Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/091

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Ein Hospital bestand auch in Horn. Am 17. August 1339 schenkte die E. F. Adelheid zur Lippe mit Genehmigung ihres Gemahls Simon’s I. und ihrer Söhne Otto und Bernhard zum Behuf des von ihr in der Stadt (ca. 1330) erbauten neuen Hospitals mehrere von ihr erkaufte Güter in Oldendorp, Vromenhausen, ihre Aecker, genannt Velinghesland bei Horn und ihr Alod in Horn in der Stadt Horn, damit durch deren Einkunft der Noth der Armen des Hospitals abgeholfen werde. (Lipp. Reg. II, 812.) Von der Vlemeschen Hufe mußten jährlich 6 Sch. Roggen und 6 Sch. Hafer den Armen im heil. Geiste (so nannte man die Armen- und Krankenhäuser zu Ehren des heil. Geistes, des Trösters) gegeben werden. (Lipp. Reg. II, 1333.)

Auch wird ein Siechenhaus zu Horn erwähnt, (ein sogenanntes Leprosenhaus), denn vom im Jahre 1452 verkauften Lande heißt es in der Urkunde: „gelegen am Wege nach dem Sekenhuse.“ (Lipp. Reg. III, 21, 25.)

Im 15. Jahrhundert bestand in Horn „eine Armeleute-Gilde“ (Fraternitas exulum) Am 22. Mai 1410 befreien Burgemeister und Rath der Stadt Horne das Haus der Armenlude-Gilde, geheißen der heil. Geist, und gelegen zwischen Beseken Ludekint und dem Gümmerschen Hause gegen den Kirchhof von der Leistung „aller burlyken Dinge“ um Seligkeit und Trost ihrer Seelen willen (Lipp. Reg. III, 1741) und am 17. April 1414 erklären die Dechen dieser Gilde vor dem Rath des Wybbeldes Horn, daß sie um Trost ihrer Seele willen nach Uebereinkunft mit dem Priester Cord Homersen eine Commende zur Ehre Gottes und seiner lieben Mutter gestiftet haben und dazu von den gemeinen Gildebrüdern eine Rente von 10 Gfl., von Homersen aber eine solche von 7 Gfl. gegeben sei. Für diese 17 Gfl. soll ein Priester die Commende von der Armeleute-Gilde verwahren, und zwar zunächst Cord Homersen für seine Lebenszeit, welcher dreimal jede Woche in der Kirchspielskirche zu Horn vor einem Altar, der ihm dazu bequem ist, eine Messe lesen und für die Gildebrüder und die aus der Gilde Verstorbenen bitten soll. (Lipp. Reg. IV, 3275.) 1510 vermachte des Kanzlers Bernhard’s von der Lippe Frau 300 Thaler.jpg für die Armen; 1557 setzt Hermann von Mengersen, Drost zu Schwalenberg, den Armen ein Legat von 1000 Joachimsthalern aus. 1625 sind alle Gemächer des Spitals mit zwei Mann besetzt, dabei eine Gastkammer für fremde Arme. (Pandes Manscr.) Auf diesen Stiftungen ruht die jetzige Versorgungsanstalt, das sogenannte Herrschaftliche Armenhaus zu Horn.

In der Nähe von Horn befand sich eine Clause oder Clus bei Pieperskamp, welche nicht mit den beiden Clausen in und auf den Externsteinen zu verwechseln ist. Unterm 11. Juni 1503 urkundet