Memel/Katholische Kirche

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Rot: Alte Lage 1 = Dom St. Marien; 2 = Landkirche St. Nikolai; 3 = Stadtkirche St. Johannis. Grün: Neue Lage 4 = Stadtkirche St. Johannis; 5 = Landkirche St. Nikolai (später St.Jakobi); 6 = Reformierte Kirche; 7 = Katholische Kirche. Blau: die Alte Dange mit Mühlengraben


Geschichte

Die Katholische Kirche
Katholische Kirche 1880
Katholische Kirche

"Durch den Frieden zu Krakau erhielt Markgraf Albrecht Preußen als weltliches und lutherisches Herzogtum aus der Hand des polnischen Königs zu Lehen. Herzog Erich von Braunschweig, der letzte Ordenskomtur Memels, wollte sich mit dem Ende der Ordensherrlichkeit nicht abfinden. Als er von Memel abwesend war, wollte der samländische Bischof Georg von Polenz, ein Anhänger der Reformation, Memel erobern, änderte dann aber seinen Plan und wollte den Braunschweiger auf seiner Rückkehr in Königsberg gefangen setzen. Dieser umging aber Königsberg und fuhr von Sarkau mit einem Boot nach Memel. Albrecht war gezwungen, mit seinem Heer vor Memel zu erscheinen. Doch es kam zu keinem Kampf, da sich die beiden Herren eingten. Der Braunschweiger erhielt aus der Memeler Kasse jährlich 400 Gulden und zog dafür in eins der Ordenshäuser nach Deutschland. Einige andere Ordensbrüder versuchten später, den Braunschweiger für ein Komplott gegen Albrecht zu gewinnen, um letzterem einige Ordensburgen wieder abzunehmen. Erich traf auch einige Vorbereitungen zu einer Landung in Preußen, doch ließ er die Finger davon, als drei seiner Männer in Preußen mit dem Tode bestraft wurden.

Damit war die Reformation auch in Memel durchgeführt. Überreste des Katholizismus schwanden so schnell und restlos, daß wir zwar von einem früher vorhandenen Kloster wissen, doch nicht angeben können, ob es Mönche oder Nonnen beherbergte. Sembritzki glaubt auf Nonnen schließen zu können, weil es früher in der Altstadt eine Frauengasse gab." [1]

"Eine katholische Kirche wurde wegen der aus Schamaiten zugezogenen Arbeiter notwendig, die sich nördlich der Dange angesiedelt hatten. 1782 wurde an der Grenze der Vitte mit dem Bau einer Holzkirche begonnen, 1784 erfolgte die Weihe. Der zu schwerfällige Turm mußte 1799 abgetragen werden, doch hatten sich die Schiffer an ihn als Landmarke gewöhnt, so daß er 1812 neu errichtet wurde, und zwar auf dem Platz zwischen der bis 1945 vorhandenen Kirche und dem Pfarrhaus." (Anm.: Töpferstraße) [2]

In den Jahren 1863-1865 wurde eine steinerne Kirche an Stelle einer hölzernen Kapelle nach den Plänen von Baurat Meyer im gotischen Stil als dreischiffige gewölbte Hallenkirche erbaut. Der neue Turm hatte eine Höhe von rund 50 Metern.

Pfarrer

  • Prälat Dannelautzki, Pfarrer und Dekan
  • Paul Burger, Kaplan
  • Josef Juknevicius, Kaplan
  • Organist Hauptlehrer Wölke
  • Küster: Paul Plauschrist Herderstraße 29.


Zugehörige Ortschaften

Zum katholischen Kirchspiel Memel/Katholische Kirche gehörten 1907 folgende Ortschaften:

Aglohnen, Alszeiken Jahn, Althof Memel, Anduln, Aschpurwen, Ayssehnen, Bachmann, Baiten, Bajohren, Bajohr Mitzko, Barschken, Baugstkorallen, Bejehden, Birkenhain, Birszeningken, Bommelsvitte, Brusdeilienen, Buddelkehmen, Budsargen, Budwethen, Buttken, Charlottenhof, Czutellen, Darguszen, Dargwill Szodeiken, Darzeppeln, Daugmanten, Daupern, Dautzin Niklau, Dawillen, Deegeln, Deutsch Krottingen, Dinwethen, Dittauen, Dräszen, Drawöhnen, Drucken, Dumpen, Dwielen, Eglienen (Ksp.Memel/Plicken), Eglischken, Ekitten, Försterei, Friedrichsgnade, Gabergischken, Galten, Gedminnen, Gedwill Paul, Gelszinnen, Gibbischen Martin, Gibbischen Peter, Girngallen Gedmin, Girngallen Matz, Götzhöfen, Grabben, Grabsten, Grambowischken, Graudusz Bartel, Graumen, Grikschen, Gröszen, Gropischken, Groß Götzhöfen, Groß Jagschen, Groß Kurschen, Groß Tauerlauken, Grudszeiken, Grünheide (Ksp.Memel) Grünheide (Ksp.Prökuls/Saugen), Grumbeln, Gündullen, Gwilden, Hennig Hans, Hohenflur, Ilgauden Mauserim, Ilgejahnen, Jaagschen, Jacken, Jagutten, Janischken, Jankeiten, Januszen Görge, Jodicken, Jurgen, Kairinn, Kallwischken, Kalwen, Kantweinen, Karkelbeck, Karlsberg, Kasparischken, Kebbeln (Ksp.Prökuls/Saugen) , Kepal Klaus, Kerndorf, Kettwergen, Kiaken, Kindschen Bartel, Kischken Görge, Kissinnen, Klausmühlen, Klauspuszen, Klauswaiten, Klein Jagschen, Klein Götzhöfen, Klein Kurschen, Klein Tauerlauken, Klemmenhof, Klischen, Klooschen, Klooschen Bartel, Kojellen, Kollaten, Kooden, Korallischken, Krucken Görge, Kuhlen, Kunken Görge, Labatag Michel Purwin, Lankuppen, Lankutten, Laugallen, Launen, Leisten, Liebken, Liewern, Lingen, Löbardten, Löbart Nausseden, Löllen, Margen, Martinsdorf, Matzkieken, Matzmasuhren, Matz Nauda Baltrum, Matzständen, Matzwöhlen, Meddicken, Meeszeln, Mellneraggen, Memel, Miszeiken, Mitzken, Nausseden Jakob, Neuhof, Nibbern, Nidden, Nimmersatt, Norkaiten (Ksp.Prökuls/Saugen),Oberhof, Paaschken, Pakamohren, Pangessen, Pangirren, Patrajahnen, Paugen, Paul Narmund, Paupeln Peter, Pelleiken Klaus, Pempen, Peskojen, Petraschen, Piaulen, Piktaszen, Pippirn, Pleschkutten, Plicken, Podszeit Stankus, Pöszeiten, Posingen, Preil, Prökuls, Protnischken, Purmallen, Raddeilen, Raischen Jettkandt, Ramutten Jahn, Rooken, Rumpischken, Rund Görge, Russlen, Sakuten, Schäferei, Schattern, Schaulen,Scheipen Thoms, Scheppoten, Schernen, Schilleningken, Schillgallen (Ksp.Memel/Kairinn), Schlappschill, Schlengen Andres, Schmelz, Smilgienen, Schnaugsten, Schompetern, Schudebarsden, Schudnaggen, Schugsta Stenzel, Schuszeiken Jahn, Schwarzort, Schwentwokarren, Schwenzeln, Schweppeln, Spengen, Standschen, Stankeiten, Starrischken, Stoneiten, Stragna, Stutten, Sudmanten Trusch, Süderspitze, Szabern Wittko, Szaggern, Szarde, Szaukeln, Szimken, Szodeiken Jonell, Terrauben, Thaleiken Jakob, Thalen, Truschellen, Truschen, Uszaneiten, Waaschken, Wallehnen, Wannaggen, Wensken, Wessat Herrmann, Wewerischken, Wilkieten, Wirkutten, Wittauten, Wittinnen, Wowerischken, Woyduszen, Zarten, Zenkuhnen, Ziauken.

Kirchenbücher

Die Kirchenbücher der Katholischen Kirche sind seit Kriegsende verschollen.

Einzelnachweise

  1. Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.257
  2. Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.276