Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/148

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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in einer vom Richter, Burgemeister und Gerichtspersonen gezeichneten Urkunde als Zeuge gedacht wird.“ (Althof Arch. Nachr.) 1398 am 30. März auf Palmsonntag wird derselbe Johann Schenk oder Schenke, Kirchherr zu Schötmar, genannt. (Lipp. Reg. II, 1454; III, 1559.)

1421 und 1431. Lüdeke Badink.

1447 am 20. Decbr. und 1480 am 13. Decbr. Ludolf Sander. (siehe oben.)

1489 am 14. April und 1503 erscheint Johann Sander als Pleban in Schötmar, (Lipp. Reg. IV, 2746. Holscher Mnscr. S. 38 und 86. Althof Arch. Nachr.) welcher mit dem Burgemeister Alfermann zu Salzuflen eine Commende und mit dem Bürger Jürgen Bögeholz zu Herford einen Altar zu Ehren der heil. Dreieinigkeit, der heil. Jungfrau, Johannes des Täufers und des Evangelisten in der Capelle zu Salzuflen stiftete, was Bischof Simon von Paderborn 1489 genehmigte. – Der letzte katholische Pastor (Kirchherr) ist Anton Gießebier, welcher 1531 an Graf Simon berichtet, es habe ein Lemgoischer Prädikant zu Uflen (cf. den Abschnitt die Kirche und die Prediger von Salzuflen) gepredigt und sei dadurch das gemeine Volk ganz von ihm abgewichen (Althof Arch. Nachr.)

Zu dieser Zeit hat die evangelische Lehre trotz des Anfangs des 17. Jahrhunderts noch immer erfolgten Eingreifens des Bischofs zu Paderborn in das von dem Grafen zur Lippe sich vindicirte Besetzungsrecht allmählich in der Gemeinde Eingang gefunden. Im Jahre 1601 begab sich, wie uns ein vorliegendes, den Consistorialakten entnommenes, höchst interessantes Manuscript des Hrn. Geh. Oberjustizrath Preuß in Detmold über die Weise, wie der Bischof von Paderborn seine Ansprüche auf die Besetzung der Lipp. Pfarren um’s Jahr 1600 und später wieder geltend macht und gegen die Reformation reagirt, erzählt, der damalige Domküster oder Archidiakon Rab. Johann von Papenheim nach dem Tode des Pastors Johann Olivarius zu Schötmar am 17. December mit einem Notar nach Schötmar, um von der Kirche und Wehme daselbst für den von ihm an Olivarius Stelle ernannten Bielefelder Rektor Johann Gödeken Besitz zu ergreifen. Er wurde aber daran verhindert und mußte erfahren, daß bereits an demselben Tage vor ihm der Lippische Landgograf Konrad Klinge Namens seines in Prag abwesenden Landesherrn ebenfalls in Begleitung eines Notars durch Ergreifung des Ringes an der Kirchthür und des Thürgriffes an der Wehme von der Pfarre Besitz genommen hatte. Auch der am folgenden Sonntage von Gödeke auf des Domküsters Befehl gemachte Versuch, in der Kirche den Gottesdienst zu verrichten, wurde durch den gräflichen