Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/092

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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nämlich Johannes Loiß, Official und geistlicher Statthalter der Paderborner Curie, daß der Bürger Johann Tillill zu Horn nebst seiner Frau Katharina Niebecker und Heinrich Waldhof, Kleriker von Horn, zur Ehre Gottes, seiner Mutter Maria und Ritter St. Georg und Jobst die Clause bei Pieperskamp vor Horn erbauet und dazu eine Commende und Messe gestiftet habe. Dazu haben die Genannten eine Anzahl Schenkungen gemacht. Diese Einkünfte soll der Priester Wolthof lebenslänglich als Almosen genießen, falls er aber den Gottesdienst nicht mehr verrichten könne, der Pastor zu Horn an seine Stelle treten. Davon sollten auch Wein, Brod, Tücher ec. angeschafft werden. (Lipp. Reg. IV, 2908.)

Die Kapellen in und auf den Externsteinen. In den größten der Externsteine bei Horn, welche ehemalige Stätten heidnischen Gottesdienstes zeitig zu Oertern des christlichen Cultus gemacht wurden (legi aliquando, quod ex rupe illa picarum, idolo Gentililitio, fecerit Carolus Magnus altare Deo sacratum et ornatum effigiebus Apostolorum, Hamelm. gr. p. 79), wurden schon früh zwei Kapellen in den Stein gehauen, oder aus den vorgefundenen Räumen aus heidnischer Zeit zu der jetzigen Größe erweitert, deren untere nach der erst in neuerer Zeit durch den Bildhauer Ernst von Bandel entdeckten Inschift: „Anno abincarnatione Domini MCXV,III Kalendas dedicavit sanctae cruci templum hoc Heinricus episcopus Patarprunnensis“, im Jahre 1115 von Bischof Heinrich von Paderborn geweiht ist. (Lipp. Reg. I, 40.) Die Externsteine und Kapellen gehörten dem Kloster Abdinghof, denn der ebengenannte Bischof beurkundet 1093, daß der Abt Gumbert im Kloster Petri und Pauli d. i. Abdinghof den Stein Agisterstein von Ida, deren Tochter Witsuit und deren Mann Everhard von Veltheim gekauft habe. (Vgl. Schaten, Anu. Paderb. I, p. 439 und Holscher Bisth, Paderborn. S. 91.) Am 5. August 1366 weist Bischof Heinrich von Paderborn den Pfarrer Martinus in Horn an, öffentlich zu verkündigen, daß auf Präsentation des Abts Conrad von Abdinghof, als Patrons, der Diaconus Luitfried Everborn zum Benficiaten ad capellum reclusorii Egesterensteyn prope Hornan ernannt sei, (Lipp. Reg. II, 1152.) Derselbe Bischof beurkundet am 28. Juni 1639, der Knappe Conrad Bose habe zu seinem Seelenheil der Capelle „thau Egesterensteyn“ bei der Stadt Horn zu ihren geringen Einkünften, damit deren Rektor daselbst künftig desto bequemer wöchentlich zwei Mal im Winter und drei Mal im Sommer Messen lesen könne, ein Haus beim Kirchhofe der Stadt Horn, einen Garten 3 ½ jugera pflugbaren Landes vor dem unteren Thore, 2 Morgen vor dem nördlichen Thore, 2 Morgen am Wege nach der Capelle,