Borghorst (Steinfurt)

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Borghorst (Steinfurt), Ortsteil von Steinfurt: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Disambiguation notice Borghorst ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Borghorst.

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Steinfurt > Steinfurt > Borghorst

Einleitung

Allgemeine Information


Wappen Steinfurt (Kreis Steinfurt) Steinfurt im Kreis Steinfurt     (Regierungsbezirk Münster)

Steinfurt    |     Burgsteinfurt    |     Hollich     |    Sellen     |     Veltrup    |     Borghorst    |     Dumte    |     Wilmsberg    |     Ostendorf .


Früherwähnung

Name

„Borchorst" 935; „Borchorst" 968; „Burchurst" 974; „Burghurst" 989; „Burghorst" 1226; „Borghorst" 1290, Borichorst und Burchorst (Anfang 14. Jhdt.).

Stift Borghorst

  • 968 In einer gefälschten Urkunde bestätigt Kaiser Otto I. das von Bertha, der Witwe Bernhards, Herrn zu Borghorst und ihrer Tochter Hedwig, aus ihrem Schlosse Borghorst gestiftete Kloster, nimmt es in seinen Schutz, verleiht ihm Immunität und Wahlrecht und unterstellt es dem Erzbischof Adalbert von Magdeburg; nach Weining ist das Kloster Borghorst zwischen 936-73 gestiftet.
  • 1226 erhielt Graf Ludwig von Ravensberg die Vogtei über das Kloster Borghorst.
  • 1249 löst Bernh. v. der Lippe als Vormund der minderjährigen Kinder des verstorbenen Grafen Ludwig v. Ravensberg die an den Münsterschen Bürger Theod. Spect verpfändete Vogtei über das Kloster Borghorst gegen ein demselben verkauftes Gut ein.
  • 1270 überläßt Graf Otto v. Ravensberg die Vogtei solange den Burgmännern von Steinfurt, bis der Erzbischof von Magdeburg die Edlen von Steinfurt damit belehnt haben wird.

Kirchspiel

1245 parrochia Borghorst.

Kirche

1294 Joh. plebanus.

Vogtei

Vogt (Advocatus) von Botghorst wird Ludwig von Ravensberg am 04.05.1226 durch Teilungsvertrag, sein Bruder Otto von Ravensberg wird erhält die Vogtei über den stiftischen Haupthof „super curiam Haltern et omnia“.

Landschaftslage

Auf dem Altenberger Landrücken am Südostabhang des Buchenberges (110 m).

Ortschaftsursprung

Erwachsen in Anlehnung an das von den Edlen von Borchorst 968/74 gegründete gleichnamige Damenstift auf dem Grund des alten Haupthofs. Gewöhnlich als Dorf, gelegentlich aber auch als Wigbold (so 1512) oder Flecken (bei Blisching, 18. Jhdt.) bezeichnet.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Stadtgründung

Stadterhebung 21.05.1950.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Stand 1954: Ältere Siedlung um Stift und Kirche und im Zuge der Straße Münster-Burgsteinfurt, seit Ende 19. Jhdts. besonders nach Südwesten, Süden und SSüdosten (zur Eisenbahn hin und herüber zur Straße nach Nordwalde) ausgeweitet. Zugehörige Bauerschaften: Ostendorf (Nordosten), Dumpte (Südwesten) und Wilmsberge (Südosten).

Gebäude

Von den ehemaligen Stiftsgebäuden nur noch das sogenannte Kapitelhaus (16. Jhdt.) hinter dem Chor der neugotischen Kirche (1885-88, nach Abbruch der alten) erhalten; Aloysiuskapelle (1756) im Breul (Straße nach Nordwalde). St.-Nikomedes-Pfarrkirche, Stiftskammer St. Nikomedes, Heimatmuseum im alten Rathaus.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1498: 490 Kommunikanten.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Höfeübersicht. Erstellt von: Helmut Börnemann, Lütke Esch 35, 46325 Borken.
  • Personenschatzung 1660, 1672. Bearbeitet von: Herbert Söthe, Wiegbold 6, 48683 Ahaus-Ottenstein.
  • Allgemeine Schatzung 1676, 1677, 1680, 1708. Bearbeitet von: Herbert Söthe, Wiegbold 6, 48683 Ahaus-Ottenstein.
  • Einwohnerliste 1698. Bearbeitet von: Ernst-Georg Raaf, Carl-Koenen-Straße 7, 53881 Euskirchen-Kuchenheim, eMail [1]
  • Patentsteuer (Gewerbesteuer) 1810. Bearbeitet von: Herbert Söthe, Wiegbold 6, 48683 Ahaus-Ottenstein.
  • Verzeichnis der männlichen Bevölkerung 1816. Bearbeitet von: Herbert Söthe, Wiegbold 6, 48683 Ahaus-Ottenstein.
  • "Das Stift Borghorst und die Ostendorfer Mark", Publikation von Franz Floer aus dem Jahr 1914.

Kirchenbuchverzeichnisse

Abschriften der Mormonen

Zivilstandsregister

  • Zivilstandsregister Borghorst St. Nikomedes 1810-1814, Digitalisat bei Matricula
  • Zivilstandsregister, im Pfarrarchiv St. Nikomedes Borghorst (noch nicht abgeschrieben)

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1808-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 2.381 Einwohner (E.), 1828: 2.762 E., 1843: 2.937 E., 1858: 3.528 E., 1871: 3.677 E., 1885: 5.047 E., 1895: 6.021 E., 1905: 7.893 E., 1925: 9.119 E., 1933: 10.218 E., 1939: 10.869 E., 1946: 13.163 E., 1950: 14.723 E., davon 11.910 im Ortskern, der Rest in den 3 Bauerschaften.

Einwohnerentwicklung

  • Um 1810 hat Borghorst 347 Wohnhäuser und rund 2.181 Einwohner.
  • Im Jahre 1820 sind es schon 2.530 Einwohner, darunter 2.498 Katholiken, 6 Protestanten und 26 Juden.
  • 1910 sind 8.572 Einwohner in Borghorst registriert
  • 1951 leben hier 14.650 Menschen, einschließlich der Bauernschaften.
  • Am 31. Dezember 2004 sind es 19.808 Borghorster.
  • Im Jahr 2005 liegt die Einwohnerzahl leicht rückgängig bei 19.772 Einwohnern

Historisches Adreßbuch

In der Adressbuchdatenbank ( http://adressbuecher.genealogy.net ) ist das Adressbuch für einen Teil der heutigen Stadt Steinfurt, des alten Kreises Steinfurt (Amt) von 1925, abfragbar.

Höfe des Münsterlandes

Die Höfe des Münsterlandes und ihre grundherrlichen Verhältnisse
Band 52 der westfälischen Beiträge zur Familienforschung.
Ein Online-Angebot der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung. Auch als Buch erhältlich.

Steuerlisten

Steuerlisten im Fürstbistum Münster
Band 15 der westfälischen Beiträge zur Familienforschung.
Ein Online-Angebot der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung. Als Buch nicht mehr erhältlich.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache von Borghorst ordnet sich in den Unterraum Münster ein, dessen Kennzeichen die westfälische Brechung bruoken 'gebrochen', sin `(ich) bin', baun 'bauen', ju 'euch' (nicht ink) sind.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Stand 1954: Seit alter Zeit Leinenweberei (Leineweber - Gildebrief 1657) und Baumwollweberei (1864 noch 583 Baumwollhauswebstühle). Um 1845: 5 Kram- und Viehmärkte, 1 Tabakfabrik. 1954 vornehmlich Leinen- und Halbleinenort (Webereien, Spinnereien, Bleichereien, Färbereien), daneben Maschinenschlosserei und Wäschefabrikation.

Verkehr

Stand 1954: Eisenbahnstrecke (1876) und Bundesstraße Münster-Gronau.

Verwaltung

Rat

Verwaltung des Dorfes durch 2 Gemeindevorsteher, 6 Rottmeister, 4 Schütter, 1 Feldherrn und 1 Pfannenmeister; Sitz und Stimme der Äbtissin wurde durch den abteilichen Rentmeister wahrgenommen.

Gericht

Bauergerichte für Borghorst und Ostendorf (gemeinsam), Dumpte und Wilmsberge. Freistuhl 1323 erwähnt.

Lagerbuch Amt Horstmar 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen im Kirchspiel Borghorst

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung
Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Borghorst
Bauerschaft
Dorf
fürstlich
. . 5 11 33 65 52 166 30 1/8 5 280 26 3 9
Kirchspiel
Borghorst
Siift
Borghorst

adel.Damen
1 21 . . . . . 22 22 . 20 . . .
Kirchspiel
Borghorst
Bauerschaft
Dumpte
nebst 2
Mühlen
fürstlich
. . 6 13 1 9 12 41 14 5/8 61 180 53 7 .
Kirchspiel
Borghorst
Bauerschaft
Oistendorf
fürstlich
. . 4 9 7 17 27 64 14 1/16 80 148 49 4 3
Kirchspiel
Borghorst
Bauerschaft
Wilmsbergen
fürstlich
. . 10 13 5 12 32 72 21 ¼ 85 244 80 11 .
Summa Kirchspiel
Borghorst
1 21 25 46 46 103 123 365 102 1/16 231 872 208 26 .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Landesherrschaft

Landesherren

Das Stift unterstand ursprünglich der Hoheit der Erzbischöfe von Magdeburg, die mit der Vogtei belehnten Edelherren von Steinfurt waren seit Anfang 14. Jhdt. jedoch im tatsächlichen Besitz der Landes- und Gerichtshoheit, die ihnen dann aber von den Bischöfen von Münster streitig gemacht wurde. 1396 werden die münsterschen Rechte den Steinfurtern pfandweise überlassen: nach jahrhundertelangem Streit bleibt diesen durch den Flinteringschen Vergleich von 1569, endgültig durch den Vertrag von 1716 nur die Mediatherrschaft unter münsterscher Oberhoheit. 1570 Borghorst wurde Borghorst zu den der Hanse zugewandten Orten des Westmünsterlandes gerechnet.

Zeitzeichen 1895

Kriegerische Ereignisse

Plünderungen durch die Holländer und Spanier 1591/92, durch Mansfeld und Tilly 1622/23.

Befreiungs- und Plünderungskriege

In der Zeit von 1578-1603 hat das Borghorster Damenstift schwer unter den wilden Kriegshorden zu leiden. Ein Bruder oder naher Verwandter der zu dieser Zeit amtierenden Äbtissin Anna von Daun-Falkenstein durchzieht 1590 verwüstend das Hochstift Münster. Graf von Falkenstein-Oberstein lagert sich mit Graf von Hollach in Metelen und Borghorst ein. Die damalige Pröbstin von Borghorst, Anna von Stricks, wird erbärmlich ermordet. In einer Urkunde aus dem Schlossarchiv in Burgsteinfurt wird berichtet, dass über 100 spanische Reiter in die Grafschaft Steinfurt, besonders in das Kirchspiel und Dorf Borghorst, feindlich, bewaffnet und unerwartet eingefallen sind. Unglaubliche Verwüstungen finden statt, alles Brauchbare und Wertvolle nehmen sie mit. 250 Pferde und Stück Vieh nimmt man der Bevölkerung.

Zweiter Weltkrieg

In den Jahren 1939 bis 1945 zahlreiche Bombardierungen im Stadtgebiet. Borghorst ergab sich am 31. März 1945 kampflos den einrückenden britischen Truppen.

Kriegswesen

Schützengilden

Schützengesellschaften im Ort (1517) und in den Bauerschaften (17. Jh.).


Finanzwesen

Steuern

Die Einwohner waren an die Abtei wortgeldpflichtig.

Stadtgebiet

  • 31. 10.1841 Landgemeindeordnung.
  • 1844 Amt Borghorst mit den Bauerschaften Dumte und Wilmsberg.
  • 1858 und 1951: 4.618 ha.
  • 21.05.1950 Borghorst wird zur Stadt erhoben.
  • Im Zuge der kommunalen Neugliederung sind die ehemals eigenständigen Städte Borghorst und Burgsteinfurt am 01.01.1975 zur Stadt Steinfurt zusammengelegt worden.

Ortsgliederung

Borghorst besteht aus Borghorst-Ort und den drei Bauernschaften

  • Dumte
  • Wilmsberg
  • Ostendorf

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen-Borghorst1930.jpg Beschreibung:

Wappen: Im silbernen Schild neun (5: 4) balken-weise gestellte blaue Rauten; das Wappen entspricht dem Schild der Edelherren von Borghorst, behördliche Festsetzung 1930.

Siegel Ohne amtliche Festlegung wird das Wappen seit 1893 auch im Dienstsiegel geführt.

Stadtfahne: Blau-weiß-blau mit dem Wappenschild im breiteren Mittelfeld.

Kirchenwesen

Die Pfarrkirche zum hl. Nikomedes ist eine Gründung des Stiftes, das hier 968 errichtet wurde. Das Pfarrgebiet stammt von Wettringen, Teile desselben sollen später an Nordwalde und Burgsteinfurt gekommen sein. Die Seelsorge übten bis zur Aufhebung des Stiftes 1811 drei bis sieben Stiftskanoniker aus.

  • An Stelle der alten Stiftskirche erbaute die Gemeinde 1885-1888 das jetzige Gotteshaus.
  • Die Aloysiuskapelle, etwa 1 km von der Pfarrkirche entfernt, ist ein Renaissancebau von 1756.

Bistümer seit Mittelalter

Bistum Münster, Dekanat Burgsteinfiut ; Pfarrer 1233, Pfarre 1245 erstmalig erwähnt; Pfarrkirche St. Nikomed, Gemeindepatron St. Laurentius. Adliges Damenstift 968/74 durch Berta und Hedwig von Borghorst gegründet, dem Erzbischof von Magdeburg unterstellt, erst seit 1624/48 dem Bischof von Münster, aufgehoben 1811; Archidiakonat der Äbtissin über die Stiftsimmunität, des Propstes von St. Mauritz über das Dorf Borghorst; der Pastor ist einer der 3 Stiftskanoniker, 4 Vikarien (1954 noch 2); Patronat der Äbtissin, 1954 des Fürsten Salm-Horstmar.

  • Bistum Münster, Kreisdekanat Steinfurt, Dekanat Steinfurt
    • Kath. Pfarrgemeinde St. Nikomedes
    • Kath. Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt
      • 13.880 Borghorster Einwohner sind katholisch (Jahr 2005)

Reformation

Protestantische Äbtissin 1572, auch einige protestantische Stiftsdamen bis 1617. Im 19. Jhdt. zur ev. Gemeinde Burgsteinfurt gehörig, Kirchenbau 1903, 1954 eigene Pfarre, Synode Steinfurt.

Bekenntnisse

1822: 6 Ev., 1871: 34, 1885: 104, 1895: 91, 1904: 218, 1925: 212, 1948: 1584 Ev.

Juden

1822: 26, 1871: 53, 1885: 41, 1895: 56, 1904: 52, 1925: 41 Juden.

Andere Glaubensgemeinschaften

  • Islamisches Kulturzentrum Köln e.V
    • 3.134 Borghorster Einwohner sind andersgläubig (Jahr 2005)

Wohlfahrtspflege

Stand 1954: Stiftung des Armenhauses zum hlg. Geist 1445; stiftischer Armenfonds, Klosterspital (1760 erwähnt) ; kath. Krankenhaus Maria-Trost (1863) ; kath. Kinderheim (1910). St. Josephshaus für Familienpflege (1909); Altersheim (politische Gemeinde). Gas- (1891), Wasser- (1908) und Elektrizitätsversorgung (1925). Freibad Nünningsmühle, 4 Sportplätze,

Bildungswesen

Schulen

Stand 1954: Nachrichten über das Schulwesen seit 1612; besondere Mädchenschule 1681, besondere Vorschule 1830/31; ev. Schule 1906. 1954 neben Volksschulen im Ortskern und in den 3 Bauerschaften Knaben- (1890) und Mädchenrealschule (1910), Hilfsschule, Fortbildungsunterricht (seit 1905).

Archiv

  • Steinfurt (Westfalen)/Stadtarchiv
  • Stiftsarch. im fürstlich Salm-lIorstmarschen Archiv, Coesfeld
  • fürstliches Archiv Burgsteinfurt
  • Staatsarchiv Münster
  • Staatsarchiv Magdeburg
  • Pfarrarchiv St. Nikomedes

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • De Schütten tho Borchorst 1517- 1942, Festschrift (1948).
  • Derrpe, Codex traditionum Westfalicarum VII (1914), 87 ff.
  • Floer, Fr.: Das Stift Borghorst und die Ostendorfer Markgrundherrschaft und Markgenossenschaft im Münsterland, Tübingen Diss. 1914.
  • Heimat, Festschrift (1934).
  • Inventare der nichtstaatlichen Archive Kr. Coesfeld (1904) und Steinfurt (1907).
  • Weining, R.: Das freiweltlich-adelige Fräuleinsstift Borghorst (1920).
  • Wildt, Vikar Jos. Chronik der Nikolai-Vikarie 1791-1817 (Hdschr.).

Bibliografie-Suche

Heimat-Literatur

  • Borghorster Heimatbuch. Neuauflage, 344 Seiten, 150 Schwarz-weiß-Abbildungen, gebunden, 17x24 cm (erhältlich beim Heimatverein in Borghorst)
  • Das freiweltlich-adelige Fräuleinsstift Borchorst (nicht mehr erhältlich)
  • Thomas Hoeren: Historischer Stadtführer Steinfurt
  • Willi Riegert: Heimat unter Bomben, Der Luftkrieg im Raum Steinfurt, Münster und Osnabrück 1939-1945, ISBN 3-89960-235-8


Geschichte

Das Borghorster Gebiet war schon im 8. Jahrhundert besiedelt, das belegen Baumsargfunde in der Nähe der Pfarrkirche. Die Grafen, welche hier wohnten führten urkundlich den Namen: "Grafen von Borchorst" oder "Edlen von Borchorst".

Der Ort wird am 23. Oktober 968 erstmalig in einer Urkunde erwähnt. In dieser Urkunde wird vom Kaiser Otto I. der Gräfin Bertha und ihrer Tochter Hathewig gestattet, ihre befestigte Burg in eine klösterliche Lebensgemeinschaft (Kanonissen), das spätere, freiweltlich-adelige Damenstift, umzuwandeln. Auch der Bau der ersten Kirche wird durch drei Kaiserurkunden bestätigt. Es sind dies die Urkunden der sächsischen Kaiser Otto I., Otto II. und Otto III. aus den Jahren 968, 974 und 989. Im Jahre 1811 wurde das Stift, nach 843 Jahren, aufgehoben.

Der kostbarste noch heute existierende Gegenstand aus der Stiftszeit, ist das über 1000 Jahre alte Stiftskreuz, ein Reliquienkreuz aus goldumkleidetem, mit echten Bergkristallen geschmückten Eichenholz.

Im Jahr 1885 wird begonnen, die alte Stiftskirche abzubrechen. Sie weicht einer neuen, viel größeren Kirche. Die Bauzeit dieser neuen Kirche beträgt vier Jahre. Der in Köln geborene Hilger Hertel der Ältere (geb. 1831, gest. 1900) ist der Architekt dieses Neubaus. Er stammt aus der Kölner Dombauhütte.
Der Kirchenraum hat eine Gesamtlänge von 66,00m, ist 26,00m breit und 21,00m hoch. Die Turmhöhe der Kirche beträgt 99 m und ist eine der größten Hallenkirchen in Nordrhein-Westfalen. Während der Bauzeit ereignen sich drei tragische Unfälle, bei dem ein Bauarbeiter schwer und zwei tödlich verletzt werden.

Die Aufgeschlossenheit für alles Neue und Zweckmäßige verdankt Borghorst die fast stürmische Entwicklung, die nach dem Krieg 1870/71 mit der verkehrstechnischen Erschließung und fortschreitenden Industrialisierung des Landes einsetzt. Vorrangig steht hier die Entwicklung der Textilindustrie.

Im Borghorster Bereich haben vorher, neben Ackerbau, Generationen die Hausweberei betrieben. Ein großer Teil der Erzeugnisse sind nach Holland, Spanien und England, sogar bis in deren fernste Kolonie verkauft worden.

Eine Vielzahl von Webereien, Spinnereien, Veredlungsbetriebe, Nähereien und Strickereien entstehen am Ort. Um 1950 laufen im Stadtgebiet rund 100.000 Spindeln und 2.600 Webstühle. Leider ist von der damals blühenden Textilindustrie nichts geblieben. Nur vereinzelte Betriebe sind noch im Textilbereich tätig. Viele ehemalige, namhafte Betriebe sind dem Erdboden gleich gemacht worden, stehen leer oder werden anderweitig genutzt.

Nur ein Schornstein wird demnächst als Industriedenkmal im Ort zu sehen sein.

Alte Schreibweisen / Namenkunde

  • Borghorst

Burhurst, Bornhorst, Burchorst, Burchurst, Borchorsth, Borchorst, Borghorst

Das Wort Burchurst ist ein zusammengesetztes und besteht aus Burc und hurst.
"Burc" = Burg - bezeichnet ein befestigtes Schloß (castrum)
"hurst" oder "horst" = Wald

"Die Burg im Wald"

  • Dumte

Dume, Dumethe (1283), Dummete (1439), Dumete (1090)

Dumme, zu westfälisch dummerig, feucht, dumpfig (von Land);
hochdeutsch dumm, von feuchtem Salze, bei Luther, norwegisch-dialektisch dumma, Unklarheit der Luft, Nebeldecke.

  • Ostendorf

Der Name wird von einem Hof gleichen Namens (14. Jahrhundert) abgeleitet.
"dat hues ton ostendorpe" Bauernschaft- und Hofname liegen im Osten von Borghorst.

  • Wilmsberg

Wilmesberghe, seit 1203 Wilmsberg

Der Name Wilmsberg stammt von einem alten Rittergeschlecht.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten


Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Wappen_NRW_Kreis_Steinfurt.png Städte und Gemeinden im Kreis Steinfurt (Regierungsbezirk Münster)

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