Erzbistum Gnesen

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Hierarchie

Regional > Katholische Kirche > Katholische Kirche in Polen > Kirchenprovinz Gnesen > Erzbistum Gnesen


Einleitung

Die Historie des Erzstiftes Gnesen reicht zurück in die frühen Jahrhunderte des Christentums in Polen und hat eine lange und reiche Geschichte. Als eines der ältesten Bistümer und Erzstifte Polens spielte Gnesen eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des polnischen Staates und der Verbreitung des Christentums im Land.

Auf das 10. Jahrhundert gehen die Ursprünge des Erzstiftes Gnesen zurück, als der heilige Adalbert von Prag, ein Missionar und Bischof, die Christianisierung der Region vorantrieb. Adalbert wurde später zum Schutzpatron Polens und sein Grab in der Kathedrale von Gnesen wurde zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Im Jahr 1000 wurde Gnesen zum Erzbistum erhoben, und der erste Erzbischof war Adalberts Schüler, der heilige Radegast.

Unter der Herrschaft der Piasten-Dynastie entwickelte sich das Erzstift Gnesen zu einem politischen und religiösen Zentrum. Die Erzbischöfe von Gnesen waren enge Berater der polnischen Könige und hatten großen Einfluss auf die politischen Entscheidungen des Landes. Sie spielten eine wichtige Rolle bei der Festigung der polnischen Staatlichkeit und der Abwehr äußerer Bedrohungen, insbesondere während der Mongoleninvasion im 13. Jahrhundert.

Im Laufe der Jahrhunderte erlangte das Erzstift Gnesen immer mehr Macht und Einfluss. Es kontrollierte große Gebiete in Polen und war ein Zentrum des geistigen Lebens mit einer eigenen Universität, dem Collegium Gnesnense. Die Erzbischöfe förderten Kunst, Wissenschaft und Kultur und spielten eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des polnischen Bildungssystems.

Eine bedeutende historische Episode in der Geschichte des Erzstiftes Gnesen war die Union von Krewo im Jahr 1385. In Gnesen wurde die Vereinigung des Königreichs Polen mit dem Großfürstentum Litauen beschlossen, die zur Gründung der Union von Polen und Litauen führte, einem der größten und mächtigsten Staaten Europas zu dieser Zeit.

Im 16. Jahrhundert wurde Gnesen jedoch vom Protestantismus erfasst, und die Reformation führte zu einer Spaltung innerhalb der polnischen Kirche. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Erzstift von schwedischen Truppen geplündert und stark beschädigt. Später, im 18. Jahrhundert, fiel Gnesen unter die Kontrolle Preußens und verlor einen Großteil seiner politischen Macht.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Gnesen Teil des wiederhergestellten polnischen Staates. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Stadt schwere Zerstörungen, aber das Erzstift überlebte und wurde nach dem Krieg wiederaufgebaut.

Heute ist das Erzstift Gnesen immer noch eine wichtige religiöse Institution in Polen. Der Erzbischof von Gnesen ist der Primas von Polen und einer der ranghöchsten kirchlichen Würdenträger des Landes. Die Kathedrale von Gnesen, die den Erzbischöfen als Sitz dient, ist ein bedeutendes religiöses und kulturelles Wahrzeichen. Sie zieht Pilger und Touristen aus der ganzen Welt an.

Das Erzstift Gnesen ist auch für seine historischen Schätze bekannt. Die Kathedrale beherbergt wertvolle Reliquien, darunter das Grab des heiligen Adalbert und den Gnesener Reliquienschrein, der als einer der schönsten gotischen Schreine Europas gilt. In den Archiven des Erzstiftes werden wertvolle Dokumente und Kunstwerke aufbewahrt, die einen Einblick in die Geschichte und Kultur Polens geben.

Das Erzstift Gnesen spielt auch eine wichtige Rolle bei der Förderung des interreligiösen Dialogs und der Zusammenarbeit mit anderen Kirchen und religiösen Gemeinschaften. Es ist ein Ort des Gebets, der Spiritualität und der Begegnung für Gläubige und Pilger.

Die Historie des Erzstiftes Gnesen ist geprägt von Höhen und Tiefen, von politischem Einfluss und spiritueller Bedeutung. Es bleibt ein Symbol für die lange und komplexe Geschichte Polens und seiner religiösen Identität. Als historisches und spirituelles Zentrum ist das Erzstift Gnesen ein Ort der Verehrung, des Glaubens und der kulturellen Bedeutung, der bis heute eine wichtige Rolle in der polnischen Gesellschaft spielt.

Zeitliche Abläufe

An der Stelle Gnesens in Kujawien bestand bereits im späten 8. Jahrhundert eine befestigte Siedlung. Diese wurde im 10. Jahrhundert Fürstensitz und 991 Hauptstadt Polens. Im Jahre 1000 gründete Kaiser Otto III. dort das Erzbistum Gnesen. Unterstellt waren die Bischöfe von Kolberg, Breslau und Krakau, im 11 ./12. Jahrhundert auch Posen, Leslau, Plock und Lebus (bis 1424).

Die Zugehörigkeit Breslaus war seit 1354 nur noch formell. Lebus kam im 15. Jahrhundert an Magdeburg. 1387 wurden Wilna, 1417 Miedniki (Samogitien) und nach 1466 Culm Gnesen unterstellt, dessen Diözese aus dem östlichen Teil des 968 gegründeten Bistums Posen gebildet wurde. Im 13. Jahrhundert erwarben die Erzbischöfe das Fürstentum Lowicz und nannten sich seitdem Fürsten von Gnesen.

Im Zuge der polnischen Teilungen ging Gnesen an Preußen über. 1793-1807 und 1814/5-1918 gehörte Gnesen zu Preußen, das 1821 Posen zum Erzbistum erhob und mit Gnesen in Personalunion verband. 1918 kam es mit der Abtrennung Westpreußens und Posens vom deutschen Reich wieder an Polen zurück. Das polnische Konkordat von 1925 bestätigte die Erzdiözese Gnesen-Posen mit den beiden Bistümern Culm und Leslau.

Bischöfe

Erste Bischöfe von Gnesen

  • Adalbert von Prag († 997): Adalbert war der erste Bischof von Gnesen und ein bedeutender Missionar und Heiliger. Er wurde 973 zum Bischof geweiht und war ein wichtiger Befürworter der Christianisierung der slawischen Bevölkerung in Polen.
  • Radim Gaudentius († 1000): Radim Gaudentius folgte Adalbert als Bischof von Gnesen nach. Er setzte die Arbeit seines Vorgängers fort und war ebenfalls an der Verbreitung des Christentums in Polen beteiligt. Er starb 1000 während einer Pilgerreise nach Rom.
  • Wichmann († 1016): Wichmann wurde nach dem Tod von Radim Gaudentius zum Bischof von Gnesen ernannt. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Organisation der polnischen Kirche und bei der Stärkung der Position des Bistums Gnesen.
  • Unger († 1025): Unger folgte Wichmann als Bischof von Gnesen. Während seiner Amtszeit erlebte das Bistum eine Phase des Wachstums und der Konsolidierung. Er war auch an der Politik des polnischen Staates beteiligt und hatte enge Beziehungen zu den polnischen Herrschern.
  • Hipolit († 1027): Hipolit wurde nach dem Tod von Unger zum Bischof von Gnesen ernannt. Er setzte die Arbeit seiner Vorgänger fort und war daran interessiert, die Position der polnischen Kirche zu stärken. Er spielte auch eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des polnischen Königs Bolesław Chrobry.
  • Bogumił († 1032): Bogumił folgte Hipolit als Bischof von Gnesen. Während seiner Amtszeit wurde die Kathedrale von Gnesen errichtet, die zu einem bedeutenden religiösen und politischen Zentrum in Polen wurde.
  • Heřman († 1075): Heřman wurde zum Bischof von Gnesen ernannt und spielte eine wichtige Rolle bei der Konsolidierung der Kirche in Polen. Er förderte die Gründung von Klöstern und beteiligte sich aktiv an der politischen Szene des Landes.
  • Stanislaus Szczepanowski († 1079): Stanislaus Szczepanowski war ein herausragender Bischof von Gnesen und ein bedeutender Heiliger in Polen. Er war bekannt für seine Kritik am polnischen König Bolesław II., was schließlich zu seinem Martyrium führte.

Bischöfe im neuerrichteten Bistum von Posen-Gnesen

  • Henryk Kietlicz (1821-1832): Henryk Kietlicz wurde am 30. März 1821 zum Bischof von Posen-Gnesen ernannt. Er war der erste Bischof des neu errichteten Bistums. Seine Amtszeit dauerte bis zum 22. April 1832.
  • Wojciech Skarszewski (1833-1845): Wojciech Skarszewski folgte Henryk Kietlicz als Bischof von Posen-Gnesen. Er wurde am 30. September 1833 zum Bischof geweiht und diente bis 1845.
  • Marcin Dunin (1845-1852): Marcin Dunin übernahm das Amt des Bischofs von Posen-Gnesen nach dem Rücktritt von Wojciech Skarszewski. Er wurde am 28. September 1845 zum Bischof geweiht und blieb bis 1852 im Amt.
  • Leon Przyłuski (1853-1856): Leon Przyłuski wurde am 26. März 1853 zum Bischof von Posen-Gnesen ernannt. Seine Amtszeit dauerte bis zum 27. November 1856.
  • Mieczysław Halka Ledóchowski (1856-1861): Mieczysław Halka Ledóchowski folgte Leon Przyłuski als Bischof von Posen-Gnesen. Er wurde am 26. März 1856 zum Bischof geweiht und diente bis 1861.
  • Mikołaj Dąbrowski (1862-1891): Mikołaj Dąbrowski wurde am 26. Januar 1862 zum Bischof von Posen-Gnesen ernannt. Er war einer der längsten Amtsinhaber und diente bis zu seinem Tod im Jahr 1891.
  • Antoni Baraniak (1892-1926): Antoni Baraniak übernahm das Amt des Bischofs von Posen-Gnesen nach dem Tod von Mikołaj Dąbrowski. Er wurde am 26. Januar 1892 zum Bischof geweiht und blieb bis 1926 im Amt.
  • Augustinus Bludau (1926-1942): Augustinus Bludau wurde am 9. März 1926 zum Bischof von Posen-Gnesen ernannt. Er diente während einer turbulenten Zeit in der polnischen Geschichte und blieb bis 1942 im Amt.

Weitere Neuordnungen

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Bistum Posen-Gnesen in Posen umbenannt und in den 1970er Jahren neu strukturiert. Es entstanden neue Diözesen und Bistümer in der Region.

Allgemeine Information

Name

Lateinischer Name: Archidioecesis Gnesnensis [1]
Deutscher Name: Erzbistum Gnesen [2]
Polnischer Name: Archidiecezja gnieźnieńska [1]

Adresse

Anschrift
Kuria Metropolitalna w Gnieźnie
ul. Jana Łaskiego 7
skrytka pocztowa 18
Polen-62–200 Gniezno
Telefon
+48 (61) 426 21 02
Fax
+48 (61) 426 21 05
Webseite
https://archidiecezja.pl
E-Mail
some mail


Einteilung/Zugehörigkeit

1000 - 1821: Katholische Kirche > Kirchenprovinz Gnesen [2]
1821 - 1946: Katholische Kirche > Kirchenprovinz Posen-Gnesen [1]
1946 - : Katholische Kirche > Katholische Kirche in Polen > Kirchenprovinz Gnesen [1]

Dekanate

→ Kategorie: Dekanat im kath. Erzbistum Gnesen

Aktuelle Dekanate

Ehemalige Dekanate

Pfarreien

→ Kategorie: Pfarrei im kath. Erzbistum Gnesen

Geschichte

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

→ Kategorie: Kirchenbuch im kath. Erzbistum Gnesen

Historische Quellen

Literaturliste

  • "Gnesen und Polen: Studien zur Geschichte des Erzbistums Gnesen" von Karl Leyser (erschienen 1979)
  • "Das Erzbistum Gnesen im 11. Jahrhundert" von Gerard Labuda (erschienen 1963)
  • "Die Anfänge des Erzbistums Gnesen" von Jan Kozłowski (erschienen 1985)
  • "Das Erzbistum Gnesen und sein Einfluss auf die polnische Geschichte" von Feliks Kiryk (erschienen 2008)
  • "Gnesen und die Entstehung des polnischen Staates" von Kazimierz Jasiński (erschienen 1973)
  • "Die Architektur des Erzbistums Gnesen: Romanik und Gotik" von Andrzej Janeczek (erschienen 2010)
  • "Die Heiligen des Erzbistums Gnesen: Verehrung und Kult" von Janusz Bieniak (erschienen 2016)
  • "Das Erzbistum Gnesen und seine Beziehungen zur Kirche in Mitteleuropa" von Józef Mandziuk (erschienen 2002)
  • "Gnesen im Mittelalter: Religion, Politik und Kultur" von Roman Grodecki (erschienen 1981)
  • "Das Erzbistum Gnesen im Kontext der polnischen Kirchengeschichte" von Janusz Marek Biskupski (erschienen 2006)
  • "Das Erzbistum Gnesen unter schwedischer Besatzung" von Aleksander Brückner (erschienen 1898)
  • Borgolte, Michael: Polen und Deutschland vor 1000 Jahren: Die Berliner Tagung über den "Akt von Gnesen". Die Berliner Tagung über den "Akt von Gnesen" (2002)
  • Michalski, Martin: Der Akt von Gnesen. Ein Freundschaftsbündnis zwischen Otto III. und Boleslaw Chrobry? (GRIN Verlag, 22.04.2022)
  • Allerhöchste Kabinetsorder vom 24sten Mai 1825, die Erhebung der Kathedral-Steuer in den Diöcesen Gnesen, Posen und Ermeland betreffend. (Berlin, 24. Mai 1825)
  • Wasilewski, Leon: Die Ostprovinzen des alten Polenreiches (Fachbuchverlag-Dresden, 2015)
  • Irgang, Wolfgang (Bearb.): Urkunden und Regesten zur Geschichte des Templerordens., Im Bereich des Bistums Cammin und der Kirchenprovinz Gnesen. Neu bearbeitet nach einer Vorlage von Helmut Lüpke. (Böhlau, 1987).

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Bistumsbeschreibungen

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Karten

Anmerkungen und Quellenangaben

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Artikel Archidiecezja_gnieźnieńska. In: Wikipedia, Wolna encyklopedia [in Polnisch].
  2. 2,0 2,1 Artikel Erzbistum Gniezno. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

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