Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/025

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
Inhalt
Ortsverzeichnis
<<<Vorherige Seite
[024]
Nächste Seite>>>
[026]
Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: fertig
Dieser Text wurde zweimal anhand der angegebenen Quelle korrekturgelesen.




Bilder, Detmold Meyersche Hofbuchh. 1880); ferner ein steinerner Taufstein mit der Jahreszahl 1579 unter der Kanzel. Die in denselben eingelassene metallene Schale hat die Inschrift:

Dorch dat Badt der Weddergeborth und Verniinge des hilligen Geistes, den he riklichen utgegaben heft aver uns dorch Jesum Christum Tit. V. V. 5, 6; (Brief an Titus Kap. 3, 5 + 6--Rentier 18:40, 8. Jan. 2008 (CET))

ein schönes, steinernes Epitaphium an der südlichen Wand des Chores, welches die Kreuzigung Christi darstellt, ist zum Andenken einer gewissen Anna v. Zerssen geb. v. Werpup, Witwe des im J. 1541 erstochenen Levin von Zerssen. Die originelle Inschrift neben dem Doppelwappen beider und der 12 Namen und Wappen ihrer Ahnenfamilien lautet:

Hie ruhet im Heren sanft und weich Die edlle und vielthugentreich Anna, ein Werpup geboren. Hat gelebt und gezeugt in sechs Jar Mit ihrem Junkern im Ehestandt, Levin von Zerssen wol genandt, Rittermeßig vier Sönlein: Jobst, Simon, Niclas, Lewinn. Jobst aus Frankreich bis Münster kumpt Und da sein letztes Ende nimbt; Simon ein Venderich in Dennemark, Ruhet zu Kopenhagen im Sarck. Ihr Vatter durch ein Ungefahl Anno Christi der Minderzahl Vierzig ein erstochen ist. Der Seelen gnade o Herre Christ. Hinbey vierzig und fünf Jahr Sie Vatter und Mutter wahr Ihrer Waisen, die sie mit Lehren Erzog in Gottes Forcht und Ehren, Trewete Gott, hielt vleißig Hauß, Almosen theilte sie gern auß. Für eine Hoffmeisterin letzt hie kam Zu Hoff und ihren Ende nam. An welcher Zeit dies ist geschen, Daß liß auff hir gelegte Stein.

Ein anderer Denkstein, der eine vor dem Kreuze Christi knieende männliche Gestalt darstellt, befindet sich an der nördlichen Wand der Kirche, links vom Eingange. Die undeutlich gewordene Unterschrift läßt nur die Namen des Drosten Adolf Schwarz (gest. 1602) und seiner Gemahlin Margaretha von Kerssenbrock mit Beider Wappen erkennen. (Vgl. O. Preuß, Baul. Alterth.)

Die Grabsteine der vielen, namentlich der in der Kirche beigesetzten Prediger finden sich nicht mehr vor; auch keine der um die Kirche Beeerdigten, was bis zum Jahr 1625 geschah. Mit diesem Jahre fing man an auf dem neu angelegten Todtenhofe vor dem Lemgoer Thore zu beerdigen, nur noch ausnahmsweise auf dem Platze um die Kirche, von dem die Grabsteine im Jahre 1830 bei Erbauung des Rathhauses entfernt wurden. Auf dem ebengenannten Todtenhofe vor dem Lemgoer Thore wurde eine Kapelle erbaut, die erst in neuster Zeit abgebrochen ist. Ungefähr ums Jahr 1790 wurde ein zweiter Todtenhof am Hornschen Thor und vor