Durlach/Hintersassenverzeichnis 1664-1687

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Der Karlsruhe Heimat- und Familienforscher Ernst SCHNEIDER schreibt, das zur Feststellung der in Durlach von 1664-1800 ansässig gewesenen Hintersassen im wesentlichen zwei- Quellen in Betracht kommen: die Bürgermeisterrechnungen (Stadtrechnungen) und die Ratsprotokolle der ehemaligen Stadt Durlach (seit 1938 zu Karlsruhe eingemeindet). Hinzu kommen diverse Aktenunterlagen.

Über Umfang und Wert dieser im Stadtarchiv Karlsruhe verwahrten Archivalien stellt SCHNEIDER zum Thema einige für den Leser wichtige Bemerkungen voran.

Die Durlacher Bürgermeisterrechnungen sind ab 1551, allerdings mit erheblichen Lücken, erhalten. Ab 1664 sind nur noch wenige Lücken vorhanden: es fehlen die Jahre 1681, 1684, 1633-1691 und 1693. Diese Quellenlage war bestimmend, die Auswertung mit dem Jahre 1664 zu beginnen. Die auch bevölkerungsgeschichtlich einschneidenden Ereignisse des Jahres 1689 (Pfälzischer Krieg: mit dubiosen Erbansprüchen suchte Ludwig XIV. die Pfalz zu annektieren) rechtfertigen es, die Hintersassen der Jahre 1664-1687 in einem eignen Verzeichnis zusammenzufassen. Neben der relativ geringen Zahl zeigt dieses Verzeichnis auch, dass zahlreiche Hintersassen nur kurze Zeit, ein oder mehrere Jahre, in Durlach gelebt haben.

Ein weiteres umfangreicheres separates Verzeichnis umfasst die Jahre 1692-1800.

An Hand der Quellen - schreibt SCHNEIDER weiter - ist es nicht möglich, die Einzelschicksale der um 1689 in Durlach wohnhaften Hintersassen zu klären, so wie dies für die Bürger in Stadt und Amt Durlach getan werden konnten (vgl. diese Zeitschrift 9. Jg., 1966, 5,11-31). In der Rechnung von 1692, der ersten nach den Ereignissen von 1689, ist unter "Exstanzien von Hintersassen" vermerkt, dass von diesen namentlich aufgeführten Hintersassen zwar kein Kreuzer mehr zu erhoffen ist, "weilen sie alle schon längstens theils hinweggezogen, theils aber gestorben" sind; doch hat man sie in der Rechnung nicht auslassen wollen! Noch in der 1693er Rechnung werden diese Hintersassen genannt und wurden erst 1699 in "Abgang genommen".

Nur allmählich zogen nach dem Jahr1689 Hintersassen nach Durlach. 1692 werden 5 neu zugezogene Hintersassen genannt, 1694 sind es 6, 1696 sind es 3 und 1698 bereits 20. Erscheinen bis 1698 in den Rechnungen die Einnahmen aus Hintersassengeldern noch unter den Einnahmen "Insgemein" , so sind sie ab 1699 als eigene Rubrik aufgeführt.

SCHNEIDER führt aus, dass diese "Schutzgeldregister" für jedes Jahr die in Durlach wohnhaften männlichen Hintersassen nennen. Zwar sind diese Verzeichnisse, was die Zeit vor 1750 betrifft, nicht vollständig, weil die Stadtdiener, die kein Schutzgeld bezahlen, nicht immer in den Registern stehen. Erst von 1753 ab sind auch die vom Schutzgeld befreiten Stadtdiener regelmäßig verzeichnet.

Von 1737 an wurde ein Schutzgeld von durchschnittlich 45 Kreuzern von den "unverbürgerten" Witwen und ledigen weiblichen Personen erhoben. Dieser Personenkreis ist in einem zusätzlichen Schutzgeldregister von 1737 an fassbar.

Die Register aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts schweigen sich oft über das Schicksal der Hintersassen aus. Nicht immer ist vermerkt, aus welchem Grunde ein Hintersasse im nächsten Verzeichnis nicht mehr erscheint. Erst nach 1740 werden diese Angaben genauer. Von da an ist fast durchweg angegeben, ob Wegzug, Auswanderung, Annahme als Bürger oder Tod vorliegt.

Diese Register in den Stadtrechnungen werden durch die Einträge der Hintersassenaufnahmen in den Ratsprotokollen ergänzt. Auffallend ist, dass bis um 1740 ein großer Teil dieser Neuaufnahmen nicht in den Protokollen erscheint. Erst nach 1740 ist eine genauere Aufnahme feststellbar. Diese Protokolleinträge sind durch die Angabe des Geburtsortes der als Hintersassen Aufgenommenen von Wert. Im Protokoll von 1729 ist eine "Ausmusterung" der Hintersassen enthalten, die in der gleichen Rubrik im GenWiki veröffentlicht ist.

SCHNEIDER schreibt weiter, dass unter den Akten zunächst das Verzeichnis der Hintersassen von 1717 Erwähnung (Bestand: Durlach A 395) Beachtung verdient. Der Inhalt dieses Faszikels ist die "Beschwerde des Durlacher Stadtrats über die allzu große Menge der sich dahier aufhaltenden Hintersassen und die darauf vorgenommene Untersuchung ihrer Verhältnisse und Fortweisung eines Teils der Hintersassen" (1717). Dieser Faszikel enthält die "Ausmusterung" der Hintersassen vom 22. und 26. Februar 1717. Sie ist von Wert, weil aus ihr nähere Angaben über Herkunft und Familienverhältnisse der Hintersassen zu entnehmen sind. Einschränkend ist zu sagen, dass die Herkunftsorte oft unrichtig, meist nach dem Gehör wiedergegeben sind und nicht restlos geklärt werden konnten.

Einleitend heißt es: "weilen die Hintersassen fast allzuhäufig einreißen und sich in der Statt bishero eingeschlichen haben, darunter aber vieles Volck begriffen, so ferner nicht zu dulden, so wurden dieselbe dato bey Straf 30 Kr. vorbeschieden und mit ihnen ein Durchgang fürgenommen."

Am Schlusse ist eine Aufstellung über die Zahl der Hintersassen gegeben:

Hintersassen, 123;

deren Frauen, 105;

Witwen, 26;

ledige Weibspersonen, 27;

Kinder, 142;

Summa, 423.

Davon aus der Stadt "als schlecht Gesind" samt den Kindern zu schaffen, 140; bleiben noch, 282.

Diese "Ausmusterung" wurde am 8.März 1717 dem Markgrafen Karl Wilhelm mit einer Bittschrift unterbreitet. Der Markgraf hat nach den eigenhändigen Bemerkungen diese Liste genau durchgesehen. So vermerkt er einleitend, dass Leute, die in der Garde gedient haben, nicht abzuweisen sind. Manche Abweisung hat Karl Wilhelm in "bleibt" geändert.

Am 20. März 1717 hat sich die Stadt Durlach nochmals an den Markgrafen gewandt, die vorgeschlagenen Hintersassen wegzuweisen. Die Bittschrift ist hinsichtlich der angeführten Gründe von Interesse. Durch die große Zahl von Hintersassen wird "bey gegenwärtigen nahrungsklemmen Zeiten denen armen Burgern in der Statt als auf denen benachbarten Dorfschaften, welche in vorigen Friedenszeiten ihre Nahrung mit dem Weingartbau und andern Taglöhnen allhier gesucht", das Brot von dem Munde weggenommen. Die Hintersassen schicken täglich ihre Kinder zum Betteln, so "daß sie immer vor den Häusern liegen". "Ungemeiner Feld- und Garthendiebstahl" wird durch sie verübt. Statt dass sie mit dem Handgeschirr arbeiten, und sich der Äxte und Hauen bedienen, schaffen sie sich z. T. Pferde an, kaufen Güter und schaden so den Bürgern. Bei vielen ist zu erwarten, dass die Kosten für Krankheit und die Begräbniskosten aus dem Stadtalmosen bestritten werden müssen. Von den vielen Hintersassen wird viel Brennholz verbraucht, das sie nicht kaufen, sondern in den Waldungen holen und diese dabei ruinieren. Schließlich wird darauf hingewiesen, dass "vor so vielen Hindersaßen und frembden Volckh die dürftige Burger in der Statt und auf den Fleckhen, welche sonsten die Wengert Bebauet und sonsten mit Taglohn. in der Statt soviel verdienet, daß sie ihre herrschaftliche Schuldigkeiten damit abrichten können, jetzo zu Praestirung ihrer Schuldigkeit gantz untüchtig" geworden sind.

Weitere Akten, die sich mit Hintersassenangelegenheiten befassen (Bestand: Durlach A 396-402), ergaben nur wenige Ergänzungen.

Zur A u s w a n d e r u n g Durlacher Hintersassen im 18. Jahrhundert sind einige zusammenfassende Angaben zu machen. Otto Konrad ROLLER ist in seinem Buche "Die Einwohnerschaft der Stadt Durlach im 18.Jahrhundert in ihren wirtschaftlichen und kulturgeschichtlichen Verhältnissen dargestellt aus ihren Stammtafeln" (Karlsruhe 1907) bereits auf die Auswanderungen eingegangen (S. 55 ff.). 1737/38 wanderte eine Reihe von Durlacher Bürgern und Hintersassen nach Nordamerika aus. ROLLER hat (S.56 ff.) die Namen dieser Auswanderer veröffentlicht. Dadurch konnte manches Schicksal von Hintersassen geklärt werden, die ohne Angabe des Grundes in den Schutzgeldregistern nicht mehr erscheinen. Nach Nordamerika sind folgende Hintersassen ausgewandert:

Martin ETTLIN (1738 nach Pennsylvanien),

Simon GIERING (1738 nach Pennsylvanien),

Matthäus HAFNER (1750 nach Pennsylvanien),

Johann Jacob HEß (1738 nach Pennsylvanien),

Michael RITZ (1737 nach Nordamerika),

Johann SAUTER (1738 nach Pennsylvanien),

Johann Friedrich SÖLDER (1752 nach Pennsylvanien),

Magdalena WURMBERGerin (ca.1720/25 nach Mississippi).

Eine weitere größere Abwanderung erfolgte in den Jahren 1770 und 1771 in das Clevische auf die Gocher Heide. 78 Personen wanderten aus Durlach aus, die sich auf 16 Familien (DIEFENBACHER, FRANZ, GROß, JANSEN, KNAPP, KUHN, KUNZMANN, LIEDE, RUF, SATZMANN, SCHABER, SCHÄFER, SCHMIDT, SCHÜTTNER, SCHWEIZERHOF, TRINKWALTER, Joh. und Friedrich WEILER) und zwei ledige Personen verteilten. Von diesen kehrten 10 Familien mit 43 Köpfen noch 1771 wieder nach Durlach zurück und zwei zum Wegzug bereite Familien blieben daraufhin in der Heimat.

Die Zurückgekehrten wurden zunächst für ein Jahr als Hintersassen angenommen. Die meisten blieben in Durlach. Nur einer, Karl Friedrich FRANZ, erhielt wieder sein altes Bürgerrecht (vgl. Roller, a.a.0., S.60 ff. - Hermann BAIER, Preußen-Wanderer. In: Mein Heimatland 25, 1938, S. 227 bis 237 Online (PDF)). Da im Schrifttum über die nach Durlach Zurückgekehrten Unklarheit herrscht, seien nach dem Ratsprotokoll von 1771 die ins Clevische ausgewanderten und wieder nach Durlach zurückgekehrten Familien genannt:

Cyrillus DENGLER

Karl Friedrich FRANZ

Johann Georg ITTE

Andreas KNAPP

Jacob Heinrich KUHN

Michael KUNZMANN

Peter SATZMANN

Matthäus SAUER

Adam Georg SCHABER

Johann Ludwig SCHÜTTNER

Simon SCHWEIZERHOF

Friedr. Samuel WEILER

Johann Peter WEILER

Nach dem Protokoll von 1771 sind Joh. Jansen und Jacob Vogt in das Clevische gezogen und nicht zurückgekehrt. Die Absicht, in das Clevische auszuwandern, hatten Barbara KASTin, Jacob PFALZGRAF und Matthäus WIPF.

Auswanderungen nach anderen Ländern sind nur vereinzelt feststellbar.

1754 ist Jacoben BOMMERin nach Holland emigriert,

1764 zog Joh. BÖCKLER nach Jütland und kam wieder zurück,

1769 wanderte die Frau des Joseph EGETER, Catharina ERNSTin und Adam SCHÄFER nach Spanien aus; die beiden letzteren kamen wieder zurück.

Allgemein ist mit ROLLER (S. 64) festzustellen, dass die Masse der Abwanderer nach Karlsruhe oder in die Dörfer der unteren Markgrafschaft zog, oder sich in Württemberg, auch in anderen angrenzenden Gebieten niederließ.

Wie die Bemerkungen in der "Ausmusterung" der Hintersassen zeigen, war das Verhältnis zwischen dem Rat der Stadt Durlach und den Hintersassen gespannt. Die folgenden Einträge in den Ratsprotokollen des 18.Jahrhunderts beziehen sich auf Angelegenheiten der Hintersassen, mit denen sich die Verwaltung immer wieder zu befassen hatte:

Protokoll vom 22. April 1717: Den Hintersassen wurde gestattet, lediglich ein Pferd für Fuhren zuhalten. Weitere Zugpferde sind abzuschaffen. Erlaubt ist das Zuspannen im Acker, nicht aber das Zusammenspannen, es sei denn, die Hintersassen bauen Güter und werden bürgerlich.

Protokoll vom 7. Februar 1719: Da verschiedene Hintersassen Kühe, Geißen und Schweine halten und Futter von den Allmenden und Bürgergütern holen, wurde beschlossen, dass die Hintersassen künftig kein Vieh mehr halten dürfen.

Protokoll vom 14. September 1719: Ein Hintersasse, der Geißen hält, soll der Stadt jährlich 6 Kreuzer für eine Geiß bezahlen.

Protokoll vom 4.März 1723: Den Hintersassen wurde das Viehtreiben verboten.

Protokoll vom 19. Februar 1725: Den Hintersassen wurde der markgräfliche Befehl vorgelesen, dass sie der Herrschaft "treu und holdt seyn, demselben Nutzen fördern und Schaden abwenden" sollen, auch ihre Schuldigkeiten bezahlen sollen, auch an den Frontalten nicht, wie geschehen, widerspenstig sein sollen. Die Hintersassen mussten darauf Handtreue ablegen.

Protokoll vom 19. März 1727: Den Hintersassen wurde erneut verboten, Vieh zu halten. Hintersassen, die ihre Kinder heimlich oder öffentlich betteln schicken, werden innerhalb vier Stunden zur Stadt hinaus verwiesen.

Protokoll vom 12.Februar 1728: Hintersassen, die zuviel Vieh halten, wird in Zukunft keine Weide mehr gegeben. Halten sie zu Hause trotzdem Vieh, so sollen sie fortgeschickt werden.

Protokoll vom 20.Januar 1729: Wegen des Lesholzes besteht große Unordnung. Viele Hintersassen haben damit gleichsam Handel getrieben. Es wurde beschlossen, dass künftig, solange das kalte Winterwetter herrscht, nur dienstags und freitags Lesholz hereingebracht werden darf.

Protokoll vom 24. Mai 1729: Vor versammelter Bürgerschaft wurde auf dem Rathaus u. a. bekannt gegeben, dass die namentlich abgelesenen Hintersassen, die wider Verbot Viehhalten, dieses schleunigst fortschaffen sollen. Den Bürgern wurde streng verboten, die weg gewiesenen Hintersassen und "anderes hergeloffenes Gesindel" zu beherbergen.

Protokoll vom 10. Juli 1732: Es wurde angeordnet, dass die verheirateten Knechte ihre Frauen zu sich nehmen sollen. Die hier befindlichen Hintersassenfrauen und Taglöhnerinnen sollen ohne Erlaubnis des Bürgermeisteramtes von niemand geduldet oder aufgenommen werden.

Protokoll vom 17.November 1733: Da die Hintersassen mit dem Lesholz weiterhin Missbrauch treiben, wurde beschlossen, in Zukunft jedem Hintersassen jährlich 50 Wellen durch den Baumeister anzuweisen.

Protokoll vom 14. Dezember 1734: Da sich die Zahl der Hintersassen zu sehr vermehrt, wurde beschlossen, "den Numerum derer Hinsaßen bis auf höchstens 50 Mann abgehen" zu lassen. Sobald der Winter vorbei ist, soll auch wieder eine Musterung der Hintersassen vorgenommen werden.

Protokoll vom 24.Juni 1739: Der Bürgerschaft wurde befohlen, dass jeder seine im Hause habenden Hintersassen und Eigenbrötler angeben muß und bei Strafe solche Leute nicht aufnehmen darf.

Protokoll vom 7. August 1741: Zur Inspektion der Hintersassen und Eigenbrötler wurden LINDAUER und HALBUSCH bestellt. Sie mussten jährlich 3-4 mal Visitation halten. Wen sie ohne Zettel antrafen, hatten sie dem Oberamt anzuzeigen.

Protokoll vom 1. April 1748: Wegen der Hintersassen, die sich in Güterkäufe einlassen, wurde angeordnet, kein Hintersasse, der der Herrschaft durch die Erbhuldigung nicht zugetan ist, darf bei Güterversteigerungen admittieren.

Protokoll vom 3.August 1750: Es wurde beschlossen, eine Musterung der Hintersassen vorzunehmen. (Entsprechende Unterlagen sind nicht erhalten).

Protokoll vom 21.Februar 1752: Es wurde verordnet, dass Hintersassen, die Handwerker sind - mit oder ohne Häuser-, zu wachen und zu fronen haben.

Protokoll vom 18. Februar 1754: Wegen des starken Bauwesens in Karlsruhe haben sich viele fremde Leute, die in den Steinbrüchen arbeiten, nach Durlach begeben und dort mit Weib und Kindern ihren Aufenthalt genommen. Solange diese. Leute in Durlach wohnen, sollen sie ein monatliches Schutzgeld von 30 Kreuzern bezahlen.

Protokoll vom 23.November 1761: Den Hintersassen wird Gipfel- oder Stumpenholz nur dann gegeben, falls die Bürgerschaft keines braucht. Doch bezahlen die Hintersassen doppelt soviel wie die Bürger.

Protokoll vom 20. September 1762: Jeder Hintersasse hat jährlich 15 Klafter Brennholz zu machen oder für jedes Klafter 15 Kreuzer zu bezahlen.

Protokoll vom 20. Mai 1765: Hintersassen, die angenommen werden, sind sofort in das Hintersassenbuch einzutragen und bei 2 Gulden Strafe ihnen aufzuerlegen, sich innerhalb vier Wochen mit einem Feuereimer zu versehen. (Dieses Hintersassenbuch ist leider nicht mehr erhalten).

Protokoll vom 6. Mai 1776: Den Hintersassen oder Hintersassenwitwen, die keine Liegenschaften haben, wird verboten, Vieh bei Verwandten zu halten, weil die Erfahrung lehrt, dass sie "solches mit Diebereien auf den Feldern nähren und dass sie kein Futter kaufen können".

Durlacher Hintersassenverzeichnis 1664 - 1687

1) AICHKORN, Hans Adam, 1668-1669;

2) AMANN, Claus, aus dem Berner Gebiet, 1675-1680(weggezogen) ;

3) ANDREAS, siehe Endres;

4) ARRAD (AROLD, ARNOLD), Georg, Holzmacher, 1683-1687;

5) BALMAR, Burkhart, 1664;

6) BANDASCH, Matthis, Zimmermann, 1673-1677 (Bürger geworden) ;

7) BARTHOL, Holzmacher, 1664;

8) BAUCH, Hans Georg, Lebkuchenbäcker, 1674 ;

9) BAUER, Hans, Scherenschleifer, 1671;

10) BECKEL, Matthes, 1672-1674;

11) BEUTEL, Jost, 1680-1683 (war Nebenwächter auf dem Turmberg) ;

12) BICHLER (Büchler), Ulrich, 1682-1687 ;

13) BLINDER, Hans Jacob, Zimmermann, 1671 ;

14) BÖHRINGER, Ernst Wilhelm, 1677-1678 (weggezogen) ;

15) BÖHRINGER, Hans Wilhelm, 1686-1687 ;

16) BRECHTBÜHLER, Oswald, 1668;

17) BRENNHÜTER (BRENNHÜBEN -HIEFER, -HÖFER), Wilhelm, 1668-1683 ;

18) BRONNEN, Adam, 1670;

19) BRUMBACHER (BRAUMBACHER), Hans Peter, 1682-1687 ;

20) BRUNNER (BRONNER), Hans Martin, 1670-1674 (weggezogen) ;

21) BURKART, Andreas, Hofgoldschmied, 1664-1666 ;

22) BURKART, Hans, 1673-1674;

23) BURKART, Melchior, 1673-1687 ;

24) BURKART, Nicolaus, 1672 ;

25) BURKART, Ulrich, 1683;

26) BUTZER, Hans Georg, 1668-1669;

27) CONRADT, Hans, 1677-1679 (nach Grötzingen gezogen), 1682-1683 ;

28) CUJUS, Hans, Maurer, 1665-1674 ;

29) DEIß, Benedikt, 1674;

30) DIETENMEYER, Christoph, 1674 ;

31) DÜRR, Hans, von Aue, 1665-1674 ;

32) EBERHARDT, Jacob, 1668-1670 ;

33) ENDER, Thomas, 1668;

34) ENDRES (ANDRES, ANDREAS), Michael, 1671-1685 ;

35) ENIS, Thomas, 1667;

36) FAUTH, Hans Michel, 1686-1687 ;

37) FEHR, Hans, 1668;

38) FEIN, Hans, von Langenrickenbach (Kanton Thurgau), 1670-1672 ;

39) FIEDERER (FÜDERER), Jacob, Schäfer, 1670-1680 ;

40) FREY, Hans, 1667-1674;

41) FUCHS, Sebastian, aus der Schweiz, 1665 ;

42) GÄNS(L)ER, Matthis, 1667-1683 ;

43) GETTNER, Christian, 1666-1669;

44) GLATTHAAR, Hans Jerg, von Lindau, 1669-1670 (Bürger geworden) ;

45) GLOCKLER, Ulrich, 1683-1685 (wurde Torwart) ;

46) GOTTMANN, Ernst, 1664-1668;

47) GROß, Hans, genannt Höfele (Hefele), 1666-1671;

48) GROß, Hans Jacob, von Mühlburg (Karlsruhe), 1675 ;

49) GRUBER, Andreas, 1671-1682 (war Stadtknecht) ;

50) GRÜN(EN)wald, Michael, 1679-1687;

51) HAAG, Friedrich, 1665-1674 (wurde Hofboßler) ;

52) HAAN (Hohn), Hans Georg, 1678-1679 ;

53) HABERSTROH, Michel, 1671 ;

54) HACKENBERGER, Hans Erhard, 1670 ;

55) HADRIAN, 1676-1678;

56) HAG, Hans Melchior, 1679-1683;

57) HARTER, Georg Heinrich, der Spielmann, 1679-1682 (gest.) ;

58) HAUEISEN, Jacob, 1669;

59) HÄUSER, Adrian, 1679-1683;

60) HÄUSER, Hans Jacob, Glaser, 1676-1678 ;

61) HAUSER, Martin, von Minsing, 1666-1670 ;

62) HEIDECKER, Hans, 1672-1677 (Bürger geworden) ;

63) HEIMBSER (Heimbsheimer), Hans Conrad, früher Krankenwärter, 1668-1682;

64) HEIMERDINGER, Friedrich, 1685-1687 der sog, alte Heini, aus der Schweiz, 1666-1667 ;

65) HEINZER, Hans Conrad, 1667-1669 ;

66) HERRINGER, Andreas, 1670-1672;

67) HEß, Hans Jacob, früher Stadtknecht, 1669-1674 ;

68) HEß, Johannes, 1682-1685 (in Hofdienst) ;

69) HEßLER, Conrad, 1667-1674 ;

70) HEßLER, Heinrich, 1680;

71) HEUSER, Christian, 1675-1677;

72) HOCHSTETTER (Hofstetter), Daniel, Zimmermann, 1669-1677 (Bürger geworden) ;

73) HOCKENBERGER, Hans Georg, 1671-1680 (heimlich nach Weingarten gezogen) ;

74) HOCKENBERGER, Heinrich, 1666-1680 ;

75) HÖRTER (HERTER), Christian, 1670-1671;

76) HUBER, Georg, von Griening (Steiermark), 1680;

77) HÜNLEIN, Hans Wendel, Schmied, von Rintheim (Karlsruhe-), 1672-1680;

78) JACOB, der frühere Herrenschäfer, 1667 ;

79) IBRECHT, Hans, Kohlenbrenner, 1671 ;

80) JEPELE, Hans Jacob, 1673-1674 ;

81) JUNKER, Johannes, 1682-1683 ;

82) KEHR, Jacob, 1668-1674 ;

83) KELLER, Jacob, 1669;

84) KEßLER, Rudolf, 1667;

85) KINDLER, Christian, 1667;

86) KINDLER, Nicolaus, 1673-1674 ;

87) KIRCHER, Johannes, 1682-1683 ;

88) KLAR, Heinrich, 1665 ;

89) KLENERT, Hans, 1677-1687;

90) KORBI, Peter, Scherenschleifer, 1672 ;

91) KRAFT, Hans, 1668-1669 ;

92) KRIECHBAUM, Hans, 1671-1674 der Kübler, von Langensteinbach (Karlsruhe), 1679 ;

93) KÜBLER, Hartmann, Zimmermann, 1672-1674 ;

94) KÜENERT (KIENERT), Hans Jerg, 1678-1687 ;

95) KUGLER, Melchior, 1664;

96) KUNZ, Benedikt, 1669-1682 ;

97) KUNZ, Christian, 1668 ;

98) LANG, Felix, 1670-1671 ;

99) LAUBER, Felix, 1669-1677 der Laugenhauer, 1665-1666 ;

100) LINDINGER, Rudolf, 1666 ;

101) LINSI, Jacob, 1666;

102) LÖFFLER, Jacob, 1676-1679 ;

103) LÖFFLER, Johannes, 1682-1683 (Nebenwächter auf dem Bergturm) ;

104) LÖFFLER, Peter, 1666-1686;

105) LOTZ, Hans, 1673-1674;

106) LÖWENGUT (LEIBUNDGUT), Friedrich, 1668-1677 ;

107) MALLENBERGER, Caspar, 1666-1679 ;

108) MANGER, Hans, 1672;

109) MANGOLT, Heinrich, 1666-1668;

110) MATERN, Friedrich, Zimmermann, 1668-1671 ;

111) MAURER, Hans, Zimmermann, 1679 ;

112) MENNINGER, Hans, 1670 ;

113) MEYER, Endris, 1679-1685;

114) MEYER, Hans Georg, 1664-1687 ;

115) MEYER, Paul, 1676;

116) MOSMANN, Christoph, Gärtner (in Mühlburg), 1668-1680 ;

117) MUT, Wolf, 1670;

118) MUTENBÜHLER, Georg, 1678-1679;

119) NABEL (NÄBEL)(NEBEL), Abraham, 1676-1687;

120) OBERDORF(ER), Veit, von Weißenburg am Sand, Metzger, 1664-1671 (Bürger geworden) ;

121) OBERHAUSER, Hans, 1679;

122) OBERMOSER, Hans, 1682-1687;

123) OTZINGER, Hans, 1675;

124) PETER, Christian, von Weingarten (wohl Karlsruhe), 1664-1679 ;

125) POUSON, N., Pastetenbäcker, 1674 ;

126) PROBST, Benedikt, 1668-1670;

127) RAN(N)ER, Franz, 1664-1667;

128) RATZEL, Jacob Heinrich, von Wolfartsweier (Karlsruhe), 1678-1683 (Gartenschütze und Bettelvogt) ;

129) RAUCH, Hans Jacob, 1664-1665 ;

130) REGELE, Jacob, 1670-1672 ;

131) REHM, Hans, 1669;

132) REICHI (RIECHI, RICHIG), Jacob, 1666-1672;

133) RENKER (RINKER)(TRINKER), Hans Bernhard, 1668-1687 ;

134) RETZENBERGER, Benedikt, 1687;

135) REUTER, Hans Michael, Schreiner, von Pforzheim, 1668-1670 ;

136) RIEDNER (RITTNER, RÜTTNER, RIDERER), Ruprecht, 1667-1687 ;

137) RINGOLF, Adam, 1667;

138) RITSCHIER (RITSCHLER), Niclaus, Scherenschleifer, 1669-1670 ;

139) RÖCKLE, Hans Ulrich, aus der Schweiz, 1674 ;

140) ROTH, Martin, früherer Kutscher, 1665-1682 ;

141) RÜBRENNER, Matthäus, 1687;

142) RÜMMELIN, Jacob, der sogen. Geelfuß, 1679 ;

143) SCHECKENBERGER, Heinrich, 1669;

144) SCHENK, Hans Peter, der taube Vogelfänger von Neureut (Karlsruhe), 1679-1680;

145) SCHMIDT, Caspar, 1669-1670;

146) SCHMIDT, Christoph, Goldschmied, 1687;

147) SCHMIDT, Hans Jacob, früherer Hofweingärtner, von Wilferdingen (Pforzheim), 1670-1672;

148) SCHMIDT, Michael, 1667;

149) SCHRANZ, Wolfgang, 1670-1671 ;

150) SCHÜßLER, Walthaus, 1665-1675 ;

151) SCHWALL, Israel Jacob, 1669-1672 ;

152) SCHWEBEL, Christian, 1666 ;

153) SCHWEITZ, Jacob, 1664 ;

154) SCHWEIZER, Hans, 1669-1671 ;

155) SEIDNER, Christoph, 1666-1667 ;

156) SEIDNER, Marx, 1674;

157) SEITER (SEUTER), Hans Jerg, 1685-1687 (heimlich durchgegangen) ;

158) SENDER, Thomas, 1669;

159) STALLER, Caspar, 1682;

160) STEINER, Thomas, 1665 ;

161) STOCK(ER), Veit, 1669-1670 ;

162) STOCKI, Hans Benz, 1669 ;

163) STÖCKLIN, Christian, 1664 ;

164) STÖCKLI(N), Ulrich, 1666-1672 ;

165) STÖRBLE, Jacob, 1669;

166) STREBLER, Heinrich, 1682-1687 ;

167) STUNK, Hans Friedrich, 1665 ;

168) SUTTERER, Marx, 1681;

169) THOMEE (THUMA), Heinrich, 1667-1674;

170) TOUSSAINT, Alexander, Pastetenbäcker, 1676-1677 ;

171) TÜRI (TIRI), 1668-1670;

172) VAIH, Hans, 1669 ;

173) VINTZEL, Heinrich, 1670;

174) WAG, Hans Georg, der alte Städtknecht, 1666-1680 ;

175) WALLACHER, Jost, 1669-1680 ;

176) WALLBART, Hans, 1680-1683 ;

177) WEGELIN, Christe; 1666;

178) WEILER, Hans, 1672-1687 ;

179) WEILER, Peter, 1673-1680 ;

180) WEILER, Ulrich, 1668-1670 ;

181) WELZ, Michel, 1673-1676;

182) WERNER, Jacob, von Pforzheim, 1672 (Bürger geworden) ;

183) WIDER, Hans, 1676;

184) WIEDER, Heinrich, 1668 ;

185) WILD, Hans Jacob, 1680-1683 ;

186) WILLRICH, Hans, 1671 ;

187) WINDELE, Georg, 1666 ;

188) WINDFISCH, Heinrich, 1667-1674 ;

189) WINKELMANN, Hans Heinrich, 1665 ;

190) WINKELMANN, Hans Jacob, 1665-1687 ;

191) WITTMEYER, Christoph, 1676 ;

192) WITTNER, Ruprecht, 1669-1675 ;

193) WUNDERLICH, Georg, 1671;

194) WURMBERGER, Karl, aus dem Bayernland, 1679 - 1685 ;

195) WÜTERICH, Christian, 1669 ;

196) WÜTERICH (WIETERICH), Hans, 1668-1669 ;

197) ZERWICK, Adam, 1668-1670 ;

198) ZERWICK, Mathis, 1682-1685 (gest.);


Quelle: Ernst SCHNEIDER: Beiträge zur Bevölkerungsgeschichte von Durlach: Durlacher Hintersassen 1664-1800; In: Badische Familienkunde, 1954-1974;