Ballenstedt

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen-Anhalt > Landkreis Harz > Ballenstedt

Einleitung

Ballenstedt ist eine ehem. Residenzstadt der Askanier im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt.

Wappen

Wappen der Stadt Ballenstedt.png

Blasonierung: „Gespalten, vorn unter goldenem Schildhaupt fünfmal schwarz über gold geteilt, hinten über goldenem Schildfuß fünfmal gold über schwarz geteilt. Auf dem Bügelhelm mit Halskleinod und golden-silbernen Decken ein goldener Pfahl mit drei schwarzen Balken.“

Bedeutung: Das Wappen ist eine Varietät des Wappenschildes der Grafen von Ballenstedt. Nach der Stadterhebung von Ballenstedt ist es 1560 bekundet. Das Wappen der Grafen von Ballenstedt, aus dem das Stadtwappen von Ballenstedt abgeleitet wurde, war neunmal von Schwarz und Gold geteilt.

Allgemeine Information

Einwohner: 9.481 (31. Dez. 2012)

Politische Einteilung

Ballenstedt gehört zur VGem Ballenstedt-Bode-Selke-Aue

Ortsteile :

bis 1. Dez. 2013 selbständige Gemeinde :

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

  • Kath. Pfarrei St. Elisabeth Ballenstedt
Quedlinburger Straße 4
06493 Ballenstedt
Tel. 039483/8853
E-Mail: some mail
Ballenstedt, St. Elisabeth

Andere Glaubensgemeinschaften

Geschichte

1030 Der heutige Name der Stadt wird erstmals urkundlich durch einen Grafen Esico von Ballenstedt[1] erwähnt. Seine Schwester Uta[2] ist die Stifterin des Naumburger Doms[3] und historisch die älteste Ballenstedter Prinzessin.

1043 Graf Esico von Ballenstedt gründet auf dem heutigen Schlossberg ein Kollegiatstift,[4] das im Beisein von König Heinrich III.[5] im Jahre 1046 geweiht wird (St. Pancratius und Abundus).

1123 Esicos Enkel, Otto der Reiche[6] (Erbauer der Burg Anhalt) und dessen Sohn, Albrecht der Bär,[7] wandeln das Stift in ein Benediktinerkloster um, das unter besonderen Schutz von Papst Honorius II. genommen wird.

1170 Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg, stirbt und wird in der Kapelle der Klosterkirche beigesetzt.

1297 Das "Dorp Ballenstede" wird erstmals erwähnt.

1512 Der Fürst von Anhalt[8] verleiht Ballenstedt das Braurecht.

1525 Das Kloster wird im Bauernkrieg gestürmt und teilweise zerstört. Die fast 500 Jahre alte Geschichte des Klosters endet mit der Säkularisation, der Verweltlichung und Loslösung aus kirchlichen Bindungen, durch Fürst Wolfgang von Anhalt.[8]

1543 Ballenstedt wird das Stadtrecht verliehen.

1623 Kaiserliche Truppen besetzen die Stadt im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648).

1626 Wallensteins[9] Truppen stürmen und plündern Ballenstedt.

Im 17.und 18. Jahrhundert wird das ehemalige Kloster Ballenstedt zur Schlossanlage umgebaut. Das fürstliche Repräsentationsbedürfnis spiegelt sich in dem Bauten des Schlosskomplexes und den zahlreichen Bauten des Barocks der oberen Allee, der gradlinigen Achse zwischen Schloss und Stadt wieder. Bedingt durch die Hofhaltung und die Förderung von Kunst und Kultur durch die anhalt-bernburgischen Fürsten wird Ballenstedt ein nicht unbedeutender Mittelpunkt des anhaltinischen Kunstlebens.

1765 Ballenstedt wird durch Fürst Friedrich-Albrecht von Anhalt-Bernburg[10] zur Residenz erhoben. Neben der politischen Aufwertung erfährt die bis dahin unbedeutende Ackerbürgerstadt auch ihre wirtschaftliche Blütezeit. Bedingt durch die Hofhaltung und die Forderung von Kunst und Kultur durch die anhalt-bernburgischen Fürsten wird Ballenstedt ein Mittelpunkt des anhaltischen Kunstlebens.

1788 Das Schlosstheater wird erbaut. Albert Lortzing[11] und Franz Liszt[12] verleihen dem Haus in späteren Jahren nationale Bedeutung.

1858 Die Umgestaltung des östlichen Teiles des Schlossparks wird nach einem Entwurf des königlichpreußischen Garten- und Landschaftsgestalters Peter Joseph Lenné[13] vorgenommen.

1862 Bemerkenswert ist die terrassenförmig angelegte Hauptachse mit vier Wasserbecken und Fontänen in Anlehnung an italienische Terrassengärten, eine der Hauptsehenswürdigkeiten Ballenstedts. Der westliche Teil des Schlossparks präsentiert sich als Landschaftspark nach englischem Vorbild, der in den angrenzenden Harzwald übergeht.

1863 Mit dem Tod des Herzogs Alexander Carl[14] stirbt die Linie Anhalt-Bernburg aus. Das Land fällt an die Bessauer Linie. Ballenstedt wird eine von fünf Kreisstädten im wiedervereinigten Anhalt. Die exponierte Lage der Stadt in waldreicher Umgebung und der Charakter einer gepflegten Residenz machen Ballenstedt in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem bevorzugten Wohnsitz für wohlhabende Pensionäre. Mit der verkehrsmäßigen Erschließung des Harzes gewinnt in Ballenstedt der Fremdenverkehr große Bedeutung.

1900 Anfang des 20. Jahrhunderts ist Ballenstedt mit zahlreichen Pensionen und Sanatorien viel besuchter Luftkurort. Schloss Ballenstedt, bis 1918 von den Herzögen von Anhalt als Jagd- und Nebenresidenz genutzt, dient bis 1946 als Privatwohnsitz der herzoglichen Familie. Nach 1946-1948 als sowjetisches Lazarett und Landratsamt genutzt, beherbergt das Schloss von 1949-1990 eine Ingenieurschule für Forstwirtschaft.

1945 Durch die Ansiedlung von Industrie nach dem 2. Weltkrieg ändert sich die wirtschaftliche Struktur der Stadt grundlegend. Der Fremdenverkehr kommt fast zum Erliegen. Fachschulen von überregionaler Bedeutung begründen auch Ballenstedts Ruf als Schulstadt.

1990 Die zukunftsweisende Orientierung der Stadt auf Tourismus und Fremdenverkehr als wichtiger Wirtschaftszweig sind der Wegweiser zur Wiedererlangung ihres Rufes als "Perle des Ostharzes".

Quelle: Webseite Ballenstedt > Chronik der Stadt Ballenstedt

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealigische Quellen

Kirchenbücher

Adressbücher

Historische Quellen

Ballenstedt:
Kreis-Kriegerdenkmal 1870/71

Historische Urkunden

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Heidelberger Geschichtsverein e.V. - Wilhelm von Ballenstedt
  • Reinhold Specht: Das Land Anhalt/III - Kreise Bernburg und Ballenstedt. Familiengeschichtlicher Wegweiser durch Stadt und Land, Heft 9, Verlag Degener & Co, Leipzig 1937

Historische Bibliografie

  • Berent Schwineköper (Hrsg.): Provinz Sachsen Anhalt. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 11. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3-520-31402-9
  • Bernd Sternal: Die Region Quedlinburg im 9. und 10. Jahrhundert: Von den Liudolfingern und von Markgraf Gero. 1. Aufl. 56 S. PB, Books on Demand 2014, ISBN 3-7357-1972-4

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Ballenstedt

Karten

Regionale Verlage und Buchhändler

Berufsgenealogen

Transkription

Heimat- und Volkskunde

Anmerkungen

  1. Artikel Esico von Ballenstedt. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  2. Artikel Uta von Ballenstedt. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  3. Artikel Naumburger Dom. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  4. Artikel Kollegiatstift. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  5. Artikel Heinrich III. (HRR). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  6. Artikel Otto (Ballenstedt). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  7. Artikel Albrecht I. (Brandenburg). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  8. 8,0 8,1 Artikel Wolfgang (Anhalt-Köthen). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  9. Artikel Wallenstein. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  10. Artikel Friedrich Albrecht (Anhalt-Bernburg). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  11. Artikel Albert Lortzing. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  12. Artikel Franz Liszt. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  13. Artikel Peter Joseph Lenné. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  14. Artikel Alexander Carl (Anhalt-Bernburg). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

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