Amt auf dem Brahm

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Historische Hierarchie

Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Amt im Fürstbistum Münster > Amt auf dem Brahm

Einleitung

Das frühere Vest oder Amt auf dem Brahm im Fürstbistum Münster ging verwaltungsmäßig 1406 in das Amt Ahaus (historisch) auf. In Ahaus war ab 1406 der Sitz des Amtsdrosten. Noch 1568 wurden für die Ämter Ahaus und auf dem Braem gemeinsame Erhebungslisten für die Landessteuern angelegt. Sie wurden bis dato zwar gemeinsam verwaltet, aber das Amt Ahaus war noch nicht Rechtsnachfolger des Amtes auf dem Braem geworden.

Zum historischen " Amt auf dem Brahm " gehörten achtzehn Pfarreien bzw. Kirchspiele, denn die Pfarreien bildeten, von unserem Standpunkt aus gesehen, eine kommunalpolitische Einheit: das Kirchspiel. Zunächst setzte sich das " Amt auf dem Brahm " aus den ursprünglichen Herrschaften Döring und Gemen mit den zugehörigen Patrimonialgerichten Raesfeld, Lembeck und Lippramsdorf zusammen.

Umfang des Drostenamtes Dinslaken um 1500.

Überschneidung mit dem Herzogtum Kleve

Das Amt auf dem Brahm überschnitt sich in den Kirchspielen Brünen, Erle und Raesfeld mit dem klevischen Drostenamt Dinslaken mit dem Sitz Schermbeck betreff der freien Dienstmannsgüter und klevischen Lehnsmänner.

17.04.1501 Der Drost des Landes von Dinslaken Johann von der Horst als Verwahrer der freien Dienstmannsgüter auf dem Braem und die Lehensmannen daselbst sprechen im Lehengericht zu Schermbeck dem Arzt des Herzogs von Kleve Meister Hermann von Werden das Gut Kaerwich zu, mit dem er infolge Erledigung vom Herzog belehnt war, wogegen der Pächter Johann Weitenkorn in Bochum, der unrechtmässiger Weise davon Besitz genommen hatte, daraus verwiesen ward.

  • Wij Johan van der Horst drost s`lantz van Dynslaiken staitholder unde verwarer der vrijer denstmansguder upten Bram umblanx gelegen bij Borcken, tho Raisfelt unde anderswair van wegen unde bevel des hogeboren doirluchtigen vermogenden forsten unde heren heren Jobans hertougen van Cleve etc. etc. myns gnedigen lieven heren unde Johan Dueker, Giert Lutgens, Johan Mumme, Hilbrant Wynen, Herman Neils, Arndt Reckelinek unde vort wij sementlieke leenmans of vrij denstmans upten Bram, toe Raesfelt, Erler, Gruytloen unde dair umblanx wonaftich, doen kund ……
  • Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf , Bestand Kleve-Mark, Regierung Kleve
    • Ilgen, Dr. Th.: Quellen zur inneren Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, Ämter und Gerichte

Amtshof Reken

Zunächst war um 1200 der Amtshof Reken Sitz des münsterischen Amtes auf dem Braem, danach Ramsdorf. Gerhard Werence dictus Bermentvelde war Amtmann des Bischofs von Münster zu Reken und Inhaber des Gogerichtes zum Homborn (zwischen Ramsdorf und Borken, bei Barnsfeld gelegen) und 1282 Inhaber des Go – Gerichts zu Gescher. Ihm gehörte die ererbte Herrschaft Bermentvelde (Barnsfeld).

Drosten

  • 1262 Ritter Bernhard Werence, Bruder Svethers u. Gerh. v. Lon (1244 / 68), Official zu Reken, Dapifer (1262)
  • Ritter (1281) Gerhard dictus Werence gt. de Lon, de Bermentvelde (1263 / 89), de Reken (1288) Bruder Bernh. Werenzes, Bruder Hermans v. Bermentvelde, „officialis“ d. Bf. v. MS im Amt auf dem Brahm, Bes. v. Specking zu Reken (1263) verkauft 1288 Nienhof zu Dülmen oo Gostie (Gozita v. Nienborg)
  • Heinrich III. von Gemen wurde 1380 Amtmann des Bischofs von Münster im vergrößerten Amtsbezirk auf dem Braem.

Zehnte auf dem Brahm

Am 08.05.1339 bekundet Dietrich von Zuilen, Nachfahre Gottfrieds von Gemen (1260-80), Vogt von Vreden und der Erbtochter Sophia von Zuilen, daß er mit Zustimmung seines Bruders Stefan, Herr von Zuilen, seiner Tochter Elisabeth und seiner übrigen Erben seinem Herrn Graf Dietrich von Kleve den großen und kleinen Zehnten (im Amt) auf dem Braem bei Borken, den früher Johan von Döring besaß, und das Gut genannt Deyinc (Borken) verkauft hat. Er behält den Zehnten und das Gut, die von seinem Bruder zu Lehen gehen, auf Lebenszeit.

Lehen / Verkauf

Das Amt auf dem Brahm scheint zumindes zeitweilig in Besitz der Burggrafen von Stromberg gekommen zu sein, wo die Familie Werence vorher ein beherrschender Faktor war. So konnte Burggraf Johan von Stromberg noch vor 1370 dem Bischof von Münster (Adolf von der Mark 1357-63 (?)) eine Quittung über den Empfang von 200 Mark Pfenningen „als von Amthes wegheen uppen Brame“ ausstellen. Es scheint zumindest als Lehen an den Bischof von Münster gegangen zu sein.

Amt auf dem Brahm

  • 1498/99 „Officium up deme Braeme“

Kirchspiele 1498/99

Verschmelzung

Das "Amt auf dem Brahm" wurde , wie oben beschrieben, endgültig im 16. Jahrhundert mit dem Amt Ahaus verschmolzen. Die danach dem Amt Ahaus zugehörigen Kirchspiele unterstanden ausschließlich fürstlich münsterischen Gerichten.

Richter

30.1.1676 Ferdinand von Büren, münsterscher Gograf zum Homborn und des Amtes aufm Brahm und Richter aufm Venne vor Borken.

Maße und Gewichte

Borkener Maß

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Historisches Amt.png Historisches Amt im Fürstbistum Münster

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