Buchholz (bei Beelitz)/ Mühle

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Die Buchholzer Mühle

Die Buchholzer Mühle bei Beelitz um die Jahrhundertwende

Allgemeines

Ungefähr 700 m östlich der Nieplitzbrücke, wo sich der Wald nördlich und südöstlich der Nieplitz fast berührt war war eine Wassermühle,die kurz nach dem 7jährigen Krieg abbrannte. Der so genannte Mühlendamm, der Feldweg der in nordöstlicher Richtung zur Nieplitz führt erinnert noch an die abgebrannte Mühle. Der Besitzer erbaute eine neue Mühle, westlich der Straße Buchholz-Beelitz. Diese Mühle hatte bedeutend bessere Anfahrtswege. Die Mühle wurde zum Anfang des 19. Jahrhunderts von Dietzel, der als Müllergeselle aus Thüringen kam, gekauft. Die Mühle wurde Buchholzer Mühle genannt, Wohnhaus und Mahlmühle standen auf der Gemarkung Wittbrietzen, die Schneidemühle auf der Buchholzer Gemarkung, später kam es zu Salzbrunn.

Ersterwähnung

  • 1375 Mühle ist wüst (Landbuch Kaiser Karl IV.)

Müllerfamilie Werner

  • Am 17. August 1705 stellte Christian Werner, weißer Müller aus Sachsen, den Antrag zum Bau einer Wassermühle. 1707 war der Mühlenbau fertiggestellt. Christian Werner starb vor 1731.
  • 1731 Müller Christian Gottlieb Werner (Sohn), verheiratet mit Dorothea Sophia Werner, ihr Sohn heißt Christian Werner.
  • 1724 Wassermühle neu errichtet
  • 1745 Wassermühle
  • 1757 Müller
  • April 1761 verstirbt Christian Gottlieb Werner
  • 1761 wurde die Mühle von Wassermassen weggerissen.

Müller Aurich

  • 16. Januar 1762 will die Mühle Johann Anton Aurich, weißer Müller aus Hohendorf in Sachsen, kaufen.
  • 1763 Steht ein Neubau

Müller Bollwitz

  • 1763 wird die Mühle dann an Müller Bollwitz verkauft

Müller Kuckerich

  • 1765 kauft die Mühle Müller Kuckerich, der sie 1793 an Müller Pape weiterverkauft
  • 1772 1 Müller
  • 1779 Müller Bellniz
  • 1780 Müller Bellniz
  • Da es durch Aufstauen des Wassers mehrfach zu Überschwemmungen des Nuthefließ kam wurde u. a. für die Buchholzer Mühle festgelegt dass das Sommermaß vorerst nur 12 Zoll betragen darf.

Grabenschauordnung des Nuthe Fließes und der in selbigen geleiteten kleinen Flüsse und Hauptgraben vom 19. September 1781.

  • um 1800 Buchholzsche Wassermühle

Müller Pape

  • 1793 erwirbt Müllermeister Pape die Mühle für 3540 Thaler.
  • 1809 Müllermeister Pape
  • 11.12.1811 Antrag des Buchholzer Müllers Pape zur Anlegung einer Schneidemühle.

„Nr. 1718 Nov. Das Gesuch des Müllers Pape zu Buchholz; Amt Saarmund, vom 8. November 1811 wegen Erlaubnis zur Anlegung einer Schneidemühle daselbst ist dem Landrat v. Rochow nach dem Dekret des Herrn Reg. Raths. Kerll vom 7. Dezember 1811 zur Bearbeitung u. Einsendung der Verhandlungen in Urschrift ausgefertigt worden. Abgegangen den 11. Dezember 1811“

Müller Zemlin

um 1813 ist der Müller Carl Zemlin Besitzer der Mühle. Die Familie baute 1822 ein Windmühle bei Buchholz, welche bis 1930 betrieben wurde. Diese Windmühle wurde 1960 wegen Baufälligkeit abgerissen.

Christoph (Christian) Zemlin

* 29.01.1817 (~ 04.02.1817) Friedrich August, Sohn des Wassermüllers Christoph Zemlin und der Maria Dorothea Paul
+ 07.02.1817 Friedrich August, Sohn des Wassermüllers Christoph Zemlin und der Maria Dorothea Paul, 10 T.
* 13.09.1818 (~ 18.09.1818) Friedrike Wilhelmine, Tochter des Wassermüllers Christoph Zemlin und der Maria Dorothea Paul
°° 08.06.1840 Zimmermann und Bürger Gottfried Wernitz (33 J.) in Brück, Sohn des Bürgers und Zimmermanns Friedrich Wernitz in Brück, mit Wilhelmine (22 J.), Tochter des Mühlenmeisters auf der Birkhorster Mühle Christian Zemlin


Johann Christoph Zemlin

* 09.07.1826 August Ferdinand, Sohn des Mühlenmeister Johann Christoph Zemlin in Birkhorst und der Magdalena Scheer
* 28.12.1828 Johann Christoph, Sohn des Mühlenmeister Johann Christoph Zemlin in Birkhorst und der Magdalena Scheer
* 23.05.1832 Henriette Albertine, Tochter des Mühlenmeister Johann Christoph Zemlin in Birkhorst und der Magdalena Scheer
+ 20.04.1834 Mühlenmeister Johann Christoph Zemlin zu Birkhorst, 57 J. 11 M. 2 T., hinterlässt Ehefrau und 6 Kinder

Müllerfamilie Dietzel

  • 1823 erwarb die Familie Dietzel die Buchholzer Wassermühle; welche bis 1940 im Besitz der Familie war.
  • 15. Oktober 1823 Verkauf der Mühle vom Mühlenmeister Carl Friedrich Zemlin an dem Mühlenburschen Johann Heinrich Dietzel aus Lehnin, 33 Jahre alt.

Bestehend aus der Mühle, Mühlenschuppen, Scheunen, Stallungen, Gartenland und Ackerland, verkauft für 1000 Thaler Courant, Hauptschuld 8100 Thaler, Lasten auf der Mühle 5000 Thaler .


Johann Heinrich Dietzel (* 09.03.1790 in Lehnin, + 05.03.1868 Buchholz bei Beelitz) °° Charlotta geb. Plösken (* 1805, +19.01.1889 Buchholz bei Beelitz)
Kinder:
1. Christine Charlotte Frederike * 1819, °° 02.02.1840 mit Daniel Ernst Friedrich Schulze
2. Christiane Charlotte Friederike * 05.12.1824 Buchholz bei Beelitz
3. Christine Charlotte Frederike Wilhelmine * 25.12.1826 Buchholz bei Beelitz; °° 18.12.1847 mit August Wernicke aus Beelitz.
4. Ferdinand Friedrich Wilhelm * 26.07.1831 Buchholz bei Beelitz, + 27.03.1849
5. Ernst Heinrich Friedrich Wilhelm * 02.09.1833 Buchholz bei Beelitz, + 14.11.1886; °° 12.10.1858 in Plessow mit Beate Friederike Hartmann (* 15.04.1837 Tochter des Schulzen Joachim Hartmann und der Friederike Schmael (T. 23.04); + 26.03.1898)
6. Therese Charlotte Friederike * 10.01.1835 Buchholz bei Beelitz, + 25.11.1835 Buchholz bei Beelitz.
7. Therese-Charlotte-Wilhelmine * 15.11.1836 Buchhholz bei Beelitz; + 18.03.1897 Beelitz °° mit 22.10.1863 in Wittbrietzen mit Gustav Adolph Heinel.
8. Eduard Friedrich Wilhelm Ernst * 25.05.1839 Buchholz bei Beelitz
9. Eduard Heinrich Wilhelm Friedrich Ernst * 30.11.1840 Buchholz bei Beelitz,
I. °° 10.09.1864 in Belzig mit Friederike Karoline Mathilde Puhlmann, Tochter des Mühlenbesitzers Friedrich Puhlmann in Rotscherlinde
II °° 12.12.1871 (Heirat in Masberg) Mühlenbesitzer Eduard Heinrich Wilhelm Friedrich Ernst Dietzel (31 J.) aus Belzig, Sohn des verstorbenen Mühlenbesitzers Johannes Heinrich Dietzel von der Buchholzer Mühle, mit Wilhelmine (21 J. 26.12.1849), Tochter des Erb- und Gerichtsschulzen Peter Schmidt in Borne.
10. Christiane Friederike * 02.03.1843 Buchholz bei Beelitz; °° mit einem Seehaus.
11. Johannes
12. Lieschen


  • 1837 Wassermühle
  • 15. Juli 1840 Antrag des Müllers Dietzel, schon zu seinen vorhandenen zwei Mahlgängen noch einen Spritzgang zum Spritzen, Reinigen und Schroten des Getreides anlegen zu dürfen.
  • 1842 Mühlenmeister Heinrich Dietzel.

Die Königliche Regierung wird in Verfolgung der Verfügung vom 21. September pr. hierdurch zur weiteren Veranlassung benachrichtigt, dass der Mühlenmeister Gericke zu Rieben mit seiner gegen die Anlegung eines Spritzganges in der Dietzelschen Mühle zu Buchholz ausgebrachten unmittel­baren Beschwerde allerhöchsten Erlass zurückgewiesen worden ist. Berlin den 28. Februar 1842

  • 1845 Mühlenmeister Johann Heinrich Dietzel
  • 1858 Wassermühle gen. Buchholzer Mühle
  • 1855

Lt. Vertrag vom 15. Juli 1855 vom Altsitzer Johann Heinrich Dietzel und seiner Frau an seinen Sohn Ernst Heinrich Friedrich Wilhelm Dietzel. Bestätigt am 23. Oktober 1858

  • 02. November 1861 (ZBKBL)

Freitag den 8. November c., Vormittags von 9 Uhr ab, sollen die bei Wiederherstellung der Freiarche bei der Buchholzer Mühle erübrigten alten Bauhölzer, Bohlen, Schwarten öffentlich an Ort und Stelle meistbietend gegen gleich bare Bezahlung in einzelnen Qualitäten verkauft werden, und werden Kauflustige hierzu eingeladen. Treuenbrietzen, den 30. Oktober 1861. Buttmann Kreisbaumeister.

  • 30. März 1861 Müller Ernst Dietzel in Salzbrunn
  • April 1862 Aufgebot der Mühlen-Knappe J. Rotter zur Buchholzer – Mühle mit Frau J. Ch. Wittwe Baatz geb. Fricke
  • 24. Mai 1862 (ZBKBL)

Anlage einer Getreidereinigungsmaschine. Der Mühlenmeister Dietzel zu Buchholzer Mühle bei Salzbrunn beabsichtigt in seiner genannten Mühle, Vol. I. Fol. 231 No. 49 des Hypothekenbuchs von Salzbrunn, eine durch Wasser zu treibende Maschine zur Getreidereinigung anzulegen. Nach Vorschrift des Gesetzes vom 1. Juli 1861 wird dies Vorhaben mit der Aufforderung hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, etwaige Einwendungen gegen diese Anlage, die nicht privatrechtlicher Natur sind, binnen 14 Tagen präculsivischer Frist bei dem Königlichen Rent-Amte zu Potsdam, bei welcher Behörde auch die Beschreibungen, Zeichnungen und Pläne zur Anlage zur Einsicht offen liegen, anzubringen. Belzig, den 20. Mai 1862. Königl. Landrath Zauch-Belzigschen Kreises. Von Stülpnagel.

  • Juni 1862 unabkömmlicher Reservist Mühlenmeister August Dietzel aus Salzbrunn.
  • 30. August 1862 (ZBKBL)

Anzeige. Unsern verehrten Freunden die ergebenste Anzeige, daß am 23. d. M. Nachmittags 4 ¼ Uhr unser Familienkreis durch ein gesundes Söhnchen nach glücklicher Entbindung vermehrt worden ist. Buchholzer-Mühle, den 25. August 1862. C. Dietzel und Frau.

  • 02.01.1864 (ZBKBL)

Bekanntmachung: Meinen geehrten Kunden zur gefälligen Nachricht, dass ich von jetzt ab keinen Mann zum Bretter­aufladen mehr stelle, sondern dies ist gänzlich Sache des Fuhrmanns, wie es auch überall Sitte ist. Ferner werden auch Weizen- und Hirsesäcke, die nicht mit Namen versehen sind, nicht mehr angenommen. Buchholzermühle, den 22. Dezember 1863. E. Dietzel, Mühlenmeister.

  • März 1864 unabkömmlicher Reservist Mühlenmeister Ernst Dietzel aus Salzbrunn.
  • 14. März 1868 (ZBKBL)

Nachruf des am 5. März des Jahres verstorbenen und auf seinen 78 Geburtstag, den 9. März, beerdigten Mühlenmeisters J. H. Dietzel zu Buchholzermühle.

Wieder fing zu dämmern an der 9. März,
und dem väterlichen Hause nah'n sich alle wieder,
Kinder! Kinderlein, brachten stets das gute Herz,
An dem Tage ihre Glück- und Segenslieder.
Aber heute? - Aller Augen voller Thränen,
Alle Herzen voll von Leid und Gram
Jedes Herz fühlt tief in seinem Sehnen,
Daß zum letzten Mal es heut zu Dir kam.
Keinem reichts Du heute die Freundschaftshände,
Deine blassen Lippen fordern keinen Kuss,
Bitt'rer Tod, du machtest sanft sein Ende,
Und wohl dem, der einmal scheiden muss.
Vater! Schöpfer! Himmels und der Erden,
Nimm die gute Seele gnädig auf.
Denk! dass dieser Tag du noch ließ'st werden
Eines neuen Weltenbürger Anfangslauf.


  • 15. Januar 1876 (ZBKBL)

Bekanntmachung. Meinen werten Kunden die ergebene Anzeige, das von Neujahr 1876 ab jeder die gelieferten Schneideblöcke selbst abladen und die betreffenden Bretter selbst aufladen muss. Ferner wolle Jeder vorher die Erkundigung einziehen, ob Raum zur Abladung von Schneidehölzern vor­handen ist. Die Annahme von Pappeln findet von Neujahr 1876 ab nur während 2 Monaten jährlich statt, im September und Oktober, da die Pappeln nur im Herbst geschnitten werden und dann gleich vor der Mühle angefahren werden müssen. Buchholzermühle, den 28. Dezember 1875. E. Dietzel, Mühlenmeister.

  • Die Mühle von Hermann Dietzel hat zwei Wasserräder (1926)
  • 1892 Lt. Testament vom 11. Dezember 1885 an Ernst Dietzel, eingetragen am 01. Mai 1892
  • 1902 Besitzer Hermann Dietzel, aufgelassen am 11. Februar 1902
  • 25.01.1933 Antrag auf Neubau der Freiarche in der Nieplitz bei der Buchholzer Mühle durch den Mühlenbesitzer Dietzel.

1937, Wassermühle an der Nieplitz. Die Anlage erscheint großenteils in der Baulichkeit im alten Zustand erhalten.

Müller Wernicke

  • 1940 übernimmt Müller Otto Wernicke die Mühle als Erbe und betreibt sie bis April 1945
  • Am 28.04.1945 wurde die Mühle bei Kampfhandlungen in Brand geschossen.
  • Nach dem Krieg (1945) Müller Baade
  • nach 1945 Heinrich Bauer aus Leipzig
  • 1992 kaufte Jochen Möller das Grundstück, welches 1945 zerstört und dann wieder aufgebaut wurde.
Die Buchholzer Mühle bei Beelitz im Jahre 2006

Grundbucheinträge

  • 1894: Mühlengrundstück mit Hofraum und und Gebäuden 14 a 30 qm.

Der Rezeß vom 03. Februar 1893 ist am 27. Oktober 1893 bestätigt worden.

  • 1909: Acker, Wiesen, Garten (Ackerplan 73) 3 h 76 a 30 qm

Besitzer: der Müller Hermann Dietzel zu Schlunkendorf, aufgelassen am 11. Januar 1909. Lebenslänglicher Altenteil für den Erblasser Mühlenbesitzer Ernst Dietzel vom 07.11.1901

  • 31.01.1951
  1. Hof- und Gebäudeflächen Buchholzer Mühle 23 a 70 qm
  2. Acker Grünland daselbst 2 h 71 a 96 qm und 20 a 60 qm
  3. Acker Grünland 64 a 34 qm; und 10 a
  • Besitzer: der Müllermeister Otto Wernicke zu Beelitz, lt. dem Testament vom 14. März 1935 aufgelassen am 10. Januar 1938
  • Besitzer: Angestellte Marie Hindenberg in Beelitz, aufgelassen am 09. Februar 1955
  • Besitzer: Fuhrunternehmer Heinrich Bauer in Markleeberg- Zörbiger jetzt Salzbrunn, aufgelassen am 02. August 1956
  • Besitzer: Eigentum des Volkes, Rechtsträger VEB (K) Wohnungsverwaltung Berlin- Weißensee, aufgelassen am 24. Juli 1975


Quellen

1. Akten im Staatsarchiv Potsdam:

  • Rep. 2 Abt. 1 Nr. 3112 Acta betr. Mühlen Anlagen, deren Veränderungen Retablissement und so weiter in und bei dem Dorfe Buchholz (Amt Potsdam) auf Buchholzer Mühle 1812 – 1860
  • Rep. 2 Nr. 3035 Wasserbuchsache – Wasserrechte des Mühlenbesitzers Hermann Dietzel in Salzbrunn. (1835) März 1923 - 1936

2. Zeitungen/ Amtsblätter

  • Zauch-Belziger Kreisblatt (ZBKBL) 1850 - 1943
  • Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und Berlin 1815 - 1918

3. Schriftverkehr mit Roswitha Koall geb.Heinel (Nachfahrin der Mühlenbesitzer Familie Dietzel)