Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/42

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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien.djvu
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Schreiben zu antworten. Damit ich aber in meinem Antwortschreiben nichts Unpassendes für euren Seelenzustand, oder gar Unrichtiges vorbringen möge, will ich euch, liebe Brüder, meinen Glaubensgrund in möglicher Kürze darlegen: ich glaube, daß wir, wie alle Menschen, verdorben durch den Sündenfall Adams in unserer Sünden- und Zorngeburt unmöglich Gottes Reich ohne Neugeburt erben können. Ich glaube, daß deshalb der himmlische Vater seinen eingeborenen Sohn Jesum Christum als Erlöser und Seligmacher uns aus Gnaden geschenkt habe. Ich glaube, daß der Sohn Gottes wahrhaftiger Mensch und unser zweiter, letzter Adam und Wiedergebärer geworden ist, der uns von unseren Sünden in seinem Blut und Tode, ja das ganze Menschengeschlecht erlöset und durch seinen Auferstehung versiegelt habe. Ich glaube, daß nun alle, wie Jesus selbst gesagt hat, die an Ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn durch den Glauben erlangen wir Vergebung der Sünden und die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt. Aber ich glaube auch, daß der wahre, seligmachende Glaube nur in der wahren Buße und Belehrung durch den Geist Gottes in uns erweckt und ausgeboren werde. Daher muß die Buße dem Glauben vorhergehen, wie Christus spricht Marc. 1, 15: die Zeit ist erfüllet und das Reich Gottes ist herbeigekommen: thut Buße und glaubet an das Evangelium. Ich glaube ferner, daß dieser durch die wahre Buße hervorgegangene Glaube an Jesus Christus durch Prüfung und Kämpfe mit den Feinden passieren und in der Treue bewährt werden muß. Denn der Apostel Paulus sagt deutlich, daß der Glaubenskampf den Christen verordnet sei. Hebr. 12, 1. Wir Gläubigen können unsere Treue gegen Jesus nur im geduldigen Tragen des Kreuzes und in Zurückweisung aller Feinde und bösen Gedanken und Eingebungen beweisen. Ich glaube, daß nur der Treue beweisende Glaube zur Wiedergeburt aus Gott führe, und daß diese Wiedergeburt aus Gott das Himmelreich in uns sei, welches, wie ein Senfkorn groß auf den Acker unsers Herzens gesäet, wachsen müsse zu einem Baum, daß die Vögel des Himmels (die hungrigen Seelen) kommen und zwischen seinen Zweigen (in der aufstrebenden Liebe Gottes) wohnen, bis wir alle hinankommen zum vollkommenen Mannesalter in Christo Jesu, wie Paulus schreibt Ephes. 4, 13. Aber ich glaube auch, daß diese Wiedergeburt nach dem deutlichen Worte Gottes nur unter Kreuz und Leiden, unter Trübsal