Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/035

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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Wiederkunft in’s Vaterland kam er nach gehaltener Probepredigt aus Tit. 1,5 ins Lippische Ministerium. Er wurde 1672 Pastor adj. zu Oerlinghausen, kam 1675 als Pastor nach Horn, 1680 nach Salzuflen als Superintendent. Als Generalsuperintendent wurde er in Detmold von dem Superintendenten Hildebrand von Lüdenhausen eingesetzt. Jener hatte zum Text 1 Petrus 1,2 (Ende): „Gott gebe Euch ec.“, dieser hielt eine Rede über Numer. 17,6 über die blühende Ruthe Aarons. Der spätere Pastor in Detmold, damals noch Rektor Hilger, hielt ihm die Parentation, welche gedruckt ist. Er hat sich vier Mal verheirathet und wurde 71 Jahre alt.“ (Althof Mnscr.)
10. Johann Conrad Schieß von 1715 – 1722, ein Schweizer von Geburt, wurde von Heidelberg nach Detmold berufen. „Als im verwichenen Nachsommer 1721 dem Generalsuperintendenten Schieß wegen ärgerlicher Aufführung und anstößiger Lebensart von Ihro hochgräflichen Gnaden durch den consistor. Secretarium Hl. Hatzfeld die Kanzel verboten und bis nach geschehener Untersuchung seiner Condnite sich des Predigens zu enthalten befohlen worden, hat selbiger solches als in Injurie und Disjustirung angenommen und sogleich darauf proprio motu retiriret und aus dem Staube gemacht und sich nach England begeben, wo er auch 1725 in London gestorben.“ (Mnscr. des Amtmanns Küster auf der Bibliothek zu Detmold.) Er gab eine Erläuterung der göttlichen Wahrheiten, Lemgo 1716 heraus.
11. Hermann Diederich Rickmeyer von 1722 – 1728. Der wechselvolle Lebensgang dieses begabten Kanzelredners ist folgender: Er war der Sohn des Pastors Heinrich Bernhard Rickmeyer in Meinberg, wo er am 5. März 1678 geboren war. Nachdem er die Stadtschule zu Blomberg besucht hatte, studirte er zu Harderwyk. Als berufener Prediger wurde er 1703 den 6. September aus Psalm 50 und Röm. 2 examinirt, den 7. September nach gehaltener Predigt aus Röm. 2,13 ordinirt und als Prediger in Almena eingesetzt. Von hier wurde er 1708 nach Falkenhagen als Pastor berufen, wo ihm, „weil er ein trefflicher Redner war und eine angenehme Stimme hatte“ am 13. April 1722 die Vocation zum Generalsuperintendenten zugesandt wurde. Seine Antrittspredigt hielt er zu Detmold den 7. Juni 1722 über Jerem. 1,7: Der Herr sprach zu mir: „Sage nicht, in bin zu jung ec.“ Aber schon am 7. September 1727 erhielt er durch den Consistorialsecretär Hatzfeld seine Entlassung, „weil er über Jahr und Tag nicht in der Kirche gewesen und auf hochgräfliche Ordre zu predigen, aus nichtigen Ursachen sich geweigert.“ Am 30. October 1727 hat er dann die Wohnung räumen müssen und ist auf die Neustadt gezogen (Althof