Schlesisches Namenbuch/055

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
< Schlesisches Namenbuch
Version vom 30. Mai 2011, 22:57 Uhr von SMuennich (Diskussion • Beiträge) (<noinclude>)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

Alphabetisches Namenverzeichnis  |  Karte
<<<Vorherige Seite
[054]
Nächste Seite>>>
[056]
page=052
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)

I. Familiennamen aus Taufnamen

b) kirchliche und slawische.

Adam (Görlitz [30] Liegnitz [19] Ratibor [20] Beuthen [8] u. ö.), oberschles. auch oft Adamek, Adameck u. ä.

Als kirchl. Taufname bei den slaw. Völkern häufiger als sonst; als alttestamentl. N. erst durch die Reformation in Mode gekommen (für Görlitz z. B. vgl. Wentscher, für Liegnitz z. B. das Register zum Stadtbuch 1517–1618 von Tschersich (Mitteil. 14, 1934). – Belege: Adam de Waczinrode 1351 Breslau; Adam Adasch! 1404 Glatz. Als FN.: Nicclos Adam 1383 Liegnitz; Bartke u. Hannos gebrüder Adam gen. 1417 (Cod. 4); Melchior Adam 1556 Liegnitz.


Anders (Liegnitz [69] Hirschberg [25] usw., überall oft).

Der Apostel und Heilige Andreas; im Volksmunde auf der Stammsilbe betont: Andres, dann mit Metathese (Umspringen) des r: Anders, so schon im 14. Jh. bezeugt: Andirs von der Wede 1372 (Cod. 4,32). In poln. Form: Jander (s. dies!). Andreas 1306 Liegnitz; Andres 1346 Breslau; Andreas de Syffidisdorff 1380 Liegnitz; Andris Jeschke 1397 Liegnitz; Hempe Andreas 1380 Liegnitz; Katharina Anders 1547 Liegnitz; Hanke Andres 1425 Liegnitz. Nebenher lief auch die Endbetonung: Andris Jeschke 1397 = Andrebis Jeske 1386 Liegnitz = Andreas J. 1384 (Bw. 109 f.).


Aßmann (Görlitz oft, Liegnitz [12] Öls [5] Beuthen [3]), selten Asmus (Liegnitz [2]).

KF. von Erasmus, ein Hl.N., der seit dem 15. Jh. Mode wurde; berühmtester Träger: Erasmus von Rotterdam. Der hl. E. zählte zu den 14 Nothelfern. – Belege: Erasmus Lorencz godin Bruders Sohn 1367 Breslau; Asman Freiberger 1446/47 Görlitz; Asman Lange 1520/25 Görlitz; Erassmus Wincke 1565 = Assmus W. 1565 = Asman W. 1567 Liegnitz (KiBch. 3, St. Peter Paul). Als FN.: Petir Asman 1491 Liegnitz.


Aust (Liegnitz [6] Neustadt oft, Ratibor [7] Beuthen [7]), Austen, zsgz. aus Augustin.

Vereinzelt Austmann (Oppeln [1]). Der N. des heil. Augustinus, berühmten Kirchenvaters († 430), wurde als TN. im 15. Jh. üblich. – Belege: Augustinus 1363; Austein 1386 Breslau; Austyn Bertold 1426 Liegnitz; Augustin Knebil = Austin K. 1453 Liegnitz; Austen Meissner 1491 Liegnitz. Als FN.: Jacobus Augustini 1356 Liegnitz; Peter Austen ca. 1522 Görlitz.


Bachmann (Görlitz [10] Liegnitz [11] Beuthen [8]), Pachmann, auch ohne die deutsche Endung -mann:

Bach (Görlitz [4] Grünberg [7] Glatz [3] Schweidnitz), urspr. Bache (Glatz [7] Schweidnitz), auch Pach, Pache (Görlitz [7] Sp [9] Neustadt [3] Neisse Ratibor), Pach (Oppeln [5] Beuthen [5]) d. i. die tschech. KF. von Hl.-N. Bartholomäus, wie Stach von Stanislaus, Pech und Pechmann von Peter, Jach(e) u. Jachmann von Johannes u. a. In der Bedeutung „der am Bache Wohnende“ müßte er süd- oder westdeutscher Einwanderer sein. Vgl. auch Rcht. S. 57. – Belege: Hensil Bache 1369 ca. Liegnitz; Hanns Bache 1484 Görlitz; auch in Alt-Breslau (Rcht. 57); Vgl. auch die FN. Bachnik (Rcht. 57); Pachni(c)ke (Neisse); Bachura, Pachura.


Bänisch, Bähnisch, Benisch, Behnisch, gewöhnlich Bänsch, Bähnsch (Liegnitz [12] u. ö.); Bensch (Beuthen [16]); laus. Bönisch, Böhnisch, Bönsch, Böhnsch.

Im 15. Jh. KF. mit slaw. Suffix -isch vom N. des heil. Benedikt (lat. benedictus = der Gesegnete), des Stifters des Benediktinerordens und Vaters des abendländischen Mönchtums († 543). Als FN. schles. Bendix, Benedix (Liegnitz [15] Hirschberg [3]), der Form nach seit d. 16. Jh. bezeugt: Bennedix Ridel 1561 Liegnitz, Benedix Herman vom Soraw