Fahrscharf

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Fahrscharf

Abgabenart

Auch als Varscharf vorkommend. Es handelt sich bei dieser Abgabenart um eine niedrige Grundbesitzabgabe mit allerdings schweren Verzugsfolgen.

Begriffsherkunft: Der Name setzt sich aus der Vorsilbe Fahr (Var) für Gefahr und aus scharf, deren Bedeutung nicht abschließend geklärt ist, zusammen. Krause (K. E. H. Krause, Historiker) leitet es vom Scherflein (einem halben Pfennig) ab.

Aus dem Ordeninge, S 124 f, geschrieben um 1259, sehen wir: „Dat Varscharf manet sik sulvest, alse wenn de Sunne up unnd dal geit, de wynt de weiet, de hane kreiet, die Klocke sleit, de flot up de Elve (up und) dal geit, sleit it so dicke drevolt up.“

Die Abgaben verdreifachten sich mit jedem versäumten Tage, ein echter Gefahrschatz also.

Fast dieselben Worte gebraucht das angeblich 1259 den Bremern verliehene Privileg (eine spätere Fälschung) für den Königszins, siehe hierzu das BUB I 299).

Aus dem Einnahmeregister des Klosters Harsefeld in der Eigenschaft als Gerichtsherr, kann man erkennen, dass noch bis in das 19.Jahrhundert diese Abgabe zusammen mit dem Gräfenschatz erhoben wurde.