Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/114

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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ein Lutheraner und hierauf der erste reformirte“. 1622 sandte er seinen Sohn Henrich auf die Schule nach Herborn. Ihm folgte:
6. Henrich Perizonius.
7. Sartorius.
8. Den 12. Februar 1652 wurde hier Gerlacus Gerlaci aus Emden, wo sein Vater Patricius und Advokat war, introducirt, „nachdem er schon etliche Jahre zu Meyenberg war, ehe er da introducirt wurde, welches in den damaligen Jahren leicht möglich war, als die Unordnungen des dreißigjährigen Krieges noch nicht völlig gehoben waren.“ Er war vor seiner Versetzung nach Lippe von 1626 bis 1642 zu Gratsiel in seiner Heimath und von 1645 (cf. Schlangen) in Schlangen Pastor gewesen: 1667 wurde er Schloßprediger in Sternberg, wo er 1673 starb. Seine Leiche wurde nach Meinberg gebracht und dort beerdigt.
9. 1665. Heinrich Leonhard (Bernhard[1]) Rickmeier von Almena, er hielt am 19. März Dom. Palm. aus Matth. 21 hier seine Eintrittspredigt und war anfangs Gerlaci, dessen Tochter er heirathete, Adjunct. „Er hat am ersten bei dieser Gemeine ein richtig Kirchenbuch von den getauften, confirmirten, copulirten und verstorbenen Personen 1677 angefangen.“ 1687 erlitt er ein herbes Geschick, welches eine Archivurkunde folgendermaßen erzählt:
„1687 lebte der alte Pastor Rikmeyer, dessen gelehrter und angesehener Sohn Johann, gewesener Auditeur, bei einer in Hamburg entstandenen Revolte, sonderlich der Anführer Schnitker und Jaßrum unschuldigerweise in die Inquisition gekommen, dabei zur grausigen Folter gebracht und mit dem Schwerte unschuldiger Weise hingerichtet worden. Nachdem nun hierauf die Lüneburgischen Truppen der Stadt Hamburg genähert, die Unschuld des Hingerichteten offenbar geworden uns obgemeldete Rebellen und Blutdürstige in die Gefangenschaft und Inquisition gekommen, suchte der alte Vater, dessen Söhne und Verwandte unter Begünstigung des Landesherrn am kaiserlichen Reichshofrathe und dem Herzog zu Braunschweig um Satisfaktion nach. Ob sie solche erlanget, ist nicht bekannt.“ (Althof.)
Rikmeyer wurde 1692 von Meinberg nach Horn berufen und verschied daselbst 1713 nach einem schwachen Alter. Sein Sohn Hermann Diedrich wurde 1722 Generalsuperintendent.
10. 1692. Johann Justus Ottoaus Cassel, war Informator zu Niederntalle bei des Edelmanns Groten Kindern und wurde von Varenholz, wo er als erster Prediger der dortigen “neuen” Kirche am 27. Juli 1682 das Predigtamt angetreten, vom Superintendenten Vineator eingeführt. Nach 5 Jahren ist er nach Silixen berufen.

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