Fürstentum Schweidnitz

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Allgemein

Das Fürstentum Schweidnitz lag in Niederschlesien.

Nach dem Tode des schlesischen Herzogs Boleslaus II. von Liegnitz im Jahre 1278 wurde sein Herzogtum unter seinen drei Söhnen aufgeteilt.

  • Heinrich V. (seit 1267 Mitregend seines Vaters, seit 1274 Herr des Teilgebietes Jauer, †1296) erhielt Liegnitz
  • Bolko I. das Gebiet Jauer, Hirschberg und Landeshut
  • Bernhard das Gebiet Löwenberg

Herzog Bolko I. erbte 1286 von seinem Bruder Bernhard das Gebiet Löwenberg. Mit der Länderteilung von 1290 wurde er noch Herr über Schweidnitz, Striegau, Reichenbach, Frankenstein, Münsterberg und Strehlen. Bolko I., einer der bedeutendsten Fürsten aus dem Hause der Piasten, starb am 9. November 1301.

Im Jahre 1314 teilten die drei überlebenden Söhne Bolko I. das Herrschaftsgebiet unter sich auf.

  • Bernhard erhielt Schweidnitz, Reichenbach, Striegau, Bolkenhain und Landeshut
  • Heinrich I. erhielt Jauer und Löwenberg
  • Bolko II. erhielt Münsterberg

Bernhard verstarb am 6. Mai 1326 und das Fürstentum Schweidnitz erbte sein Sohn Bolko II. Da Heinrich von Jauer 1346 kinderlos verstarb, erbte sein Neffe Bolko II. (Sohn seines Bruders Bernhard) auch das Fürstentum Jauer. Von da ab existierte das Fürstentum Schweidnitz-Jauer.

Im Jahre 1338 verheiratete sich Bolko II. mit Agnes, der Tochter Leopolds von Österreich. Da seine Ehe kinderlos blieb, adoptierte er die Tochter Anna seines um 1343 verstorbenen Bruders Heinrich und setzte sie als Erbin der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer ein. Anna heiratete am 27. Mai 1353 Karl IV., König von Böhmen. Als Bolko II am 28. Juli 1368 verstarb, behielt seine Witwe Agnes die Fürstentümer als Leibgedinge.

Agnes verstarb am 2. Februar 1392. Damit endete die Selbständigkeit der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer. Der Sohn von Karl IV. und Anna von Schweidnitz-Jauer, Wenzel IV. (*1378 1419), erbt die Fürstentümer für die böhmische Krone. Zur Wahrung der landesherrschaftlichen Rechte und für die Verwaltung der schlesischen Fürstentümer wurden von den böhmischen Königen Landeshauptleute eingesetzt.

Mit der Eroberung Schlesien durch den Preußenkönig Friedrich II. in den Jahren 1740-42 wurden die alten Verwaltungsstrukturen aufgelöst und die bis 1945 bestehenden Kreise geschaffen.

Fürstentum Schweidnitz.
Die Grenzen der Weichbilder der Städte Landeshut, Bolkenhain, Striegau, Schweidnitz und Reichenbach.


Literatur

  • CROON, Gustav "Die landständische Verfassung von Schweidnitz-Jauer", Codex diplomaticus Silesiae Band 27, (1912)
  • GROTEFEND, Hermann "Die Landeshauptleute der Fürstenthümer Schweidnitz und Jauer" in: ZVGSchlesien 12, 1874, S. 45-63
  • JUREK, Tomasz "Landbuch. Ksiestw Swidnickieckoe I Jawrskiego" Volume I (1366-1376) (Landbuch des Fürstentum Schweidnitz-Jauer), Poznan: Waydawnictwo Poznanskiego Towarzystwa Przyjaciól Nauk (2004), ISBN 83-7063-400-1
  • JUREK, Tomasz "Landbuch. Ksiestw Swidnickieckoe I Jawrskieg" Volume II (1385-1395) (Landbuch des Fürstentum Schweidnitz-Jauer), Poznan: Waydawnictwo Poznanskiego Towarzystwa Przyjaciól Nauk (2000), ISBN 83-7063-280-7.
  • TREBLN, Martin "Beiträge zur Siedlungskunde im ehemaligen Fürstentum Schweidnitz" (Mit 5 Karten), Verein für Geschichte Schlesiens. Darstellungen und Quellen zur schlesischen Geschichte. 6. Breslau: Wohlfarth (1908).


Daten aus dem GOV

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