Garnison Glatz/Militärkirchenbücher/Editionsrichtlinien

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Garnison Glatz/Militärkirchenbücher
Ein Gemeinschaftsprojekt von:

Verein für Computergenealogie e.V.
CompGen

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International Center
for Archival Research
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und
Forschungsgruppe Glatz
(FGG)

Informationen zu den Militär-Kirchenbüchern der Garnison Glatz

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Ursula Holz
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Projektbegleitende Mailingliste
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Kategorie:

Garnison Glatz - Militärkirchenbücher

Allgemeines

Dies hier sind die projektspezifischen Editionsrichtlinien.
Übergreifende und allgemeingeltende Richtlinien sowie die verschiedenen Eingabemasken für alle Kirchenbucherfassungen sind hier zu finden Allgemeine Editionsrichtlinien Kirchenbücher.

Das Wichtigste zuerst

  • Ein Eintrag beginnt immer am Anfang des Vornamens und am oberen Rand der Buchstaben. Dort klicken, um das Erfassungsfenster zu öffnen. Durch Klick mit der rechten Maustaste auf die Urkunde bzw. das Erfassungsfenster (links, wo keine Kästchen auszufüllen sind) und Festhalten der Maustaste lassen sich sowohl die Urkunde als auch das Erfassungsfenster verschieben, falls zu lesender Text verdeckt ist.
Ausschnitt aus Taufbuch

  • Es wird immer vollständig und so buchstabengetreu wie möglich erfasst. Abkürzungen werden nicht aufgelöst.
  • Jede Person wird als einzelner Eintrag erfasst.
  • Wenn alle Personen auf der Seite erfasst sind, bitte den Haken oben rechts neben dem Pluszeichnen klicken und damit die Erfassung abschließen. Es erscheint statt WORK -> COMPLETE.
  • Sollte etwas unklar oder nicht entzifferbar sein, wird der Eintrag durch Doppelklick als fehlerhaft markiert (wird rot). Der Eintrag sollte aber immer soweit wie möglich erfasst werden, auch wenn einzelne Wörter nicht zu gelesen werden können.
  • Ist keine Urkundennummer angegeben, wird eine editorische vergeben. Dabei werden die Einträge pro Jahr von 1 bis xy durchnummeriert. Die editorische Urkundennummer wird in runden Klammern erfasst, also z.B. (1), (2), (3). Sind auf einer Seite zwei Jahre angegeben und man müsste identische Ziffern doppelt vergeben, beginnt das zweite Jahr zur besseren Unterscheidung mit (1b), (2b), usw. Ist lediglich ein einzelner Vorgang nicht nummeriert, erhält er entweder die korrekte Zahl, oder, falls diese bereits vergeben ist, die vorangegangene mit der Ergänzung "b", z. B. (4b).



Ortsangaben

Es wird als Ort des Ereignisses (z. B. Geburtsort, Sterbeort, Copulations-Ort) immer Glatz aufgenommen, es sei denn, es ist ein anderer Ort ausdrücklich genannt.
Der Wohnort wird nur eingetragen, wenn er ausdrücklich angegeben wird.
Sind Orte oder Regionen im Buch genannt, werden sie buchstabengetreu, aber ohne eigene Ergänzungen oder Abkürzungen eingetragen.
Beispiel:
Wettin, im Brandenburgischen
Eckersdorf, Grafschaft Glatz

Religion

Die Soldaten der Garnison Glatz gehörten unterschiedlichen Glaubensrichtungen an. Es wird nur dann die Religion eingetragen, wenn sie im Eintrag angegeben ist. Ist die Religionsgemeinschaft nicht in der Auswahl verfügbar, sollte ein Admin kontaktiert werden, damit die Ergänzung vorgenommen werden kann.
Es kann z. B. beim Eintrag eines Kindes nicht automatisch angenommen werden, dass Vater bzw. Mutter derselben Religion angehörten.

Hinweise

  • Altersangaben: immer mit J für Jahr, M für Monat und T für Tag, z.B. 4 J 2 M 14 T
  • Todestag: es wird nur das Datum aufgenommen, z.B. 26.07.1900. Das Datum des Eintrags wird immer in der Form TT.MM.JJJJ geschrieben.
  • Totgeburt: handelt es sich um eine Totgeburt, so wird im Vornamenfeld "Totgeburt" eingetragen.
  • Konfession: wird nur eingetragen, wenn sie explizit auch genannt ist. Da es sich aber um evangelische Militärkirchenbücher handelt, wird grundsätzlich angenommen, dass die Täuflinge evangelisch sind (Die Annahme gilt nicht für Drittpersonen und Paten).
  • Stand des Vaters: wird im Feld Beruf aufgenommen, aber Achtung:
    Dienstgrad und Truppenteil z.B. Canonier Major Tiemann Compagnie immer trennen in die Felder Beruf/Stand und Einheit!
Beruf/Stand Canonier
Einheit Major Tiemann Compagnie

  • ohne Beruf: diese Anmerkung wird im Feld Beruf notiert.
  • Akademische Titel wie z.B. Dr. phil. nach dem Namen schreiben: Corte, Dr. phil.
  • Adelstitel werden nach dem Namen geschrieben: Mustermann, Graf von oder: Musterfrau, v.
  • Geburtsnamen der Frauen werden so aufgenommen: Emilie Mustermann, geb. Musterfrau.
  • Wenn eine Frau angegeben ist in der Form Frau Director Meierhofer, so wird für den Ehemann ein weiterer Datensatz Drittperson und als N.N. Mustermann mit der Ehefrau verknüpft. Wenn die Ehefrau nur mit dem Ehenamen angegeben ist, wird sie auch nur damit eingetragen (Familienstand verheiratet oder verw.).
  • Drittperson (z. B. Vater) ist verstorben Ist ein Angehöriger angegeben aber als tot eingetragen, so wird als Ereignis "Tod" ausgewählt und die weiteren Felder dazu leer gelassen.

Orientierungshilfen bei Leseproblemen im Buch

Ich kann den Begriff nicht lesen

Es kommt vor, dass einzelne Wörter nicht oder nur sehr schwer zu lesen und zu transkribieren sind.
Hier sollten soweit möglich zunächst alle anderen Felder ausgefüllt werden. Der Eintrag wird dann durch Doppelklick als fehlerhaft markiert (wird rot) und das Feld mit den Leseproblemen sollte mit einem Fragezeichen ? markiert werden, damit die Admins schnell das entsprechende Feld mit den Problemen finden.


Einige Beispieleintragungen aus den Büchern, die vielleicht bei Leseschwierigkeiten helfen können. Hier können im Laufe der Indexierung Ergänzungen gemacht werden.

Familiennamen

Beispiele:
Johanne Ludofinne von Winterfeldt, geb. v. Rabiel
Vorname: Johanne Ludofinne
Nachname: Winterfeldt, von; geb. Rabiel, v.

An die Familiennamen von Frauen wird oft die Endung "-in" (oder auch "-en") angehängt, z. B. Barbara Schulzin geb. Müller, die Ehefrau von Franz Schulz. Es wird der korrekte Nachname erfasst, also
Vorname: Barbara
Nachname: Schulz, geb. Müller

Alter

Altersangaben immer vollständig und mit Leerzeichen eingeben:
63 Jahre
oder
63 J 2 M 3 T

Dienstgradbezeichnungen

Sergeant, Vicefeldwebel, Hauptmann und Komp.Chef, Trompeter, Tambour, Pfeifer, Hautboist, Wachtmeister, Zahlmeister, Stabsarzt, Feldscheer, Divisionspfarrer, Leutnant, Grenadier, Gemeiner, Mousquetier/Musketier, Capitain, Obrist/Oberst, Major

Truppenteilbezeichnungen

Leib-Kompanie, Invaliden-Kompanie oder die Kompanien des entsprechenden Offiziers.

Der Zusatz "hl." bzw. hochlöblich wird nicht mit erfasst, er ist kein fester Bestandteil des Regiment- bzw. Kompanienamens.

Beispiele aus den Einträgen Infanterie-Regiment Nr. 33:
Chefs des Regiments: Thadden, Goetzen, Pfau, Favrat, Schierstedt, Alvensleben
Kompanien: Berg, Castilhon, Eberhard, Kalckreuth, Kal(c)kstein, Kirchhof(f), Kitzky, Klingsporn, Kracht, Küntzlin, Lipinsky, Morawitzki, Pirch, Pogrel(l), Rebenstock, Schaffstädt, Schellwitz, Schierbrand, Siegroth, Wartensleben, Wildau, Wittken, Zürson

Beispiele aus den Einträgen Infanterie-Regiment Nr. 47:
Chefs des Regiments: Lehwaldt, Wangenheim, Hertzberg, Grawert
Kompanien: Blacka, Blan(c)kensee, Bomsdorf, Bonin, Borck, Born, Brietzke, Chlebowsky, le Cointe, Derschau, Dobschütz, Eichmann, Fluck, Francken, Helwig, Klitzing, Kluge, Lengefeld, Lepell, Mauckrode, Mauderoden, Oldenburg, Paszkowsky, Peler, Pfuel, Pfuhl, Prittwitz, Rabenau, Rabiel, Schwerin, Sell, Sollkowsky, Steinwehr, Wallhofen, Weltzien

Ortsbezeichnungen

Da es sich um die Sterbebücher der Festung Glatz handelt, trägt man als Ort des Todes "Glatz" ein, andernfalls wird der angeführte Ort eingetragen.

Todesursachen

In diesem Zeitraum lag die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 35,6 Jahren, für Frauen bei 38,4 Jahren. Die Säuglingssterblichkeit lag bei ca. 14%, häufig wurde nur eines von 12 Kindern erwachsen.

Typhus, Altersschwäche, Krämpfe, Schwindsucht, Herzlähmung, Lebensschwäche, Brechdurchfall, Eitriger Mittelohrkatarrh, Lungentuberkulose, Jammer, Pocken, Auszehrung, Wassersucht, Schlagfluß, hitziges Fieber, Fieber, Dürsucht, Freisel, Würmer, Zähne, Masern, Epilepsie, Gicht, ...

Tipps zur Kanzlei- und Kurrentschrift

Die handschriftlichen Urkunden sind in der üblichen Kanzlei- oder Kurrentschrift des 19. Jahrhunderts geschrieben. Nur die Familien- und Ortsnamen sind in der heute üblichen Schreibschrift gut lesbar, während die Kurrent(=Lauf)Schrift an die später (1914) vom Grafiker Ludwig Sütterlin entworfene Schulschreibschrift erinnert. Die Urkundenschrift ist also eine gute Übung, diese Schrift zu erlernen. Hier sind einige Links zum Selbstlernen:

Buchstabenkombination hs

Die Buchstabenkombination "hs"ist in Wirklichkeit ein langes s - gefolgt von einem runden s. Sie wird als "ß" erfasst, wenn sie nach einem langem Vokal oder Doppellaut steht (Beispiel "Fußbroich", "Preußen"), als "ss", wenn sie einem kurzen Vokal folgt ("Esser", "Düsseldorf"). Aber: die Stadt "Neuss" mit Doppel-s, der Familienname wird "Neuß" geschrieben.