Die Kirchenbücher in Baden (1957)/34

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Die Kirchenbücher in Baden (1957)
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Gemeinde, deren KB von 1652 an vorhanden ist, außerdem eine flämisch-niederländische Gemeinde, die 1689 nach Magdeburg übersiedelte. Nach 1701 wanderten Hugenotten aus Metz zu, die mit der ersteren verschmolzen. Diese Gemeinde blieb bis 1821 getrennt von den bestehenden ref und lulh deutsehen Gemeinden.

      In Baden-Durlach wurden um 1700 Wallonen und Waldenser zwischen dem Rhein und Pforzheim und darüber hinaus im benachbarten württembergischen Gebiet angesiedelt:

      Friedrichstal wurde 1700 von Wallonen aus der Gegend von Löwen besiedelt, die über die Pfalz (Billigheim und Mörlheim bei Landau) auf Gemarkungsteil von Spöck kamen.

      Welschneureut entstand 1699 durch 58 Waldenserfamilien aus dem Clusontal bei Turin auf Gemarkungsteil von Neureut nach vorübergehender Unterkunft in Mühlburg und Knielingen. Auch sie waren vorher schon 30 Jahre in Billigheim ansässig.

      Palmbach wurde 1701 von Waldensern aus La Balme im Clusontal auf Gemarkungsteil des damals württembergischen Grünwettersbach gegründet. Sie hatten zuerst an verschiedenen Schweizer Orten, dann in Mörfelden und Arheiligen bei Darmstadt Unterkunft gesucht.

      Neben Palmbach nahm dessen Nachbarort Untermutschelbach Kolonisten auf, weiter Auerbach, das aber bald wieder verlassen wurde, Kleinsteinbach war 1709 von 19 Familien umliegender Orte und 13 Wallonenfamilien gegründet worden, die Walionen zogen bald wieder ab. Einzelne Waldenser blieben in Durlach, Graben, Langensteinbach, Mühlburg, Staffort, Stein, Spöck und in Pforzheim. Hier war anfangs des 18. jh der Mittelpunkt der umliegenden Flüchtlingssiedlungen. 1704 und 1710 fanden hier Synoden der bad.-württemberg. Hugenottengemeinden statt. Pforzheim hatte eine französisch-reformierte Gemeinde seit Beginn des 18. Jh und besondere KB der Waldenser und Hugenotten bis 1827. In der württembergischen Nachbarschaft Badens liegen die Koloniegründungen Bourset, das heutige Neuhengstett bei Calw, Corres, Dürmenz (Mühlacker), Enzberg, Perouse, Pinache, Schönenberg (- Oetisheim), Sengach, Serres, Wurmberg, Groß- und Kleinvillars (letztere waren vorher in Gochsheim, heute badisch, angesiedelt).

      Lit: Ortslit. bei den genannten Orten. – Lautenschlager II, 1 9813–9824. Namenlisten bei H. Jacob in Bulletin de la Société de l'Histoire du Protestamisme français, Paris 1934.

      Geschichtsblätter des Deutschen Hugenottenvereins seit 1890 und Der Deutsche Hugenott seit 1919. Der Deutsche Hugenottenverein sammelt Nachrichten über alle in Deutschland nachzuweisenden Hugenottenabkömmlinge. Die Niederländische Ahnengemeinschaft sucht die seit 1685 nach Deutschland eingewanderten Niederländer zu erfassen.

      Vgl. auch W. Wecken, Taschenbuch (1951) S. 156 f. – Cordier, Hugenottische Fam-Namen in Deutschland, Berlin 1930. – Ph. Keiper, Französ. Fam-Namen in d Pfalz, Kaiserslautern 1891. – H. Erbe, Die Hugenotten in Deutschland, Essen 1937 (Bd I v Volkslehre und Nationalitätenrechte in Gesch u Gegenwart). – A. Andre, Die hugen. u. wallon. Refugies in d Pfalz, Der Deutsche Hugenott 1937. – Die Deutsche Waldenser Vereinigung in Schönenberg-Oetisheim hat Zeitschr. Der Deutsche Waldenser s 1938. –