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Wi eiten/eten um Klock twai/twei Suurkruud/Suerkruud. „Wir aßen um zwei Uhr Sauerkraut.“
 
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De Buur/Buer het twai/twei lütte Keu(e) had. „Der Bauer hat zwei kleine Kühe gehabt.“
 
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Mien Brauder sitt up den (up'n) Staul. „Mein Bruder sitzt auf dem Stuhl.“
 
Mien Brauder sitt up den (up'n) Staul. „Mein Bruder sitzt auf dem Stuhl.“
  
Sett di daal up'n Staul! „Setze dich hin auf den Stuhl!“
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Sett di daal (dåål) up'n Staul! „Setze dich hin auf den Stuhl!“
  
 
De Kauken is mi tau seut. „Der Kuchen ist mir zu süß.“
 
De Kauken is mi tau seut. „Der Kuchen ist mir zu süß.“

Version vom 7. August 2020, 20:49 Uhr

  • Name: Andrée Sophie Peterburs
  • Wohnort: Hamburg
  • E-Mail: apeterburs@gmx.de

Historisch-Vergleichende und Niederdeutsche Sprachwissenschaft, Historische Grundwissenschaft, genealogische Forschungen, Auswertungen und Transkriptionen von Primärquellen, wissenschaftliche Beiträge zur Orts- und Familiengeschichte (Schwerpunkt: Norddeutschland), Ortsfamilienbuch (OFB) Geesthacht (Geest-Hagd/Hachd) 1570 bis 1800.


Altsächsisch, Neuniederdeutsch, Latein und Altindisch zum Vergleich:

Ik/Ek quikon (< *quiko-m) far that liof, bithiu ik/ek bium (< *bi- + *iz-m).

Ik leev/lääv för de Leevde, daarum/dorum bin/bün ik.

Ego vivo (< *gvigv-) pro caritate, ergo sum.

Aham maitraye hi jivami (< *gwiwo-), tad asmi.

Rekonstruktion: Proto-Indogermanisch (Proto-Indo-European):

Eg(om) (< *H1weg/*H1eg) pro leubhod (ghi) gweiH3mi/gwiH3woH2, ar H1esmi.

„Ich lebe für die Liebe (tatsächlich), also bin ich.“

Anmerkungen:

Zu PIE *eg (*H1weg, *H1eg) „ich“ vgl. hethitisch uk, ugga (< *H1weg ?) „ich“.

Zur Wurzel PIE *leubh- vgl. altindisch lubhyati „verlangt, begehrt“ und lateinisch libet „es beliebt, es gefällt“.

Lateinisch caritas ist eine Bildung aus lat. carus „lieb, teuer, wertvoll“ (< PIE *kah2-, < *keh2- „lieben, begehren“).

Altindisch maitri „Freundschaft, Güte, (wahre) Liebe (zu allen Wesen)“ ist eine Ableitung von altindisch mitra „Vertrag, Freund“ (< proto-indo-iranisch *mi-tra „Vertrag, Eid“).



Beiträge auf dieser Seite

I. Die niederdeutsche (sassische) Sprache und ihre Herkunft. Sprachdenkmäler und Beispiele zur Geschichte der niederdeutschen Sprache

II. Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (»Geest-Hagd«) 1570–1800 und Studien zur Prosopographie, Genealogie und Lokalgeschichte in ausgewählten Regionen des niederdeutschen Sprachraumes

III. Etymologie des Familiennamens Peterburs



I. Die niederdeutsche (sassische) Sprache und ihre Herkunft. Sprachdenkmäler und Beispiele zur Geschichte der niederdeutschen Sprache

Proto-Indoeuropäisch, PIE (um 4000 v. Chr.)

Eg(om) tewem, sakrom dhuH2mom ghutom-kwe, lubheyoH2.

Prägermanisch, Proto-Germanisch vor der 1. Lautverschiebung (ca. 1000 bis um 500 v. Chr.)

Ego(n) tego, koilokon dhoumon (stoumon) ghuton-kwe, lubhami (lubhajo).

Proto-Germanisch

Eka þek, hailagan dauman (stauman) guðan-uh, lubom (lubojo).

Neuniederdeutsch: „Ik/Ek leev di/dek, hilligen Stööm und God (dat Anropene/Anraupene).“

Neuhochdeutsch: „Dich, heiligen Daum (Dampf, fumus) und Gott (das Angerufene), liebe ich.“


Text und Rekonstruktion: A. Peterburs (2019).

Vgl. u. a. Hans Krahe: Indogermanische Sprachwissenschaft, 6., unveränderte Auflage des 1. u. 2. Teils in e. Bd., Berlin, New York, de Gruyter, 1985.


Nordseegermanische Merkmale (Ingwäonismen) im Englischen, Friesischen und Niederdeutschen

Die Merkmale des Nordseegermanischen, einer sprachlichen Einheit von germanischen Stämmen an den Küstenregionen der Nordsee (Nordseegermanen, Ingwäonen im 1. Jhdt. n. Chr.), Vorläufer des Altenglischen, Altfriesischen und Altsächsischen, finden sich heute vorwiegend im Englischen und Friesischen und in Resten im Niederdeutschen.

Beispiele

Neubildung beim Personalpronomen: englisch he; niederdeutsch he; vgl. dagegen nhd. er

Wegfall des Nasals vor Frikativ: engl. five, goose, us; niederdt. fief, Goos, us; vgl. dagegen nhd. fünf, Gans, uns

R-Metathese: engl. burn, thirty; niederdt. bernen, dirtig; vgl. dagegen nhd. brennen, dreißig

Palatalisierung und Zetazismus: engl. chafer; niederdt. Sever; vgl. dagegen nhd. Käfer


Das Vaterunser auf Altsächsisch (Heliand, 9. Jhd.). Dat Vadderunser up Ooldsassisch (Heliand, ut dat negende Jaarhunderd)

Siehe weiter GEDBAS


Vom Mittelniederdeutschen zum Neuniederdeutschen

Das Mittelniederdeutsche (13. bis 17. Jhdt.) entwickelte sich aus dem Altsächsischen und hatte während der Zeit der Hanse seine Blütezeit. Mittelniederdeutsch war Schriftsprache in den Amtsstuben bis ins 17. Jahrhundert. Im Gegensatz zum heutigen Neuniederdeutschen besaß das Mittelniederdeutsche noch ausgeprägt die Fälle Genitiv und Dativ, welche im Neuniederdeutschen weitestgehend verschwunden sind oder nur noch in bestimmten Wendungen gebraucht werden.

Als Beispiel der Entwicklung möge folgender Satz dienen:

Er ging zum Haus des Vogtes.

mnd.: he gink (ging) tom (to deme) huse des vagedes.

Zwei Möglichkeiten auf Neuniederdeutsch:

1) He ging to dat Huus vun den Vaagd (Vaagt).

2) He ging to'n (to den) Vaagd (Vaagt) sien Huus.



Hinweis zur Rechtschreibung der niederdeutschen Sprache

Ich distanziere mich ausdrücklich von den SASS'schen Schreibregeln und erkenne die von Johannes Saß entwickelten Regeln zur Rechtschreibung nicht an, da diese Regeln fälschlich eine Annäherung an die hochdeutsche Rechtschreibung darstellen, wodurch die Besonderheiten und die Schönheit der niederdeutschen Sprache in der Orthographie nicht adäquat wiedergegeben werden. Ich bin der Meinung, dass willkürlich aufgestellte Regeln und scheinbare Kompromisslösungen keine Anwendung finden sollten! Nur die etymologisch korrekte Rechtschreibung und die wirklich sinnvolle Darstellung der Vokallängen sollten der Maßstab sein für die Aufstellung der Regeln! Als Vorbild könnten die heutigen niederländischen Rechtschreibregeln dienen. So sollten vernünftige und allgemein verbindliche Regeln zur Rechtschreibung formuliert werden.


Beispiele für korrekte Rechtschreibung (links) versus falsche Rechtschreibung (Mitte):

nnd. bruukd vs. bruukt (falscher Auslautkonsonant t): nhd. gebraucht (Partizip Perfekt)

nnd. Faard vs. Fahrt (falsches Dehnungs-h und falscher Auslautkonsonant t): nhd. Fahrt

nnd. gaan vs. gahn (falsches Dehnungs-h): nhd. gehen

nnd. geit (besser: gait) vs. geiht (falsches Dehnungs-h): nhd. geht

nnd. God vs. Gott (falscher Auslautkonsonant t): nhd. Gott

nnd. good vs. goot (falscher Auslautkonsonant t): nhd. gut

nnd. Kruud vs. Kruut (falscher Auslautkonsonant t): nhd. Kraut

nnd. luud vs. luut (falscher Auslautkonsonant t): nhd. laut

nnd. oold vs. oolt (falscher Auslautkonsonant t): nhd. alt

nnd. staan vs. stahn (falsches Dehnungs-h): nhd. stehen

nnd. Stool vs. Stohl (falsches Dehnungs-h): nhd. Stuhl

nnd. Tied vs. Tiet (falscher Auslautkonsonant t): nhd. Zeit

nnd. verteld/vertelld vs. vertelt/vertellt (falscher Auslautkonsonant t): nhd. erzählt (Partizip Perfekt)

nnd. weerd vs. weert (falscher Auslautkonsonant t): nhd. wert

nnd. woor vs. wohr (falsches Dehnungs-h): nhd. wahr

nnd. Woorheed vs. Wohrheet (falsches Dehnungs-h und falscher Auslautkonsonant t): nhd. Wahrheit


A. Peterburs, 2019


Niederdeutsch in Geesthacht

In Geesthacht wird das Nordniedersächsische, eine Untergruppe der niederdeutschen Sprache, gesprochen.

Für das Niederdeutsche in Geesthacht gelten folgende Merkmale:

Unter bestimmten Bedingungen erfolgte die Bildung von Diphthongen aus den Langvokalen ē und ō:

mnd. ē > ei/ai: z. B. hei/hai (statt he) „er“, sei/sai (statt se) „sie“, eiten (statt eten) „essen“, twei/twai (statt twee) „zwei“, sein/sain/seihen/saihen (statt seen/sehen) „sehen“.

mnd. ō > ou/au; mnd. Langvokal ö > eu: z. B. Brauder, gaud, taumaken, Kau, Keu(e), seut, Faut, Feut(e) (statt Broder, good, tomaken, Koo, Köö/Köe, sööt, Foot, Fööt/Föte): „Bruder, gut, zumachen, Kuh, Kühe, süß, Fuß, Füße“.


Beispiel Geesthachter Platt, Bispeel Geesthachder Platt:

Geev (Gääv) uns de Wiesheid! „Gib uns die Weisheit!“

De Lüüd blievt tau Huus. „Die Leute bleiben zu Hause.“

Mien gauden Brauder het veel tau daun. „Mein guter Bruder hat viel zu tun.“

Hai/Hei het eer in de Kark sain/sein. „Er hat sie in der Kirche gesehen.“

Sai/Sei seeg eem bi de ole Aik/Eik. „Sie sah ihn bei der alten Eiche.“

Hai/Hei is ain/ein klauken Voss (Vos) west. „Er ist ein kluger Fuchs gewesen.“

Buten weer dat koold und ik harr (< hadde) kole Feut. „Draußen war es kalt und ich hatte kalte Füße.“

Wi hebbt in'n Woold de gauden Bickbeern plückd bit laat in'n Namiddag. „Wir haben im Wald die guten Heidelbeeren gepflückt bis spät in den Nachmittag.“

Sai/Sei ging alltied tau Faut. „Sie ging immer zu Fuß.“

Hai/Hei het in Hamborg leevd (läävd). „Er hat in Hamburg gelebt.“

Wi eiten/eten um Klock twai/twei Suurkruud/Suerkruud. „Wir aßen um zwei Uhr Sauerkraut.“

Mak (Måk) de Döör tau ! „Mache die Tür zu !“

De Buur/Buer het twai/twei lütte Keu(e) had. „Der Bauer hat zwei kleine Kühe gehabt.“

Sai/Sei is um Klock dertain wedder tau Huus. „Sie ist um dreizehn Uhr wieder zu Hause.“

Dat is de gaude oold(e)/ole Tied west. „Das ist die gute alte Zeit gewesen.“

Mien Brauder sitt up den (up'n) Staul. „Mein Bruder sitzt auf dem Stuhl.“

Sett di daal (dåål) up'n Staul! „Setze dich hin auf den Stuhl!“

De Kauken is mi tau seut. „Der Kuchen ist mir zu süß.“

Wi eit/eet gliek ainen/einen gauden Kauken. „Wir essen gleich einen guten Kuchen.“


Quelle: Andree Peterburs




II. Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (»Geest-Hagd«) 1570–1800 und Studien zur Prosopographie, Genealogie und Lokalgeschichte in ausgewählten Regionen des niederdeutschen Sprachraumes


Wissenschaftliche Forschung

Korrektur und Bereinigung von fehlerhaften Sekundär- und Tertiärquellen. Neue Quellenfunde, wissenschaftliche und kritische Auswertung der historischen Originalquellen und der Sekundärquellen, wissenschaftliche Beiträge zur Personen-, Familien-, Bevölkerungs-, Sprach- und Ortsgeschichte.


Historische Regionen, Schwerpunkte 17. und 18. Jhdt.:

I. Reichskreis Niedersachsen

Nordniedersächsisches Dialektgebiet:

Raum Hamburg: Bergedorf, Geesthacht und die Vierlande, beiderstädtisch unter der Herrschaft der freien Reichsstädte Hamburg und Lübeck;

Raum Sadelbande: Brunstorf, Gülzow, Hamwarde, Hohenhorn, Lütau, Pötrau, Schwarzenbek und andere Kirchspiele im ehemaligen Hzgt. Sachsen-Lauenburg;

Raum Lüneburg: Drage, Drennhausen, Marschacht; Raum Bremen-Verden: Burweg, Himmelpforten, Horst bei Stade.

Ostfälisches Dialektgebiet: Weserraum (Engern): Boffzen im Braunschweigischen und Heinsen im Calenberger Land.

Mecklenburgisches Dialektgebiet: Alt Jabel, Lambrechtshagen, Lübtheen, Zweedorf bei Boizenburg.

II. Reichskreis Niederrhein-Westfalen

Hochstift Paderborn: Ksp. Delbrück, Elsen und Stukenbrock; Ksp. Lienen (Schwerpunkt der Ort Holperdorp) im Tecklenburger Land.

III. Kurrheinischer Reichskreis

Duderstadt, Bilshausen, Krebeck, Lindau, Renshausen und weitere Ksp. im Untereichsfeld, ostfälisches Dialektgebiet.

IV. Außerhalb des HRR

Niederpreußisches Dialektgebiet:

Germau, Heiligenkreutz und weitere Ksp. im Samland im ehemaligen Hzgt./Kgr. Preußen.

Siehe GEDBAS


Ortsfamilienbücher - verfasst von Andree Peterburs:

  • OFB Geesthacht (1570–1800), in Bearbeitung
  • OFB Hohenhorn (16.–17. Jhdt.), in Bearbeitung

Siehe GEDBAS. Anmerkung: Das OFB ist derzeit in Bearbeitung und noch unvollständig.


Einige Ergebnisse meiner Studien sind zu finden in:


III. Etymologie des Familiennamens Peterburs

Der Familienname Peterburs hat seinen Ursprung in der Dorfbauerschaft Delbrück bei Paderborn. In den Delbrücker Kirchenbüchern und Protokollen der Eheberedungen lautete der Name Ende des 17. Jhdts. "Peterborius" und bis Ende des 18. Jhdts. "Peterbories" (Varianten: Peterburges, Peterburches).

Der Familienname Peterburs ist ein Kompositum aus "Peter" und "Liborius" (Borius/Bories ist Kurzform von Liborius, siehe auch Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon!). Der Vorname Bories (Borius, Varianten auch Borries, Burches, Burges, Burs) ist beliebter Vorname im Erzbistum Paderborn, wo der heilige Liborius verehrt wird.

Der Name Peterburs ist demnach nicht gebildet aus dem Rufnamen "Peter" und der Berufsbezeichnung Bauer (niederdeutsch Bur, Buur, plus Genitiv -s), sondern der Name ist ein Hofname ("Peterbories"), wobei Peter(s) der Familienname und Bories (Liborius) der Rufname des ersten Hofbesitzers ist.




Dat höögste Good - Dat höögste Gaud

»Dat wi levet in de woor Leive eren Spirit, schall alltied sien dat höögste Good.

Wi belevet de woor Höög, wenn wi us höget över dat Sien vun Dingen, aver nicht, wenn wi us höget över dat Hebben vun Dingen.

All Minschen sind gliek veel weerd.

God (dat Ene) leivet all Minschen unafhängig vun eer Slagd, ere Provenienz, Huudfarv, Spraak, Religion und Kultur, unafhängig vun eer Older, eren Sexus, eer Egendoom, eren Beroop, eren Spood und Status.

God leivet de taufällige Evolution vun dat Leven. Allens (dat Universum) is in't Ene, dat Ene is meer as allens, God is Leive.

Allens is in'n ewigen Kringloop vun Warden und Vergaan. Egenschapen vun de Seel starvet, ewig is de baar Seel (eer Potentialität ut dat Ene) sunder Egenschapen in'n Spirit vun de Leive.«

(Andrée Sophie Peterburs)