Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/059

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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4. Die Clus,

die Ansiedelung eines Klausners in der nördlichen Feldmark Detmolds. Einer Clus geschieht Erwähnung in einer Urkunde vom 21. März 1490 (Lipp. Reg. IV, 2755.

5. Einer heiligen-Leichnamsgilde,

einer Art geistlicher Zunft, welche wohl von einem Altare zum heil. Leichnam in der Kirche den Namen führte und den Zweck hatte, für die verstorbenen Mitglieder ihrer Genossenschaft Seelenmessen zu halten und die Leichenbegängnisse für dieselben zu besorgen, wird urkundlich am 3. Juli 1455 gedacht.


Im Gemeindebezirk Detmold lagen bezw. liegen folgende Capellen.

1. Die Capelle zu Falkenberg oder auf der Falkenburg. Am 30. April 1256 wird in einer Urkunde ein gewisser Dietrich, Capellan zum Valkenberg, als Zeuge genannt. (Lipp. Reg. II, 489.)
2. Die Capelle zu Hiddesen.
3. Die Capelle zu Heidenoldendorf, in welcher von Detmold aus Gottesdienst gehalten wird.
4. Die Capelle zu Schönhagen und Hünninchusen (jetzt Colonat Hünkemeier in Oberschönhagen. Es wird nämlich erwähnt, daß in den Evernstein’schen Fehden auf den Kirchhöfen daselbst Raub und Brand vorgekommen, und es ist nicht anzunehmen, daß die jetzige Einrichtung, Todtenhöfe ohne Capellen anzulegen, auch im Mittelalter bestanden habe. (Lipp. Reg. III, 1608.)


2. Augustdorf. Dieser Ort wurde im Jahre 1780 vom Grafen Simon August gegründet; er bestand ursprünglich aus einigen Häusern und einem Kruge an der Landstraße, der Dörenkrug genannt; im Jahre 1789 hatte er schon 56 Wohnungen und vergrößerte sich so, daß er 1816 von Stapelage, wo er bisher eingepfarrt war, getrennt wurde und 1817 den ersten Pastor erhielt. Der verstorbene Cantor Küstermann in Schötmar hat die Geschichte Augustdorfs nach Acten sehr interessant beschrieben und es wäre wünschenswerth, daß sie aus dessen Papieren in die Oeffentlichkeit gebracht würde.
Die alte Kirche wurde vor einigen Jahren durch die jetzige, freundliche neue nach dem Risse des Bauraths Merckel in Detmold erbaut. Von den 2 Glocken hat die eine die Inschrift: „Ehre sei Gott in der Höhe 1876;“ die andere: „Du rufest Herr und siehe, wir kommen. Augustdorf 1876.“
Die Pfarre hat ein Einkommen von 2200 Mark.
Die Gemeinde hat ca. 1500 Seelen. Nach 5jährigem Durchschnitt beträgt die jährliche Zahl der Geborenen 77,