Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/40

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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien.djvu
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und größer werden. Einer wird dieses lehren und auf die Bahn bringen, und ein Anderer was anderes, nur damit alles recht verwirrt werde… Einige glauben und sagen: man dürfe nicht mehr mündlich beten, sondern nur im Geist; andere hingegen halten alles auf das äußere Gebet und Wort. So stehet wahrlich zu befürchten, daß der Satan alles zerreißen möchte, wenn es der liebe Heiland zuließe. Er läßt es aber zu, wenn wir aufhören zu kämpfen und zu beten. In Bezug auf das innere und äußere Gebet antwortete der liebe Vater Jakob kurz, ungeachtet er von diesem Streit bei euch nichts wußte. Er sagte: „das mündliche Gebet auch in lauten Worten, das nach Zeit und Umständen sehr heilsam ist, wenn es im Geist der Wahrheit und Andacht geschieht, verbindet uns mit dem Leibe Christi, der da ist seine Kirche und Gemeinde; das stille Herzensgebet aber, das ohne Wort bei allen Geschäften durch ein beständiges inneres Andenken an den Herren geschieht, verbindet und mit Gott.“ - Diese Antwort ist kurz und voll Weisheit; damit stimme ich ganz überein. Wenn wir keinen Leib und keine äußer Natur hätten, sondern bloße Geistmenschen wären, dann würde ich auch sagen: unterlaßt das mündliche, laute Gebet. Weil wir aber das nicht sind, sondern beides, äußerlich und innerlich, geistig und leiblich, so sind auch beide Gebetsarten gut, nützlich und nothwendig; sie müssen aber beide in Verbindung stehen und aus der Quelle Jesu fließen. Wer das mündlichen Gebet verwirft, der verwirft den Leib oder die Kirche Christi ohne sein Wissen. Ein christlicher Hausvater, der Kinder oder Hausgesinde hat, raubt seiner Familie einen großen Segen, wenn er mit ihnen das mündliche Gebet unterläßt und giebt noch obendrein Aergerniß. Deswegen aber darf das innere Gebet nciht unterbleiben, denn das innere Gebet muß eben ohne Unterlaß geschehen, nach dem Worte Gottes. - -

       Du, lieber Br. J. G. Fr., schreibst, daß in Sarata wie bei euch der Grimm des Satans sehr wüthe, und daß die Magdalena S. und Verone große Leidensschulen durchzumachen haben. Das ist für mich eine sehr betrübende Nachricht. Aber, liebe theure Brüder und Schwestern in Christo, ich bin im Inneren gedrungen und verpflichtet, euch etwas zu sagen, darüber ihr stutzen werdet, und was zu hören euch vielleicht unangenehm sein wird. Ich will die Brüder in Sarata über die bösartige Verwirrung nicht entschuldigen, nein, sie klagen sich darüber selbst an und demüthigen sich vor Gott…