Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/54

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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien.djvu
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der Herr befohlen: „die das Evangelium verkündigen, die sollen sich auch vom Evangelium nähren; denn ein Arbeiter ist seiner Speise werth.“ Und das ist auch ganz natürlich; wenn ein Mann jeden Tag und jede Stunde dastehen und bereit sein muß, der Gemeinde zu dienen, also daß er keinem anderen Berufe und Geschäfte nachgehen kann, so ist es auch billig, daß ihm die Gemeinde seine leibliche Nahrung reicht. Einen Schullehrer oder Pastor, der von seinem Gehalt wäre reich geworden, könnt ihr nicht aufweisen; sie haben Alle nur das tägliche Brod, dazu manche recht schmal. Oder werden die Diener Eurer neuen Kirche bloß von der Luft leben? Werdet Ihr ihnen nicht Gehalt geben müssen?“

       Sep. Der Herr hat aber auch gesagt: „umsonst habt ihrs empfangen, umsonst gebt es auch.“

       Br. „Ei, wird denn das Evangelium bei uns verkauft? Höret, das Evangelium ist mit keinem Gelde zu bezahlen. und wenn Ihr Millionen dafür geben wolltet. Es scheint, Ihr wollt Euch in Eurer neuen Kirche arbeiten lassen und dem Arbeiter nicht einmal Essen geben. Ist das recht?“

       Sep. „Aber der Apostel schreibt: „thut selbst von euch hinaus, wer böse ist.“ Und der Herr sagt: „gehet aus von Babel, mein Volk, und sondert euch ab.“

       Br. "Daß das Amt der Schlüssel, namentlich der Bindeschlüssel sehr wenig gebraucht wird, ist zu beklagen; es kann und wird unter den gläubigen Pastoren hoffentlich besser werden. Von Babel aber heißt es Offenb. 17: „sie habe mit dem Wein ihrer Irrlehre alle Völker trunken gemacht, und sie selbst sei trunken vom Blut der Heiligen und Zeugen Jesu. Eine solche Babel ist die evangelische Kirche, trotz des Unkrautes auf ihrem Acker, nicht. Das Wort Gottes wird rein verkündigt, die Sakramente nach des Herrn Einsetzung verwaltet, und Niemand wird um seines Glaubens und gottseligen Lebens willen verfolgt und gemartert. Ihr thut also Unrecht, wenn Ihr sie eine Babel nennt. Wollt Ihr aber mit lasterhaften Menschen in gar keine Berührung kommen, dann, sagt der Apostel 1. Kor. 5, 10., müßt Ihr die Welt räumen. Seid Ihr Jünger Christi und das Licht der Welt, so sollt Ihr Euch nicht unter einen Schefffel stellen, sondern leuchten. - leuchten Allen, die im Hause sind.“

       Sep. „Aber es soll ja nach dem prophetischen Worte doch Eine reine Heerde unter dem Einen Hirten werden! -“