außer den Pfarrern zu Stapelage, Horn, Lage, Heiligenkirchen, Heiden, Oerlinghausen und dem Superintendenten zu Detmold, auch der Pfarrer zu Schötmar erschienen und sagt aus: „Die Pfarre sei ihm vom Grafen conferirt, aber auf Dringen des vorigen Domküsters von Papenheim habe er diesem in drei Terminen 180 Thaler geben müssen, hoffe daher, nunmehr verschont zu bleiben.“ – Im Jahre 1615 schließen die interessanten Verhandlungen über die Ansprüche der katholischen Kirche an die Lippischen Pfarren; es scheint, daß man von da ab nicht mehr den Prätentionen des Paderborner Domküsters Lippischer Seits nachgegeben habe. -

Nach Abtrennung der Gemeinde Uflen und Wüsten von Schötmar bildete dasselbe bis 1777 einen Pfarrdistrikt mit einem Geistlichen. Nach dem in diesem Jahre erfolgten Tode des Pastors Köhler (+ 2. Januar 1777) wurde die Gemeinde in zwei Pfarrdistricte in die 1. und 2. Pfarre, getheilt, und zwar in Ansehung der Arbeit zu gleichen Theilen, in Ansehung der Einkünfte aber also, daß der erste Prediger 400, der zweite aber 200 Rthlr. genieße. – Pastor Neubourg war von 1777 – 1788 erster Pastor der 1. Pfarre, Pastor Radau von 1777 – 1789 erster Pastor der 2. Pfarre.

Die erste Pfarre umfaßt die Ortschaften Schötmar, Ehrsen,