Brieg - Stadt und Landkreis (1964)/Amtsbezirk Zindel mit Zindel und Bankau

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Amtsvorsteher: Tischlermeister Paul Friedrich in Zindel, jetzt Wendschott

Zindel (Mlodoszowice)

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Einwohner: 515
Kirchen: 1 evang.
Schulen: 1 evang.
Bürgermeister: Paul Friedrich, Wendschott, Kreis Helmstedt
Standesbeamter: Ludwig Klippe, + 1945
Lehrer: Klose, Näheres nicht bekannt
Heimatortsvertrauensmann: Herbert Marticke, Soest/Westf., Windmühlenweg 61

Zindel gehörte seit seiner Gründung dem Orden der Tempelherren von Klein-Oels im Kreise Ohlau. Diese ließen das Dorf von einem Angehörigen der Breslauer Patrizierfamilie Cindato oder Zindel im Umfange von 50 Hufen zu deutschem Recht aussetzen. Diese Zindel benannten es nach ihrem Familiennamen. Natürlich gaben sie ihm auch eine Kirche. 1314 fiel die Kommende nach Aufhebung des Templerordens an die Johanniter. 1400 kam das Dorf vom Kreise Ohlau zum Kreise Brieg. 1485 fiel es laut Vertrag an den Brieger Herzog und wurde so herzogliches Kammergut. Später gab es der Herzog zusammen mit Bankau wieder an andere Grundherren, bis es 1549 wieder in seinen Besitz kam. 1783 gab es 25 Bauern mit 49 Hufen, also zwei Hufengüter. Die Erbscholtisei in Größe von 120 ha war im Besitz des Herbert Marticke, der nächstgrößere Betrieb mit 50 ha stand im Besitz des Oswald Müller. Etwa gleichgroß, mit 49 ha, war der Besitz des Max Überschär, etwas größer dagegen der des Ludwig Klippe mit einem Teil landwirtschaftlich genutzter Fläche der Gemeinde von 56 ha. Daneben waren noch 15 weitere Betriebe (19 - 43 ha) vorhanden.

Bankau (Bakow)

Bankkir1.jpg Bankkar1.jpg

Einwohner: 555
Kirchen: 1 evang.
Schulen: 1 evang.
Bürgermeister: Georg Gierth, vermißt seit 1945
Pfarrer:
Zuletzt Edmund Scholz, Marburg/Lahn, Stresemannstr. 21
vorher Hans Joachim Moerenberg, Bad Hersfeld, Kirchplatz 6
Lehrer: Fritz Schmidt, Jessen über Meissen
Heimatortsvertrauensmann: Walter Reichert, Haxbüttel, Nr. 17b, Braunschweig

Bankau ist eine Gründung des Ritterordens der Templer, gehörte ebenso wie Zindel ursprünglich zum Ohlauer Kreis. Die Ritter ließen das Dorf bald nach 1226 durch einen Vertreter des Breslauer Patriziergeschlechtes der Bank zu deutschem Recht aussetzen. Diese Bank nannten das Dorf nach ihrem Familiennamen Bankowo und gründeten auch eine Kirche. 1314 kam das Dorf nach Aufhebung des Templerordens an die Johanniter, die es 1485 im Austausch an den Brieger Herzog übergaben. So kam es zum Kreise Brieg.

Bankau ist ebenso wie die umliegenden Dörfer eine rein bäuerliche Gemeinde mit den üblichen Handwerksbetrieben und Einzelhandelsgeschäften gewesen. Das Freigut in Größe von 96 ha war im Besitz des Max Reichert. Die anderen Betriebe waren zwischen 21 und 77 ha groß. Die Erbscholtisei mit 57 ha war im Besitz des Arthur Überschär.

Als Bindeglied dient den Dorfbewohnern das alljährliche von Erhard Fuchs aus Hamburg 33, Genslerstraße 34, herausgegebene "Banker Krumphulz". Eine ausführliche Einwohnerliste ist vorhanden.

Diese Seite enthält Text des Buches »Brieg - Stadt und Landkreis«, herausgegeben von der Stadt Goslar zum 10. Treffen der Brieger in Goslar im September 1964. Abgeschrieben von Hermann Hosp aus D-54516 Wittlich in Rheinland-Pfalz. Überarbeitet und umgesetzt in HTML-Code durch Dr.-Ing. Frank Knorr aus D-03185 Teichland, OT Maust in Brandenburg.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Stadt Goslar vom 8. Mai 2001.
Früher war dieser Text auf der alten Regionalseite www.genealogy.net/reg/SCI/Brieg/st-kr/ zu finden.