Berlin-Wartenberg/Rittergut II. Anteil

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Die im Mittelalter den Familien Wardenberg und von Waldow gehörende Hälfte des Dorfes Wartenberg gelangte 1515 an die Familie Röbel, die daraufhin im Dorf einen Wohnsitz errichten ließ (erstmals erwähnt 1536[1]). Das Rittergut bestand aus "ausgekauften"[2] Bauerngütern[3] und befand sich dort, wo heute die Häuser "Dorfstraße 20" und "21" stehen.[4]

1602[5] wurden den beiden Rittergutsbesitzern Christoph Beerfelden und Hans Röbeln 5 Hufen "freigewilligt".

Die Patrone Christoph von Beerfelde und Joachim von Röbel stifteten 1605 eine Kanzel für die Kirche.[6] Letzterer war verheiratet mit Catharina, geb. von Krummensee. Der Landreiterbericht von 1608[7] gibt Jochim Röbel zu Herzfelde und der Landreiterbericht von 1652[8] Hanß Dietrich von Röbel als Besitzer dieses Rittergutes an. Das Röbelsche Gut profitierte von den nach dem Dreißigjährigen Krieg wüst liegenden Bauernhufen: So wurden laut einem Protokoll von 1669[9] dem Ober-Commissarius Hans Christoph von Röbell die 1602 freigewilligten 5 Hufen übertragen, weitere 2 Hufen gegen eine Zahlung von 30 Reichstalern an die Mittelmärkische Landschaft schoß- bzw. steuerfrei gemacht und zwei seiner wüsten Bauerhöfe, die schoßfrei waren, von allen zukünftigen Kontributionen und Kriegslasten gleich anderen Ritterhufen befreit.

Nach der Familie Röbel besaßen das Gut folgende Personen:

  • Lucius Ludolph von Rahden,
  • 1719 Amtmann Joachim Zübcke,
  • 1726 Landrat Casimir Reismann,
  • 1746 Ilsabe Charlotte Deilicke, gesch. Reismann, geb. Zübcke,
  • 1761 Matthias Deilicke,
  • 1792 der preußische Staatsminister Otto Carl Friedrich von Voß.

Von Voß hatte schon 1784 das Rittergut I. Anteils erworben und vereinigte dadurch beide Besitztümer.

Quellen

  • Historisches Ortslexikon (HOL) für Brandenburg. Teil VI: Barnim. Bearbeitet von Lieselott Enders, unter Mitarbeit von Margot Beck. Leipzig 1980 (Veröffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam, Band 16).
  • Beiträge zu einem neueren Landbuch der Mark Brandenburg. Prälaten, Ritter, Städte, Lehnschulzen oder Roßdienst und Lehnwahr. Zusammengestellt und herausgezogen von C. v. Eickstedt. Magdeburg, 1840.
  • Kittel, Erich: Die Erbhöfe und Güter des Barnim 1608 / 1652. Verzeichnisse der Lehnsleute, Bauern, Kossäten und Knechte. Herausgegeben im Auftrage des Vereins für die Geschichte der Mark Brandenburg, mit Unterstützung des Kreises Niederbarnim und der Landesbauernschaft Kurmark. Bernburg 1937.
  • Friske, Matthias: Die mittelalterlichen Kirchen auf dem Barnim. Geschichte - Architektur - Ausstattung. Lukas Verlag, Berlin 2001.
  • Special Carte von des wirklich Geheimen Etates Krieges und dirigenden Ministers Freiherren Herren Domprobst von Voss Excellenz gehörigen Feldmarck Wartenberg (enthält auch Dorfkern), aufgenommen 1792, angefertigt 1809. LAB, F Rep. 270 Nr. 3706

Fußnoten

  1. HOL, S. 598
  2. "Ausgekaufte" Bauerngüter und "freigewilligte" Hufen waren dem Kurfürsten nicht mehr schoß- bzw. steuerpflichtig.
  3. Landreiterbericht von 1608, in: Kittel, Erich, Die Erbhöfe ..., S. 30
  4. LAB, F Rep. 270 Nr. 3706
  5. neueres Landbuch, S. 361
  6. Friske, Matthias, Die mittelalterlichen Kirchen ..., S. 341
  7. Landreiterbericht von 1608, in: Kittel, Erich, Die Erbhöfe ..., S. 30
  8. Landreiterbericht von 1652, in: Kittel, Erich, Die Erbhöfe ..., S. 9
  9. neueres Landbuch, S. 361


Wartenberg

1 | Rittergut 1. Anteil | 2 | 3 | 4 | 5 | vereinigtes Rittergut | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | Kirche | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | Rittergut 2. Anteil | 20 | Schule | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | Chausseehaus