Topographia Ducatus Montani (1715)/100

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
< Topographia Ducatus Montani (1715)
Version vom 10. Dezember 2011, 00:06 Uhr von MLCarl3 (Diskussion • Beiträge) (Bilder eingebunden)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Topographia Ducatus Montani (1715)
Digitalisat der ULB Düsseldorf
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[099]
Nächste Seite>>>
[101]
page=
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


welcher die Einwohner wüllene Lacken zu machen und solches zu färben, beschäftiget sindt. Sonsten ist nichts merckwürdiges zu berühren. Mulheim am Rhein trachtet zwar einigen Handel zu treiben, wegen der nah dabey gelegenen Stadt Cöln aber kann solcher Ort damit nicht wohl fortkommen; der Orth ist ganz offen, bestehet darneben beynah nur aus einer langen Straßen.

Von den übrigen Freyheiten ist nichts zu melden, weshalben an stadt solcher von denen im Landt merckwürdigen Schlössern, die noch in einem guten Standt sindt, etwas anführen will, und zwar

von dem Schloß Benrath.

Schloss Benrath um 1715

Dieses Schloß ist in einem guten Standt und liegt in einer feinen Ebne, sintemahl es gar nah am Rhein gelegen, und weilen es auch nur zwey gute Stundt von der Churfürstlichen Residenz Düsseldorf entfernet ist, wird solches von dem jeztregierenden Churfürsten, absonderlich wann die Jagtzeiten ankommen, dann und wann bewohnt, es ist seine Ordonanz belangendt nicht übel gebauet und fast auf die Art eines ansehnlichen Jagthauses eingerichtet, darneben mit vielen Altanen versehen, hat einen großen Hof, ansehnlichen Garten, schöne Teich oder Gräben und laufet von demselben eine schöne Allee oder Spaziergang nach einer daselbst gebaueten kleinen Capellen, die eine 1/4 Stund davon abgelegen, und wornach die Catholischen alle Jahr von Düsseldorf durch gemeltes Schloß ihre Wallfahrt verrichten.

Von dem Schloß Bensberg.

Schloss Bensberg um 1715

An diesem Ort war vor einigen Jahren nur ein altes Jagthauß, welches auch noch vorhanden und in der Abzeichnung des Prospects mit angedeutet ist. Nachgehends hat der Durchlauchtigste Churfürst Johann Wilhelm ein ganz neues ansehnliches Schloß (welches in beygefügtem verzeichneten Prospekt gleichfals zu sehen) daselbst lassen aufrichten. Dieses neue Schloß ist 1706 angefangen worden und nunmehro fast ganz ausgemacht. Die Situation gedachten Schlosses, oder vielmehr der Prospect desselben, ist ungemein schön, sintemahl mann von dar bis nacher Cöln, ja noch weit über Cöln in das Cölnische Landt weit weg sehen kann, dann es liegt so hoch, daß man über alle herumbliegende Waldungen (deren es viel da herumb hat) mit einem ungehinderten Gesicht