Rhein (Kreis Lötzen)

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Disambiguation notice Rhein ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Rhein.


Hierarchie

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Lötzen > Rhein

Lötzen (Giżycko)Rhein (Ryn)Rastenburg (Kętrzyn)Drengfurth (Srokowo)Barten (Barciany)Nikolaiken (Mikołajki)Angerburg (Węgorzewo)Mierunsken (Mieruniszki)Marggrabowa (Treuburg)Lyck (Ełk)Johannisburg (Pisz)Kruglanken (Kruklanki)
Rhein (links mitte) auf der Karte Süd-Ostpreußen um 1936 Durch Anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes

Einleitung

Wappen Rhein
Das Wappen zeigt in Silber auf
grünem Boden einen ruhenden,
schwarzen Hirsch vor einem
grünen Laubbaum.

Allgemeine Information

Rhein war eine Stadt im Landkreis Lötzen.
Zur Stadtgemeinde Rhein gehörten folgende Dörfer und Wohnplätze [1] :
Klein Rhein | Schützenplatz Ludwigsheim | Reichenhof | Kleinbahnhof Rhein |
Rheinsfelde | Rheinshof | Romminneck | Vorwerk Sibirien
Seit 1945 gehört die Stadt zu Polen und heißt auf polnisch Ryn. [2]


Name

Der Ursprung des Namens Rhein ist nicht zweifelsfrei bekannt. Im Laufe der Jahrhunderte hat die Schreibweise immer wieder gewechselt.
So schrieb man im Jahre 1393 czum Ryne, 1442 dann zcum Reyne, 1565 zum Reinn, 1700 bis 1792 Rein und auch schon Rhein,
1792 bis 1945 dann endgültig Rhein und seit 1945 Ryn.
Andere Deutungen:

  • litauisch "rine" = Graben, Kanal, Schlucht
  • "ryna" = Graben, Tal, Vertiefung, Röhre.

Politische Einteilung/Zugehörigkeit

Verwaltung

Standesamt Rhein

  • Rhein gehörte zum Standesamt Rhein.
  • Das Standesamt Rhein wurde am 1.10.1874 gegründet und bestand bis 1945.
  • Zum Standesamt Rhein gehörten folgende Orte : Rhein, und .... [3] [4] [1]
  • Für die noch existierenden Dokumente des Standesamtes siehe: Standesamtsunterlagen Rhein

Einwohnerzahlen

1867 [5] 1885 [3] 1905 [4] 1910 [6] 1933 [7] 1939 [7]
2325 2289 1923 1920 2290 2274

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Evangelisches Kirchspiel Rhein

Die ev. Kirche in Rhein (1920)
Schulorte
Kirche
  • Schon 1493 wurde in Rhein eine Kapelle erwähnt.
  • Nach der Ordenszeit wurde die Kapelle zur Pfarrkirche erhoben.
  • Nach dem die Kirche abbrannte, wurde 1602 eine neue Kirche erbaut.
  • 1871- 1876 wurde die Kirche umgebaut und am 19.August 1876 eingeweiht. [8]

Kirche (ev.)

  • Die 1584/1604 erbaute Kirche wurde 1874/76 durch ein neues Gotteshaus ersetzt.

Friedhof

Katholische Kirchen

  • Rhein wurde 1870 in das Kirchspiel Sensburg eingepfarrt.
  • 6.9.1870, Gumbinnen: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1870, No.37, Verordnung No.523
Einrichtungsurkunde der katholischen Pfarre zu Sensburg
Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 8.Juni c. die staatliche Anerkennung zur Errichtung einer katholischen Pfarre in Sensburg
zu ertheilen geruht, dieß wird auf die von sämtlichen Selbständigen zur neuen Kirche in Sensburg gehörigen Katholiken vollzogene Anerkennungs-Verhandlung
vom 20.October d.J zur öffentlichen Kenntniß gebracht, in dem wir zugleich die Einrichtungs-Urkunde und die Stol-Gebühren-Tare vom 30.Juli c. nachstehend
publizieren.
Königliche Regierung, Abtheilung für Kirchen- und Schulwesen.
523: Philippus, durch Gottes Erbarmung und des hl. Apostolischen Stuhls Gnade, Bischof von Ermland.
Mittelst bischöflicher Anordnung vom 10.Januar 1861 sind mit Zustimmung der Königlichen Regierung zu Gumbinnen vom 18.dess. Mts. (Gumbinner Reg. Amtsblatt
pro 1861 S.S.47 und 48) die katholischen Bewohner eines Theils des landräthlichen Kreises Sensburg zu der Kirche in Heiliglinde, Kreis Rastenburg, gastweise einge-
pfarrt worden. Seit dieser Zeit aber ist in Sensburg eine katholische Kirche gebaut, und haben sich dort überhaupt die katholisch kirchlichen Verhältnisse soweit befest-
igt und ausgebildet, daß mit Errichtung einer eigenen katholischen Pfarrei mit dem Wohnsitze des Pfarres in Sensburg werden kann. Nachdem die Interessenten dem
ihnen vorgelegten Entwurfe der Errichtungs-Urkunde in allen Stücken ihre Zustimmung und Anerkennung ausgesprochen, haben Sr.Majestät der König durch Allerhöch-
sten Erlaß vom 8.Juni 1870 der beabsichtigten Errichtung der katholischen Pfarrei Sensburg die staatliche Anerkennung ertheilt. Demnach wird über Circumscription
und Verfassung dieses neuen Pfarrsprengels hiermit Folgendes verordnet.
§1. Von den im Jahre 1861 zu der Kirche in Heiligelinde gastweíse eingepfarrten Ortschaften werden unter Aufhebung des bisherigen Verhältnisse die nachbenannten
mit sämmtlichen dazu gehörigen Abbauten, Ausbauten, Vorwerken c.c. hiermit zu der katholischen Kirche in Sensburg eingepfarrt.
a. Im Bereich des evang. Kirchspiels Sehesten:
1. die Güter Groß Bosem und Kl. Bosem, 2. Dorf Giesöwen, 3. Dorf Kerstinowen, 4. Dorf Kleinsruh, 5.Dorf Pfaffendorf, 6. Dorf Reuschendorf, 7. Dorf und Gut Sehesten
mit Wymisth, 8. Dorf Weißenburg
b. Im evangelischen Kirchspiel Sensburg:
9. Dorf Gonswen, 10. Alt Muntowen und Neu Muntowen, 11. Polschendorf, 12. Stadt Sensburg mit sämmtlichen Abbauten c.c., 13. Güter Klein Stamm (Langheim und
Weitzdorf), 14. Gut Sternwalde, 15. Gut Stobbenforst.
Im evangelischen Kirchspiel Sorquitten:
16.Gut Bothau, 17. Dorf Lasken, 18. Gut Pustnick und Dorf Pustnick, 19.Waldhaus Schellongowken, 20. Dorf Sonntag, 21. Dorf Gr. Stamm und Vorwerk Gr. Stamm.
§2. Demselben Kirchspiel Sensburg werden außerdem noch die katholischen Bewohner nachbenannten Ortschaften (gleichfalls mit Einschluß aller dazu gehörigen
Abbauten, Vorwerke c.c.) zugetheilt.
I. Im Kreise Sensburg
a. Im evangelischen Kirchspiel Aweyden:
1. Marktflecken Aweyden, 2. Dorf Brödinen und Gut Brödienen, 3. Dorf Collogienen, 4. Dorf Czierspienten, 5.Gut Glashütte, 6. Dorf Gollingen, 7. Dorf Guttenwalde,
8. Dorf Hünefeld, 9. Kleinbrück, 10. Dorf Kleinort und Försterei Kleinort, 11. Gut Krummenort, 12. Dorf Langendorf, 13. Dorf Mlinisken, 14. Neu-Ort 15. Dorf Peitschendorf,
16. Dorf Peitschendorfswerder, 17. Gut Sdrojowen, 18. Dorf Zatzkowen und Gut Zatzkowen.
b. Im evangelischen Kirchspiel Nikolaiken:
19. Dorf und Gut Baranowen, 20. Mühle Doschen und Zimowen, 21. Dorf Eichelswalde, 22. Dorf Fassen, 23. Gut Grabnick, 24. Gut Heidebruch, 25. Etabl. Jeziorken,
26. Dorf Inulzen, 27. Dorf Klonn, 28. Dorf Kutzen, 29. Dorf Lindendorf, 30. Dorf Lissuhnen, 31. Dorf Lubjewen, 32.Groß Maitz und Klein Maitz, 33. Dorf Neuwalde,
34. Gut Nowinnen, 35 Stadt Nikolaiken, 36. Etab. Prawdowen, 37. Dorf Schaden, 38. Gut Schnittken, 39. Dorf Selbongen, 40. Vollmarstein, 41. Gut Wessolowen,
42. Dorf Zudnochen
c. Im evang. Kirchspiel Ribben:
43. Dorf Borowen, 44. Dorf Gaynen, 45. Dorf Glognau, 46. Maradker Wolka, 47. Bienken, 48. Gut und Mühle Pillaken, 49. Dorf Schön Ruttkowen
d. Im evangl. Kirchspiel Sensburg:
50. Dörfer Alt-, Kl.- und Neu Bagnowen, 51.Bagnower Grunau, 52. Bagnower Wolka, 53. Vorwerk Bieberstein, 54. Dorf Carwen, 55. Dorf Grabowen mit Neu Grabowen
Krzossowen, Freinoven, 56. Dorf Jacobsdorf, 57. Dorf Klossöwen mit Neu-K., 58. Dorf Krummendorf mit Neu Krummendorf, 59. Dorf Mertensdorf, 60. Dorf Poremben,
61. Dorf Gr. und Kl. Poremblischken, 62. Dörfer Alt Proberg und Neu Proberg mit Probergswerder und Ober Proberg, 63. Dorf Sawadden mit Klein Sawadden, 64. Dorf Sniodowen,
65. Dorf Wierzbau, 66. Dorf Zerwanken
e. Im evangelischen Kirchspiel Sorquitten:
67. Gut Heinrichshöfen mit Rodowen, 68. Gut Janowen, 69. Gr. und Kl. Joachimsthal, 70. Vorwerk Neblisch, 71. Vorwerk Saluck und Chabrim
II. Im Kreise Lötzen (Kirchspiel Rhein):
72. Dorf Gneist, 73. Gut Glombowen, 74. Dörfer Groß Jauer und Klein Jauer, 75. Dorf Krzysahnen, 76. Dorf Mnierßejewen, 77. Dörfer Groß Notisten und Klein Notisten
mit Nieder Notisten, 78. Stadt Rhein, 79. Dorf Salza, 80. Dorf Slabowen 81. Dorf Ußranken, 82. Dorf Weydicken, 83. Dorf Zondern
§3. Hinsichts der Wahl des Pfarres und der der Kirchenverwaltung .......
Die gesamte Verordnung kann im MDZ online gelesen werden, siehe Fußnote [9]

Katholisches Kirchspiel Sensburg

Die kath. Kirche in Sensburg (2007)
Kirche
  • Die Kirche St. Adalbert entstand 1860/61 im neugotischen Stil.

Geschichte

Prußische Stammesgebiete

Rhein liegt im prußischen Stammesgebiet Galindien auf einer Landenge zwischen dem kleinen Oloffsee im Norden und dem langgestreckten Rheinschen See im Süden. Der Ort wurde von Balga aus vom Deutschen Orden gegründet. Wegen ihrer abseitigen Lage blieb die Stadt klein und unbedeutend. Sie hatte keinen Anschluß an das große Eisenbahnnetz. Die Bewohner lebten von Ackerbau und Fischfang. Wegen ihrer anmutigen Lage und hatte die Stadt Fremdenverkehr.
Urkundliche Erwähnungen:

Ordensstaat bis 1525

  • 1337 wurde eine Ordensburg gebaut.
  • 1377 legte Hochmeister Winrich von Kniprode das feste Haus zu dem Ryne an, dort wo vorher eine Prußenfeste gestanden hatte.
  • Ab 1393 Sitz eines Komturs.
  • 1405 wird die Burgsiedlung zum ersten Mal erwähnt, die sich rasch zum Flecken entwickelte.
  • 1485 waren bei der Burg eine Mühle, Krüge und ein Eisenwerk entstanden.

Herzogtum Preußen (1525 -1701)

  • 1657 wird Rhein von den Tataren niedergebrannt. Die Kirche und das Schloß bleiben allerdings verschont.

Königreich Preußen (1701 - 1918)

  • 1723 durch Einführung der Akzise von König Friedrich Wilhelm I. zur Stadt erhoben.
  • ? Die verwahrloste Burg kam in Privatbesitz.
  • 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
  • 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
  • 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Rhein wird wieder preußisch.
  • 1853 Die Burg wird aus privater Hand (zuletzt gehörte sie dem Mälzenbräuer Friedrich Dreyer) vom Justizfiskus übernommen, der hier eine Strafanstalt für männliche Gefangene einrichtet.
  • 1861 Am 14. Juni wird die Strafanstalt in eine Weiberanstalt umgewandelt.
  • 1881 Am 22. Februar vernichtet ein Brand den Nordwestflügel der alten Ordensburg bis auf die Grundmauern und die Hälfe des südwestlichen Vorderflügels. Noch im selben Jahr wird der Wiederaufbau abgeschlossen.
  • 1903 Am 8. November rollt der erste Kleinbahnzug aus Rastenburg im Rheiner Bahnhof ein.
  • 1911 Von nun an dient das alte Schloß bis Januar 1945 wieder vorwiegend als Männergefängnis.
  • 1940 Am 1. Advent wird die Rheiner Kirche durch einen Brand bis auf die Außenmauern zerstört.
  • 1945 Rhein wird von der Roten Armee besetzt.
  • 1968 Die Kirchenruine wird vollständig abgetragen. Auf dem Platz wird ein Hotel errichtet, das den Namen "ZERO" trägt.

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Adressbücher

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Heike Höfer-Kielbassa "Lebensläufe der Nachfahren des Kölmerehepaars Martin FABRITZ (* um 1700) und Anortha geb. WEISSNER
    aus dem Dorf Mnierzeiewen im masurischen Kirchspiel Rhein - Dreihundert Jahre Orts- und Familiengeschichte"

Historische Bibliografie

  • Quellennachweis für die ostdeutsche Kirchbücher
    Handbuch über die katholischen Kirchbücher in der Ostdeutschen Kirchenprovinz
    östlich der Oder und Neiße und Bistum Danzig
    Bearbeitet von Dr.Johannes Kaps, Stand Mai 1945, Kath.Kirchenbuchamt, München 1962
  • Amtsblatt der Preussischen Regierung zu Gumbinnen, - Gumbinnen., 10.1821 - 88.1898, 90.1900 -107. 1917
teilweise online in der Bayerischen Staatsbibliothek [1],
Bestandsabfrage in der Zeitschriftendatenbank: ZDB-ID 13501-x
  • Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen
Agaton Harnoch, Neidenburg 1890, S. Nipkow
Digitalisat der Elbląska Biblioteka Cyfrowa (Digitale Bibliothek der Elbinger Stadtbibliothek)
  • Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihrer Bevölkerung
Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet
und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau.
I. Die Provinz Preussen
Berlin 1874, Verlag des Königl. Statistischen Bureaus (Dr. Engel).
Digitalisat der Kujawsko-Pomorska Digital Library
  • Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement
    und Littauischen Cammer-Departement von 1785
Friedrich Goldbeck, Königsberg und Leipzig 1875,
Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  • Prof. Dr. Heß von Wichdorff "Beiträge zur Geschichte des Ordensschlosses Rhein"

In der Digitalen Bibliothek

Zeitungsmeldungen

Königsberger Hartugnsche Zeitung

Ostpreußische Städtebilder. Rhein in Masuren, Artikel in der Königsberg Hartungsche Zeitung vom 1.12.1912
Am Nordende des Talter Gewässers, zwischen dem Rheinschen und anderen Seen, liegt höchst malerisch das idyllische Landstädtchen Rhein. Wer mit dem Dampfer nach Rhein kommt, ist erstaunt und entzückt über den prächtigen Aufbau der Stadt vom Rande des Rheiner Sees empor zur Höhe, auf der imposant das gewaltige Ordensschloß sich erhebt, das den Mittelpunkt der Stadt bildet. Eine alte, saubere, freundliche, sehr ruhige Stadt ist es, in der von dem Hasten und Drängen mittlerer und großer Städte wenig zu spüren ist. Die Abgeschiedenheit ist ihre Schwäche, aber auch ihre Stärke.
Dem Verkehrsbedürfnis eienr hauptsächlich ackerbaubetreibenden Bevölkerung dient die Kleinbahnverbindung nach Rastenburg und der damit gegebene Anschluß an das große Staatliche Eisenbahnnetz. Noch klingt in den Straßen der Stadt das Posthorn als Zeuge aus vergangenen Zeiten und rollt die Postkutsche nach der 10 Kilometer entfernten Station der Königsberg-Prostker Bahn, nach Gr. Stürlack. Jedoch mit dem Klange des Posthorns mischt sich seit kurzem der Ton der Signalpfeife der Dampfer, die dem Verkehr auf den Masurischen Seen dienen. Die Schwäche der Stadt, ihre Abgeschiedenheit, ihre Ruhe in allen Beziehungen, ist in Bezug auf den Fremdenverkehr ihre Stärke geworden. Tagtäglich durchziehen im Sommer Ausflügler, Wandervögel, Vergnügungsreisende Rhein und erfreuen sich seiner Schönheiten. Und den guten Ruf, den Rhein sich in dieser Beziehung erworben hat, verdient es auch in vollem Maße. Wald und Wasser in Hülle und Fülle umgeben die Stadt, und es bietet sich reichlich Gelegenheit zum Ruhen und Ergehen, zur Ausübung des Sports auf dem Wasser und Lande, erfrischende Winde mildern die Sommerhitze.
Aber nicht nur in dieser, sondern auch in wirtschaftlicher Beziehung sind die Verhältnisse der Stadt Rhein gut. Eine arbeitsame und anspruchslose Bevölkerung findet ihr gutes Auskommen. Die Kommune ist bemüht, den Bürgern Verbesserungen und Annehmlichkeiten bei mäßigen Steuern zu verschaffen. So besitzt Rhein beispielsweise eine Gasanstalt und kann in dieser Beziehung den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, die einzige Stadt mit weniger als 2400 Einwohnern zu sein, die sich der Errungenschaft der Neuzeit erfreuen kann. Mit 250 Prozent Gemeindesteuerzuschlägen steht es an 38. Stelle unter den ostpreußischen Städten.
Wenn sich die Entwicklung der Stadt Rhein bislang nur in bescheidenen Grenzen gehalten hat, so lag das vornehmlich an dem Mangel einer normalspurigen Eisenbahnverbindung. Diese zu erlangen, ist im Interesse des Gedeihens der einmütige Wunsch und das Streben der Bewohner und der Stadtverwaltung. Sollte ihnen dieses in nächster Zeit zu erreichen beschieden sein, dann dürfte eine kräftige Vorwärtsentwicklung die sofortige Folge sein, wofür in jeder Beziehung die Garantien gegeben sind.[11]

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Rhein

Karten

Heimat- und Volkskunde

Persönlichkeiten

  • Quassowski, Hans-Wolfgang: Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., 1922, Heft 4. Darin (Datum des Gouvernementsbefehls meist nach russischem und gregorianischem Kalender):
  • Dziengel. Andreas Jlius, ehemaliger Amtmann in Rhein, zum Förster in Lötzen 25.4./6.5.1762.
  • Fidler, Mühlenbereiter aus Rhein, zum Akzisebesucher in Königsberg 14./25.2.1758.
  • Gisevius, Andreas Theophil, Student, zum Rektor in Rhein 8.2.1759.
  • Loelhoeffel, Wilhelm, Akzisekontrolleur in Rhein, zum Akziseeinnehmer daselbst 30.3./10.4.1762.
  • Rostock, Richter und Stadtschreiber in Nikolaiken, zum Richter und Stadtschreiber in Rhein 28.1./8.2.1760.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band I: Provinz Ostpreußen, Königsberg 1931, S.71-73
  2. http://stat.gov.pl/broker/access/performSearch.jspa?searchString=Ryn&level=miejsc&wojewodztwo=398&powiat=6390&gmina=6045&miejscowosc=&advanced=true
  3. 3,0 3,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preussen, Berlin 1888, S.358-367
  4. 4,0 4,1 Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen),S.138-145
  5. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. I Provinz Preußen [1871], S.312
  6. Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
  7. 7,0 7,1 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
  8. 8,0 8,1 Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.311-312
  9. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Gumbinnen, 1870, Nr.37, Verordnung Nr.523, S.232 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  10. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen Band I: Provinz Ostpreußen,Berlin 1931
  11. Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 1.12.1912, Ausgabe 564, S. 5, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz


Städte und Gemeinden im Landkreis Lötzen (Regierungsbezirk Allenstein) (Stand 1907)

Städte: Lötzen | Rhein

Gemeinden:

Adlig Wolla (Freihausen) | Bilsken (Billsee) | Bogatzko (Rainfeld) | Bogatzewen (Reichensee) | Czarnowken (Grundensee) | Czybulken (Richtenfeld) | Czyprken (Freiort) | Dannowen (Dannen) | Faulhöden | Gneist | Graywen (Graiwen) | Grondzken (Funken) | Groß Gablick | Groß Jauer | Groß Jagodnen) (Großkrösten) | Groß Konopken (Hanffen) | Groß Kosuchen (Allenbruch) | Groß Notisten | Groß Stürlack | Groß Wronnen (Großwarnau) | Grünwalde | Gutten | Jedamken (Stenzeln) | Jesziorken (Preußenburg) | Kamionken (Steintal) | Kampen | Klein Jagodnen (Kleinkrösten) | Klein Jauer | Klein Notisten | Klein Konopken (Waldfließ) | Klein Skomatzko (Skomand) | Klein Stürlack | Klein Wronnen (Kleinwarnau) | Kleszewen (Brassendorf) | Koszinnen (Rodenau) | Kronau | Kruglinnen (Kraukeln) | Krzysahnen | Königshöhe (Ußranken) | Lawken (Lauken) | Lipiensken (Lindenwiese) | Lipowen (Lindenheim) | Mallinken (Birkfelde) | Marczinawolla (Martinshagen) | Masuchowken (Rodental) | Mertenheim | Milken | Mniechen (Münchenfelde) | Mnierczeiewen (Mertenau) | Mrowken (Neuforst) | Neuhoff | Okrongeln (Schwansee) | Orlen (Arlen) | Orlowen (Adlersdorf) | Paprodtken (Goldensee) | Pierkunowen (Perkunen) | Pietzonken (Grünau) | Radzien (Königsfließ) | Rhog (Klein Lenkuk) | Ruhden (Eisenwerk) | Rübenzahl | Rydzewen (Rotwalde) | Salza | Schedlisken (Dankfelde) | Schemionken (Bergwalde) | Schwiddern | Sczepanken (Tiefen) | Sczyballen (Ksp. Orlowen) (Lorenzhall) | Sczyballen (Ksp. Rydzewen) (Schönballen) | Skoppen (Reichenstein) | Skorupken (Schalensee) | Slabowen (Langenwiese) | Spiergsten (Spirgsten) | Staßwinnen (Eisermühl) | Sucholasken (Rauschenwalde) | Sulimmen | Talken | Trossen | Upalten | Weidicken (Weydicken) | Wensowken (Großbalzhöfen) | Widminnen | Wierczeyken (Gregerswalde) | Willkassen (Wolfsee) | Wissowatten | Zondern


Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Allenstein (Provinz Ostpreußen)

Stadtkreis: Allenstein

Landkreise: Allenstein | Johannisburg | Lötzen | Lyck | Neidenburg | Ortelsburg | Osterode | Rößel | Sensburg