Denkmalverzeichnis Rommerskirchen/A 70

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Wappenstein

Antoniterhof (Evinghoven)

Denkmal Nr.
A 70
Tag der Eintragung
1999/25.05.

Lage

Evinghoven, Widdeshovener Str. 60

Gemarkung
Oekoven, Flur 16, Flurstück 10
Geographische Lage
51.072757°N 6.691633°O


Beschreibung

Der Antoniterhof

erfüllt die Voraussetzungen zur Einstufung als Baudenkmal gemäß § 2 DSchG NW. Es handelt sich um eine vierflügelige historische Hofanlage, den ehemaligen Zehnthof des Grundherrn, des Antoniterstiftes in Köln. Der Hof bildet die Ortsmitte des bachbegleitenden Straßendorfes Evinghoven, weist Reste einer Wasserumwehrung auf und dürfte der älteste Siedlungsplatz am Ort sein. Der Hof besteht aus einem zweigeschossigen Wohnhaus des 18. Jahrhunderts mit einer Erweiterung von 1910, einem an den neueren Teil anschließenden Kuhstall mit Pferdestall und Remise über Eck aus dem 19. Jahrhundert, einer sehr großen Längstennenscheune des 19. Jahrhunderts mit teilweise erhaltenem Innengerüst, einem Arbeiterwohnhaus von 1939 sowie einem barocken Torbogen mit anschließendem Stall/Remisengebäude über Eck.
Im Wohnhaus haben sich die originalen Einteilungen weitgehend erhalten; erwähnenswert sind die Treppe aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und die jeweils zeitgenössischen Dachstühle. Auch die übrigen Gebäude haben zum größeren Teil ihren originalen Bestand bewahrt, von den unvermeindlichen Modernisierungen und durchweg neuen Deckungen abgesehen. Die Scheune wurde 1884 vergrößert, was am Baubestand abzulesen und in den Bauakten verzeichnet ist.
Die Freiflächen zu den angrenzenden Straßen mit Wassergrabenrest, Eisenzaun und Gartengestaltung dokumentieren den ehemaligen Sonderstatur des Hofes im Dorfzusammenhang. Der Antoniterhof ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, da er in Lage und Gestalt noch heute wichtige hierarchische Abstufungen der Gesellschaftsentwicklung veranschaulicht und zudem in seiner Architektur eine Lebens- und Arbeitsform repräsentiert, der seit dem Mittelalter der größte Teil der Menschen in diesem Lande seine Existenzsicherung verdankt und die über Generationen Lebens- und Erfahrungswelten der Bevölkerung prägte. Er ist ebenso bedeutend für die Geschichte der Gemeinde Rommerskirchen, insbesondere der Ortschaft Evinghoven, denn er repräsentiert in entscheidendem Maße die historische Dimension der Region und der Ortschaft. Auch ist er bedeutend für die Geschichte der Arbeits- und Produktionsverhältnisse, weil anhand seines Gebäudebestandes die Wirtschaftsform der Vergangenheit und ihre Entwicklung seit dem 18. Jahrhundert sehr anschaulich dokumentiert und für jedermann verständlich sind. Gerade sie sehr schnellen Entwicklungsschritte seit der Denkmalliste der Gemeinde Rommerskirchen S.2 Mitte des 19. Jahrhunderts und ihre Auswirkungen auf die bäuerliche Architektur und Lebensform sind unübersehbar. Die Gesamtanlage ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und volkskundlichen Gründen.
Für die Architekturgeschichte bietet sie ein besonders detailreiches Anschauungs und Forschungsmaterial, da sie in den wesentlichen funktionalen historischen Bestandteilen gut und original erhalten ist. Für Sozialgeschichte und Volkskunde bestehen hier zahlreiche Ansätze für eine Erforschung und plausible Darstellung historischer Arbeitsbedingungen und der davon abhängigen sozialen Beziehungen innerhalb einer derart geschlossenen symbiotischen Lebensgemeinschaft.
(RAD Gutachten vom 06.11.1998)



Info
Die oben angeführten Texte wurden aus den zur Verfügung gestellten Daten der Gemeindeverwaltung Rommerskirchen übernommen.
Die nachfolgend kursiv gesetzten Beiträge erweitern die Informationen zu dem beschriebenen Denkmal.


zusätzliche Hinweise

Literatur

  • Schmitz, Dr. Josef: Rittersitze, Stiftshöfe und Klostergüter am Gillbach
    Herausgeber: Gemeinde Rommerskirchen 2008.
    Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Rommerskirchen, Band V; Seite 178-181


Bilder vom Antoniterhof


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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