Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/182

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Bruch, Hohenasch, Hummernbruch, Scharbke und 4 Höfen von Reine gehörte nach dem Mindener Bisthums-Katalog zum Bisthum Minden und dessen Archidiaconat Osen.
Von der Kirche resp. Kirchen und Pfarrei zu Bösingfeld liegen folgende urkundliche Nachrichten vor: „Die (älteste) Kirche soll von Otto de Wend herrühren, es ist da schon 1374 eine Capellaney gewesen" (Puhstkuchen Denkw. S. 55.), wahrscheinlich schon 1250 (cf. Nro. 1 der Geistlichen.) Jedenfalls müssen die von Wends in einer näheren Beziehung zu der Kirche gestanden haben, da die Familie von Wend das jus patronatus über dieselben prätendirte, welches ihr aber in der Zeitfolge nicht zugestanden wurde (Althof Mnscr.), denn als Graf Johann von Sternberg 1391 auf das Wiederkaufsrecht der Herrschaft Sternberg verzichtete, behielt er sich die Besetzung der Kirche und des Altars zu Bösingfeld vor. (Lipp. Reg. II, 1392.) Die der Jungfrau Maria und dem Apostel Jakobus geweihte Kirche wurde in einer zwischen dem Edelherrn Bernhard VI. zur Lippe und Grafen Adolf von Schaumburg wegen der Herrschaft Sternberg ausgebrochenen Fehde, in welcher Bösingfeld im Jahre 1424 eingeäschert wurde, mitverbrannt, da sie bald darauf ecclesia desolata genannt wird. (Lipp. Reg. III, l860.) Im Jahre 1442 gestattet Albert, Bischof von Minden, auf Nachsuchen Johannes von Molenbeck, Friedrichs de Wend und der Parochianen zu Hillentrup, daß die Glocke de desolata ecclesia desolate ville Bosingvelde, Mindener Diöcese, nach der Kirche zu Hillentrup, Paderborner Diöcese, abgeführt werde, wogegen Johann von Molenbeck, Amtmann der Herrschaft zur Lippe, und Friedrich de Wend, Friedrichs Sohn, einen Revers ausgestellt hätten, daß, wenn Bösingfeld wieder hergestellt werde — si dicta villa Bosingvelde reconstructa sive reerecta fuerit et hominibus inhabitata — die Glocke zurückgeliefert werde (Lipp. Reg. III, 2004).
Im Jahre 1492 erbauten E. H. zur Lippe und seine Gemahlin Anna zu Ehren Gottes, seiner Mutter, der heil. Anna, Jakobus und Andreas die verwüstete und verfallene Kirche zu Bösingfeld wieder und begaben sie mit einer freien Wedeme, mit Garten und Lande, wie sie Engelbert Flörke in Gebrauch hatte, sowie mit 6 Molt Korn, 18 Sch. Roggen, 18 Sch. Gerste und 3 Molt Hafer aus dem Zehnten zu Bösingfeld. Alle dort wohnenden Männer sollen dem Kirchherrn jährlich drei Dienste leisten, einen bei Stroh und zwei bei „Greste". Würde der Kirchherr nicht persönlich dort residiren, so soll sein Dienst einem Anderen verliehen