Tabaksmühle (Mühle)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Dorfwirtschaft > Landwirtschaft > Tabak > Tabaksmühle

Tabakstampfmühle
Funktionsschema eines wassergetriebenen Stampfwerkes

Einleitung

Tabak: Technik des Mahlens

Zum Mahlen des feinsten und beinahe staubartigen Tabaks, besteht (wie auch bei Kornmühlen) in einem steinernen Lager auf welchem ein mit einer vorspringenden steinernen Umfassung oder mit einer Leiste umgebener Mühlstein horizontal liegt. [1]

In der Mitte dieses Steines befindet sich eine Pfanne aus Messing, in welcher eine Welle mit ihrem Zapfen ganz vertikal steht. Durch diese Welle führt ein Loch, und durch dieses eine eiserne Achse, an welcher auf beiden Seiten ein Mühlstein, welche Läufer genannt werden, angeschobenwird, so daß beide Läufer bloß durch die zwischen ihnen stehende Welle unterschieden sind, und senkrecht auf der hohen Kante, auf dem oben angeführten liegenden Mühlsteine, dem Lieger, stehen.

Oben an der zwischen den Läufern stehenden Welle ist ein Stirnrad angebracht, welches mit seinen Zähnen in ein Getriebe, das an einer vertikalstehenden und beweglichen Welle angebracht ist, greift.

Antriebsart

Diese Mühle kann sich unterscheiden im Antieb duch

  • Tiere (Antrieb mit Göpel)
  • Wasser (Wassermühle)
  • Wind (Windmühle)

Tabackstampfmühle

Wie bei den Oel= und Papiermühlen kann man über den gleichen Weg noch eine Tabaksstampfmühle einrichte. Die Stampfer, deren Schuh oder unterer Teil mit zwei oder drei schneidenden Stampfeisen versehen ist, werden von den Wellendaumen in die Höhe gestoßen, um durch ihr eignes Gewicht niederzufallen, und den in den Stampfmühlen befindlichen Tabak zu zermalmen oder klein zu stoßen.

Besonders den Abfall von den Tabaksblättern, so wie die Rippen und Stengel der Tabaksblätter kann hier verarbeitet werden. Dieser zerstampfte Tabak wird dann zu Schnupftabak gesiebt, damit das Zurückbleibende im Sieb, welches noch gröblich ist, mit der Handstampfe oder auf den Mühlsteinen der oben beschriebene Tabaksmühle weiter zerkleinert oder zermalmt (gemahlen) werden kann, um so einen reinen und feinen Tabak zu erhalten.

Gesundheitsgefährdung

Das waren hochgradig gesundheitsgefährdende Arbeiten, weil dabei Tabakstaub und Dunst freigesetzt wurden.

Umrüstungen bei Kontinentalsperre

Während der durch Napoleon verhängten Kontinentalsperre wurden zeiweilig auch für andere Produkte eingerichtete Mühlen als Tabaksmühlen betrieben.

Fußnoten

  1. Quelle: Krünitz: Ökonomische Encyklopädie (1773 bis 1858)