Brieg - Stadt und Landkreis (1964)/Amtsbezirk Groß Neudorf mit Groß Neudorf u. Gerlachshain

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Amtsvorsteher: Bauer Max Brinner, + 15.09.1948 in Winterberg

Groß Neudorf (Koscierzyce)

Grneukir1.jpg

Einwohner: 992 Kirchen: 1 evang. Schulen: 1 evang. Bürgermeister: Hans Gäbel, Bingen-Dietersheim, Dammstraße 22 Standesbeamter: Max Brinner, verstorben Lehrer: Max Weiner, Kreiensen, Billerbecker Straße 33 Herr Nagel und Frl. Hildegard Reimann, Nöpke, Kreis Neustadt a. Rbg. Heimatsortsvertrauensmann: Hans Gäbel, s.o.

Der alte Ortsname lautet 1189 Gostizlavia, 1203 Gostlizla, obwohl es bei der deutschen Besiedelung den deutschen Namen Neudorf erhalten hatte. Der Namensgeber ist ein Gostizlaw, wohl ein Angehöriger des späteren Adelsgeschlechtes der Tschammer. Vor 1189 übergab der Breslauer Bischof dem Ritterorden der Johanniter die Zehnten von Gostizlavia. Das Dorf gehört also zu den ältesten Kirchendörfern des Kreises. Das Patronatsrecht hierüber stand dem Komtur der Johanniter von St. Nikolai von Brieg zu. Die Tschammer als Grundherren machten es dem Orden wiederholt streitig. Die Grundherrschaft war nach dem Weggang der Tschammer zersplittert. 1410 werden als Einwohner des Dorfes der Schulz Siegismund und die Bauern Nikolaus Elsner, Kirchenberg, Jähnel und Tannenberg genannt. Schon früher waren Brieger Bürger im Ort begütert, seit 1400 der Hofrichter Nikolaus von Sack. 1551 kaufte der Herzog Georg II. das ganze Dorf. Das Rittergut in Größe von 356 ha befand sich im Besitz der Familie von Löbbecke seit 1863. Daneben waren noch 6 großbäuerliche Betriebe mit 30 - 47 ha vorhanden.

Außer einem ortsansässigen Korbweidenbetrieb und einem Zweigbetrieb der Weidenhandlung Wilhelm Strauß K.G. Brieg waren fast nur bäuerliche Betriebe vorhanden. Ein erheblicher Bevölkerungsanteil arbeitete allerdings auch als Industriearbeiter in Brieg.

Von den Polen ist nach dem Kriege eine sehr moderne Schule errichtet worden.

Tschöplowitz-Gerlachshain (Czepielowice)

Gerlkir1.jpg

Einwohner: 1.420 mit Moselache Kirche: 1 evang. Schulen: 1 evang. Gerlachshain, 1 evang. Moselache Bürgermeister: Hermann Pogarell, + 1946 in Gerlachshain Pfarrer: Reinhard Guettner, + 1945 in Frankfurt/Oder Lehrer: Gerlachshain: Kurt Wehner, Bruno Heinrich, Erbendorf/Opf. und Richter Moselache: Hermann Franke Heimatortsvertrauensmann: Bruno Heinrich, Erbendorf, Kreis Neustadt/Waldnaab, Bergwerkstraße 370

Das Dorf trägt den Namen Gerlachshain erst seit 1938 nach dem früher im Dorf amtierenden Pastor Benjamin Gerlach, der 1761 Friedrich d. Großen vor der Gefangennahme durch die Österreicher rettete. Der alte Name lautet Tschöplowitz. Entstanden ist das Dorf durch die Vereinigung von Slawenweilern. In der Zeit der Gegenreformation wurde die protestantische Kirche vorübergehend (1701 - 1708) katholisch. Seit 1845 war die Pfarrei mit Groß Neudorf verbunden.

Die Bauernhöfe waren im Durchschnitt 20 ha groß. Bewirtschaftet wurde guter, sandiger Lehmboden. Neben rein bäuerlichen Betrieben waren ein Sägewerk und die Raiffeisenkasse mit Lagerhaus vorhanden.

Diese Seite enthält Text des Buches »Brieg - Stadt und Landkreis«, herausgegeben von der Stadt Goslar zum 10. Treffen der Brieger in Goslar im September 1964. Abgeschrieben von Hermann Hosp aus D-54516 Wittlich in Rheinland-Pfalz. Überarbeitet und umgesetzt in HTML-Code durch Dr.-Ing. Frank Knorr aus D-03185 Teichland, OT Maust in Brandenburg.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Stadt Goslar vom 8. Mai 2001.
Früher war dieser Text auf der alten Regionalseite www.genealogy.net/reg/SCI/Brieg/st-kr/ zu finden.