Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/034

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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unverändert aufnahm, wie das noch vorhandene Concept ausweist. Er gab eine Erbauungsschrift heraus unter dem Titel: „Geistliches Kleeblatt aus St. Bernhards Lustgarten“ und hinterließ „eine Betbibel“, in welcher zu jedem Kapitel der heil. Schrift ein Gebet gegeben wird, welches Werk durch seinen Sohn Emanuel zum Druck befördert wurde. (v. Cölln Urk. Beitr. S. 25. – Lipp. Intelligbl. von 1774 S. 415.)
Vor seiner Berufung nach Detmold war Sustmann Pastor zu Treysa. Er starb 65 Jahre alt 1677, der Superintendent Stöcker hielt ihm die Leichenrede.
8. Joh. Jacob Zeller von 1677 – 1691 aus Zürich, der von 1666 an als Prediger in Rees am Niederrhein gestanden hatte. Im Jahre 1673 war er dort mit Jodocus von Lodenstein, dem Reformator des christlichen Lebens in Utrecht, in nähere Verbindung gekommen und durch diesen zu ganzer Energie der christlichen Gesinnung erweckt worden, welche sich vorzüglich auf Herstellung christlicher Zucht richtete. Dadurch, sowie durch die vielfachen Erfahrungen, welche er auf diesem Gebiete in dem vielbewegten, kirchlich-religiösen Leben am Niederrhein machte und nicht minder durch seine gelehrte Bildung war Zeller besonders geeignet, die Aufgabe, eine neue Kirchenordnung zu verfassen, die bei seiner Berufung nach Detmold dort seiner wartete, zu lösen. Sogleich nach seiner Einsetzung; die am 30. October 1677 stattfand, ging er an dies Werk und im Jahre 1680 lag die sogenannte Kirchenordnung von 1684, ein Meisterwerk der damaligen Zeit, zur Beurtheilung vor. (Vgl. A. v. Cölln Urk. Beitr. zur Entstehung der Lipp. Kirchenordnung von 1684 S. 26 ff.)
Am 6. Mai 1685 hielt er dem Superintendenten Schröder in Horn eine treffliche Leichenpredigt, die im Druck erschien. Weil Zeller in seinen letzten Lebensjahren schwach zu Fuß ward, ließ ihn der regierende Graf Simon Heinrich durch 2 Schloßsoldaten in einer Sänfte in die Kirche tragen, wo er auf einem Stuhl sitzend vor dem Altar predigte. „Nach vielen ausgestandenen Gichtschmerzen führte er von Sonntag bis Dienstag den 12. October 1691 den letzten Todeskampf und gab den Geist auf. Er wurde den 20. October auf dem Chor begraben. Rektor Gravius parentirte und der Superintendent Vineator von Salzuflen hielt aus Phil. 1,21: ‚Christus ist mein Leben ec.’ die Leichenpredigt. Am 25. April 1693 zog die Witwe mit einer Tochter von Detmold ab.“ (Althof Mnscr.)
9. Johann Weingärtner oder Vineator aus Heiden von 1692 – 1714, studirte zu Detmold und Bremen, „da er seinen Fleiß auf die theologischen Wissenschaften rühmlich anwandte. Nach der