Brünn (Mähren)

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Info

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Hierarchie

Historisches Territorium > Österreich-Ungarn > Mähren > Brünn (Mähren)
Tschechien > Jihomoravský kraj > Brno-město > Brno

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Christuskirche ("Rote Kirche"[1]). Erbaut 1863-65, geweiht 1867, lutherisch bis 1945, dann umbenannt in Jan-Ámos-Komenský-Kirche und benutzt von der Gemeinde der Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder.
  • Johannes-Huss-Gemeindehaus. Ab 2006.

Evangelische Kirchengeschichte der Stadt

Nach der Reformation predigte um 1565 der lutherisch konvertierte Dominikaner Jan Czaysler in der Kirche St. Jakob. 1572 war der ebenfalls konvertierte Jesuit Alexander Heller dort aktiv, es gab Aufstände der Protestanten gegen religiöse Unterdrückung. 1602 erläßt Rudolf II Dekrete zu den "Heretikern" in der Stadt. Messen werden in Privathäusern gehalten, so im Jahre 1610 im Hause des A. von Puchheim, es gab einen Pfarrer. St. Jakob bleibt zunächst lutherisch. Während des 30-jährigen Krieges wird nach der Schlacht am Weissen Berg am 8. Februar 1621 St. Jakob wieder an die Katholiken gegeben, und Protestanten müssen fliehen. Die Schweden belagern erfolglos die Mährische Hauptstadt dreimal 1643 und 1645.
Nach dem kaiserlichen Toleranzpatent von 1781 entstand die protestantische Gemeinde wieder friedlich im Jahre 1782 und bediente um 100 protestantische Soldaten des Regiments Taudon und um 100 Zivilpersonen, größtenteils deutsche Tuchmacherfamilien, die in dem vorangegangenen Jahrzehnt angesiedelt worden waren. Kaiser Josef erstattete die Gemeindebildung trotz Unterschreitung der im Toleranzpatent erforderlichen Mindestzahl von 500 Personen, da die Fortentwicklung der örtlichen Tuchindustrie hiervon abhing. Die Gründung der Pfarre wird als 18. Juli 1782 überliefert. Der Tübinger Theologe Victor Heinrich Riecke (*17.5.1759, +14.1.1830) siedelte nach Brünn über und hielt den ersten Gottesdienst am 25. Dezember 1782 in einem Zimmer der Tuchfabrik in der Neugasse. (Trautenberger: Chronik, 1897). Am 8./9. Juni 1783 wird ein protestantisches Bethaus (Augsburger Bekenntnis) eingeweiht (vormals ständische Reitschule). Am 25. August 1867 zieht die Gemeinde aus dem Bethaus in die neue evangelische Christuskirche ("Rote Kirche") um. Da die Messen auf Deutsch gehalten wurden (nur zweimal im Jahr auf tschechisch), erwogen die tschechischen Protestanten ab 1874 ihre eigene Kirche, die 1884 realisiert wurde. In der Tschechischen Zeit nach dem 1. Weltkrieg wird Pfarrer Schenner verhaftet, desgleichen wird im in der Nazizeit zuteil, er wird durch Karl Sikora ersetzt. Nach 1945 besteht in Brünn weder deutschsprachige noch augsburgisch-lutherische evangelische Gemeinde mehr, eine Neugründung der letzteren findet 2006 statt.

Evangelische Pastoren:

Die Pfarrei war z.T. mit zwei evangelischen Pfarrern gleichzeitig besetzt.

  • 00.09.1782 - 1802 Victor Heinrich Riecke (*17.5.1759, +14.1.1830)
  • 00.00.1798 - 1803 Karl August Zeller (*15.8.1774)
  • 00.00.1802 - 1830 Christian Ferdinand Hochstetter (+1860)
  • 04.03.1830 - 1854 Johann Georg Lumnitzer (*1783, +23.1.1864)
  • 00.00.1854 - 1899 Gustav Trautenberger (*30.7.1836, +25.6.1902)
  • 00.00.1899 = >1933 Ferdinand Schenner (*21.11.1846, auch: 1875; +1940 in GESTAPO-Haft)
  • 00.00.1907 - 19?? Richard Jahn (*1869)
  • 00.00.193? - 194? Karl Sikora

Katholische Kirchen

Geschichte

Exlibris der k.k. deutsch techn. Hochschule Brünn um 1840 in Die landwirtschaftliche Baukunst
  • 1749.4. Okt.. Brünn. + Franz Seraph Freiherr von der Trenck, k. u. k. Oberst und Commandant des Panduren-Corps (* Reggio in Calabrien 1.1.1711).
  • 1884.6. Jan.. + Brünn,im Augustiner-Kloster, Gregor Johann Mendel, abt und Erbforscher, * 1822.22. Juli. Heinzendorf, im nordöstlichen Mähren (österr.-ungarische Monarchie).
  • 1945.26. Apr.. Die Sowjets erobern Brünn.
  • 1945.31. Mai. Beginn des "Todesmarsches" von 35.000 Brünner Deutschen. Tausende sterben dabei durch Erschießung oder Folterung der Tschechen.



Zeitzeichen 1890

  • Brünn (Brno), Landeshauptstadt von Mähren, Markrabství moravské (Markgrafschaft Mähren), hat eigenes Statut; an der Zittawa u. Schwarzawa,
    • (1890) 94.462 Einwohner (69 % Deutsche, 31 % Tschechen.)
    • Postbezirk, Telegrafenstation, eingetheilt in I. Bz. (16.864 Ew.), II. Bz. (39.440 Ew.), III. Bz. (25.459 Ew.), IV. Bz. (8.952 Ew.); Militär (3.747 Mann)
    • Eisenbahnstation Linie Brünn <> Praha (Prag) <> Bodenbach, Brünn <> Tišnov, Brünn <> Okrišky, Brünn <> Vlarapass, Brünn <> Wien u. Brünn <> Prerov.
    • General-Kommando für Schlesien u. Mähren, Ober-Post-Direktion, Haupt-Zollamt, Bisthum, Deutsches Konsulat
    • erste Fabrik-Stadt der Monarchie in Tuch u. Wollewaren (gr. Spinnereien, Webereien (Wolle), Fabr. (Maschinen), Schönfärbereien, Appreturanstalten) u. daher auch das „Deut. Manchester“ genannt; Erzeugung von Kali, Ölen u. Stearinkerzen; bedeut. Handel in den genannten Artikeln; große Jahrmärkte f. Wolle-Indust.
    • Banken: Mähr. Escompte-Bank, Hypothekenbank der Markgrafschaft Mähren, Filiale der Österreich.-Ungar. Bank; techn.
    • Hochschule mit kommerziellen Abtheil., 1 slav. u. 2 deut. Gymnasien; Blindenanstalt, Anstalt (Taubstumme), Irrenanstalt u. Findelhaus. Mähr. Ld-Museum nebst reichen Sammlungen. Brünn hat 20 Vorstädte, dabei das frühere Strafhaus Spielberg, 1890 Kaserne.
    • 1938 -1945)im Reichsprotektorat Böhmen und Mähren (Oberlandratsbezirk Brünn)


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Für reformierte / lutherische Vorfahren vor Gründung der evangelischen Kirche in Brünn zu Habsburger Zeit, sind möglicherweise Eintragungen in katholischen Kirchenbüchern zu finden - oft dann als "Acatholiken" oder "acatholisch" bezeichnet.

Militärgemeinden von Brünn: Siehe Auflistung der Kirchenbuch-Microfilme der Genealogical Society of Utah.

Adressbücher

Historische Quellen

Garnisonen

Brünn war über viele Jahrhunderte wichtiger Garnisonsstandort, z.B. im 30-jährigen Krieg, sowie I. und II. Weltkrieg. Sowohl historisch als auch genealogisch ist dies bedeutsam. Für die Ahnenforschung bekommt hier evtl. das Militär eine besondere Relevanz, da Offiziersfamilien ihre Hochzeiten, Taufen und Todesfälle hier begangen und dokumentierten.

Bildquellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • Eric Pillwein, Helmut Schneider: Lexikon bedeutender Brünner Deutscher 1800-2000: Ihr Lebensbild, ihre Persönlichkeit, ihr Wirken. BHB-Verlag, 2000.

Historische Bibliografie

  • Christian d'Elvert: Versuch einer Geschichte Brünns. 1828.
  • Georg Ludwig: Des Ratsherrn und Apothekers Georg Ludwig Chronik von Brünn 1555-1604. Brünn, 1859, 112 S. (Digitalisat der Google Buchsuche (hzUBAAAAQAAJ))
  • Christian d'Elvert: Beiträge zur Geschichte der köngl. Städte Mährens, insbesondere der k. Landeshauptstadt Brünn, Part 1. Brünn, 1860, 611 S.
  • Gustav Trautenberger: Die Chronik der Landeshauptstadt Brünn Band I. Brünn, 1891, 226 S.
  • Gustav Trautenberger: Die Chronik der Landeshauptstadt Brünn Band II. Brünn, 1895, 223 S. (Digitalisat der Google Buchsuche (j4DRAAAAMAAJ))
  • Gustav Trautenberger: Die Chronik der Landeshauptstadt Brünn Band III. Brünn, 1896, 243 S. (Digitalisat der Google Buchsuche (s4DRAAAAMAAJ))
  • Gustav Trautenberger: Die Chronik der Landeshauptstadt Brünn Band IV. Brünn, 1897, 244 S. (Digitalisat der Google Buchsuche (y4DRAAAAMAAJ))
  • Gustav Trautenberger: Die Chronik der Landeshauptstadt Brünn Band V. Brünn, 1898.
  • Bertold Bretholz: Geschichte der Stadt Brünn. Brünn, 1911, 445 S.; u. Rohrer, 1938, 326 S.

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Brünn

Abbildungen

  • Brünn aus: Matthäus Merian: Topographia Bohemiae, Moraviae Et Silesiae, 1650

Anmerkungen

  1. Artikel Rote Kirche. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Weblinks

Offizielle Webseiten

http://www.brno.cz

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

Artikel Brünn. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.

Zufallsfunde

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