Altena (Märkischer Kreis)

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Vorlage:Begriffserklärungshinweis Altena: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Märkischer Kreis > Altena (Märkischer Kreis)

Altena: Bürgermeister Johann Caspar Rumpe mit Familie

Früherwähnungen

Name

„Altena" 1125; „Althena" 1164-65; „Altana" 1173; „Altena" 1277; mittelhochdeutsch: Alzena niederdeutsch: Altenao.

Frühbesitz

  • 1164-65 Der Kölner Erzbischof Reinald erwirbt für 1220 Mark Altena.
  • 1249 kam Altena dann als kölnisches Lehen an Otto, den Bruder des Grafen Engelbert I. v. der Mark.

Burg Altena

  • Die Burg Altena scheint von Graf Adolf von Berg, der sich 1125 zuerst Graf von Altena nannte, 1122 erbaut zu sein;
  • 1200 bekundet der Kölner Erzbischof Adolf I., daß sein Bruder Arnold, Graf zu Altena, seinen Anteil an der Burg Altena, den er schon früher dem Ezbischof Philipp (1168-90) zu Lehen aufgetragen hatte, nun ihm und dem Erzstift zu Lehen aufgetragen habe, der Erzbischof belehnt ihn dann wieder damit.

Landschaftslage

Altena liegt im Märkischen Sauerland etwa 150-200 m hoch, langgestreckt und mehrfach verästelt zwischen steilen Waldhöhen (Wixberg 444 m, am Hegenscheid 486 m, am Nettenscheid 451 m usw.) in dem bis zu 300 m tief eingeschnittenen, engen und gewundenen Lennetal und dessen Seitentälern der Nette, Rahmede, Linscheiderbach und Brachtenbeck. 80 m über der Stadt auf einem vorspringenden, steil abfallenden Hochterrassensporn des Klusenbergs (326 m) die Burg Altena.

Ortschaftsursprung

Der Burg Altena, die vermutlich in den vierziger Jahren des 12. Jhdts. auf dem Berg Wolfsegge im Lenne-Nette-Winkel von den Arnsberger Grafen erbaut wurde und 1160 in den Besitz der Grafen von Berg gelangte, verdankt die Stadt Entstehung und Namen.

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Katholische Kirchen

St. Matthäus Kirche

St. Matthäus
Lindenstraße 41
58762 Altena

Tel.: 02352 22610

  • 1738 Grundsteinlegung für das größere Kirchengebäude.
  • 1938 Restaurierung der Deckenmalereien im Kirchenschiff.

Evangelische Kirchen



Stadtgründung

Adlige Dienstleute (Burgmannen) und andere Personen, die zum Schutze der Burg rings um diese angesiedelt wurden, bildeten den Kern der Einwohnerschaft, die im 13. und 14. Jhdt. rasch anwuchs, so daß sie bereits 1318 ein selbständiges kirchliches Gemeinwesen bildete. 1367 wurde der Ort von dem Grafen Engelbert III. von der Mark aus dem Verbande des Amtes Altena gelöst und erhielt die Rechte einer „Freiheit", d. h. eines selbständigen kleinen Fleckens mit städtischer Selbstverwaltung und eigenem Bürgergericht. Dieser Freiheitsbrief wurde von den jeweiligen Landesherren, den Grafen von der Mark, den Herzögen von Kleve und den Kurfürsten von Brandenburg, bis in den Ausgang des 18. Jhdts. hinein nach vorheriger Huldigung regelmäßig bestätigt.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Die räumliche Entwicklung Altenas war durch die engen Täler bedingt und beschränkt. Im Anschluß an eine südlich der Burg am östlichen Lenneufer gelegene gräfliche Pfalz mit Hofgarten, Baumgarten (Bungern) und Wiese, die in Urkatastern in Flurnamen kenntlich sind, bildete sich der südlich älteste Stadtteil „Freiheit", der sich im Tale der Lenne am rechten Flußufer von der „Steinernen (Lenne-) Brücke" bis zum Rathaus etwa in südnördlicher Richtung erstreckte. Hieran schloß sich an nach Norden in gleicher Richtung weiterlaufend, das „Mühlendorf" bis zur landesherrlichen Kornmühle auf dem Nettebach, unmittelbar vor dessen Einmündung in die Lenne, und von hier aus zog sich in südöstlicher Richtung ein dritter Stadtteil, die „Nette", an der 0stseite des Burgberges entlang den Nettebach hinauf.

Erst seit dem 16. Jhdt. bildeten sich auch von der gräflichen Mühle aus nach Norden das Lenneufer hinab und den Weg nach Iserlohn („Neuer Weg") hinauf, sowie von der Steinernen Brücke den Lauf des Rahmedebaches hinauf Häusergruppen und -reihen, die dem Mühlendorf bzw. der Freiheit zugerechnet wurden. Nur kurze und schmale Gassen konnten sich rippenförmig nach 0sten und Westen von der Hauptverkehrsader den Steilhang hinauf und bis zu den Flußläufen hinunter abzweigen. Ein kleiner dreieckiger Markt, die Pfarrkirche und das Rathaus lagen am Nordende des Stadtteiles „Freiheit", kurz vor dem Anfang des Mühlendorfes.

Am linken Lenneufer bildeten sich erst seit dem Anfang des 19. Jhdts. nach Fertigstellung der Kunststraße von Iserlohn über Altena nach Lüdenscheid (1832) Gruppen von Wohnhäusern. Junge Industriesiedlungen nach Norden und Süden auf beiden Lenneufern sowie in den Seitentälern der Lenne. 1937 wurde der Pragpaul eingemeindet. Die hier gebaute Siedlung „Am Knerling" umfaßte 1950 rund 200 Häuser mit 500 Wohnungen.

Frühe Hausausstattung

Früher waren die Häuser meist ärmliche Hütten. 1719: 511 Häuser, davon 249 mit Schindeln, 250 mit Stroh. 1740: 555 Häuser, davon 480 mit Stroh und Schindeln.

Gebäude

Pfarrkirche angeblich um 1318 durch Graf Engelbert von der Mark gegründet, erhaltener Turm aus dem 14. Jhdt., Turmhaube nach 1579, Kirchenschiff 1738 bedeutend erweitert. Daneben gab es noch eine Kapelle auf der Burg, die dem hl. Pankratius geweiht war, eine Marienkapelle (den sogenannten „Dom" in der Nette) und die von Graf Engelbert III. von der Mark 1368 gegründete Margareten-und Barbara-Kapelle auf dem Ketelberg (Klusenberg). Neueren Datums sind die ref. Pfarrkirche am alten Marktplatz (erbaut 1907-08) und die kath. Pfarrkirche „auf dem Sande" nahe der „Steinernen Brücke" (erbaut 1897-99). Rathaus, erster Bau wohl 14. Jhdt., verbrannt 1579 und 1702; Land- und Stadtgericht auch darin untergebracht seit etwa 1750, allein Gericht um 1825-89, 1954 Kaufhaus Böhrer. Sitz des Magistrats ab etwa 1825 Südseite des Kirchplatzes (Haus des Bürgermeisters), dann im alten Stapelverwaltungsgebäude; Neubau an der Lüdenscheider Straße 1892 (1954 Polizei und Stadtkasse), später Übernahme des alten Kreishauses als Rathaus.

Brände

  • 1518. Altena. Ein Feuer verursacht so große Schäden, dass ein Abwandern der dort arbeitenden Drahtzieher befürchtet werden muss (Christine Todrowski: Altena, eine Stadt erlebt das Mittelalter, 2016).


  • Brände 1518 (fast ganz), 1574 (ein Stadtteil), 1579 (Freiheit und Mühlendorf), 1580,1666, 1702 (200 Häuser in der Freiheit und im Mühlendorf), 1750 (300 Häuser in Mühlendorf und Nette), was bei der damaligen Hausbauweise nicht verwundert.

Zerstörung 2. Weltkrieg

Die geringen Schäden an Privathäusern durch Bomben und Kampfhandlungen waren 1954 behoben und die von deutschen Truppen gesprengten 5 Lennebrücken wiederhergestellt.

Bevölkerung

Frühe Einwohnerzahlen

1719: 2.611 Einwohner (E.), 1738: 3.110 E., 1740: 3.053 E., 1753 (Brand 1750): 2.910 E., 1773: 3.048 E., 1784 (Gründung der Nadelfabrik 1782): 3.199 E., 1794: 3.339 E., 1796: 3.820 Einwohner (Auflösung der Nadelgesellschaft).

  • 1810: 4.282 Einwohner
  • 1812: 4.479 Einwohner

Seuchen

Der Englische Schweiß raffte 1529 fast die ganze Bevölkerung hin; 1636 Pest (innerhalb 4 Monaten 687 Personen). 1739/40 große Kindersterblichkeit.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

  • Evangelische Kirche Altena
  • Kirchenbücher ev.-ref. seit 1682 (bis 1700 lückenhaft)
  • Kirchenbücher ev.-luth. seit 1714
  • Kirchenbücher kath. seit 1782.
  • Im Stadtarch.:
    • Stahleidbuch von 1678 bis 1807
    • Haushaltungslisten 1740-1,800
    • Adreßbuch seit 1906.

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Altena, 1810-1813 (Zivil.) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • Altena, 1819-1874 (luth.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Altena, 1819-1874 (ref.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Altena, 1827-1834 (ref.) Konfirmationen
  • Altena, 1826-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • Altena, 1847 (rk.) Sterbelisten
  • Sterberegister Landkreis Altena 1874 – 1938, Digitalisate. Der Bestand P6/1 enthält die 18 Standesämter Altena, Dahle, Halver, Herscheid, Hülscheid, Kierspe, Lüdenscheid-Land, Meinerzhagen, Nachrodt, Neuenrade, Plettenberg-Land, Plettenberg-Ohle, Plettenberg-Stadt, Rönsahl, Schalksmühle, Valbert, Werdohl und Wiblingwerde.

Jüngere Einwohnerzahlen

  • 1800: 3.064 Einwohner (E.), 1818: 3.362 E., 1839: 4.295 E., 1843: 4.691 E., 1858: 6.091 E., 1867: 6.155 E., 1871: 7.122 E., 1885: 9.387 E., 1895: 12.108 E.,
  • 1905: 13.591 E., 1910: 14.580 E., 1925: 16.167 E., 1933: 16.134 E., 1939: 17.302 E.,
  • 1946: 20.085 E., 1950: 22.162 Einwohner (vor allem Zuwanderung von Ostflüchtlingen). 2008: 19.252 (gegenüber dem Jahr 2000 2.963 weniger).

Sprache

Schrift- und Amtssprache seit etwa 1600 niederhochdeutsch. Die niederdeutsche Mundart liegt im Untergebiet Dortmund des Westfälischen, dessen Hauptkennzeichen die auffälligen Formen ink 'euch', it 'ihr' sind; enger gefaßt gehört sie in den Unterraum Lüdenscheid, der im Wemfall mik 'mich' spricht gegen mi, mei (die Wemfall-Form) des nördl. Gebiets. Die Mundart war noch 1954 trotz der starken Industrie allgemein im Gebrauch, weil die Arbeiterschaft alteingesessen war.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Altena: Nietenherstellung mit Nietenpresse 1850

In den engen Tälern und auf den felsigen Berghängen war für landwirtschaftliche Betriebe kein Raum, abgesehen davon, daß im unfruchtbaren Gebirgslande das Ackerland fehlte. Kleine Gärten an den Berghängen konnten trotz mühevoller Bearbeitung nur schmale Erträge liefern; auf dürftigen Weiden ging weniges und schlecht genährtes Vieh. Die Bürger mußten ihr Brotgetreide aus der Ferne, vornehmlich vom kornreichen Hellweg (nordöstlicher Teil der Grafschaft Mark) holen. Auch Krämer und Handwerker fanden nur kümmerlichen Erwerb bei der kleinen Zahl und den geringen Bedürfnissen der Einwohner (Selbstversorger), zumal keine Verkehrswege vorbeiführten. 1719: 720 Pfund Wolle verarbeitet, 1740: keine Tuch-und Zeugmacher vorhanden, 6 Strumpfmacher.

Die Bevölkerung für den Ort holten die Burgherren dadurch herbei, daß sie das Drahtgewerbe hier ansiedelten, wofür der Bergbau und die Eisenhütten der Umgegend ein besonders geeignetes Eisen (Osemund), die bewaldeten Berge das Holz zum Glühen, die Wasserläufe der Gebirgsbäche Nette und Rahmede die Wasserkraft auf die „Rollen" (Drahtmühlen) lieferten. So gab das Drahtgewerbe den Einwohnern die Mittel zum Ankauf des Brotgetreides und ihrer sonstigen Lebensbedürfnisse und gewann, durch landesherrliches Privileg (1518) gefördert, schon früh im Wirtschaftsleben Altenas überragende Bedeutung. 1738 lebten 426 Haushaltungen (von 709) unmittelbar vom Drahtgewerbe.

Im Mittelalter ging der Draht größtenteils nach Dortmund und Soest, von wo er durch die Hanse in alle Welt vertrieben wurde. Von 1493 datiert das älteste Drahthandelsmonopol: 5 Altenaer Kaufleute übernahmen allen gefertigten Draht zu festen Preisen zum Weiterverkauf in die Fremde. 1609 wurde ein ähnlicher Monopolvertrag über den Vertrieb des Stahldrahtes abgeschlossen. 1744 kam es unter Beihilfe des Fabrikenkommissars Mich. Christian Göring zum ersten Eisendrahtstapelvertrag: eine aus den Drahtgewerbetreibenden selbst gebildete Gesellschaft nahm allen erzeugten Eisendraht zu festen Preisen gegen Barzahlung auf Lager und verkaufte ihn weiter an heimische und auswärtige Händler und Weiterverarbeiter. Die Drahtherstellung wurde in schlechten Zeiten durch Kürzung der Arbeitszeit eingeschränkt; neue Rollen und Ziehbänke durften nicht angelegt werden. 1764 kam der erste Stahldrahtstapel auf ähnlicher Grundlage zustande. 1738 waren in Altena (einschließlich der gewerblich angeschlossenen Nachbardörfer Dahle und Evingsen) vorhanden: 101 Drahtrollen mit 99 Bank- (Grob-) Zögersbänken, 126 Kleinzögersbänken und 175 Wienerscheiben; beschäftigt waren damals einschließlich der „Knechte" und Lehrlinge im Drahtgewerbe 232 Vorschläger, 39 Stahlschmiede, 77 Drahtschmiede, 132 Bankzöger, 154 Kleinzöger und 186 Winner. Als Unternehmer (Reidemeister) waren 48 Kaufleute für den Absatz des Drahtes tätig. Insgesamt lebten also 868 Personen vom Drahtgewerbe (ohne die Frauen und Kinder).

1782 begann man in Alltena auch mit der Weiterverarbeitung des Drahtes, zunächst nur zu Nadeln (Nadelfabrik 1782-96), seit Beginn des 19. Jhdts. besonders auch zu Schusterahlen, Fischangeln, Drahtnägeln, Nieten, Schrauben, Sprungfedern u. a. Nach den Befreiungskriegen (>1813-15) Ansiedlung der Messingindustrie. Dazu Herstellung und Verarbeitung von Nickel und anderen Buntmetallen seit 1862 (Basse & Selve, 1954 Vereinigte Dt. Metallwerke). Hauptindustriezweige im Jahre 1954: Drahtziehereien und Drahtverarbeitung (Nieten, Drahtstifte, Schrauben, Sprungfedern), Metallwaren, Walzwerke, Aluminium- und Nickelwerke. Die früher in Berlin ansässige Radiofirma Graetz eröffnete 1948 ihren Betrieb in Altena mit 2.000 Beschäftigten.

Handwerk um 1900

Verkehrseinrichtungen vor 1954

Im Gegensatz zu der in früheren Jahrhunderten ungünstigen Verkehrslage im engen Flußtal erhielt Altena seit dem letzten Drittel des 19. Jhdts. gute und rasche Verbindungen zu den wichtigsten wirtschaftlichen Brennpunkten Westfalens: Ruhr-Sieg-Bahn durch das Lennetal von Dortmund/Hagen nach Siegen-Gießen (1861) und Bundesstraße von Dortmund-Letmathe nach Grevenbrück und weiter nach Olpe-Siegen. Dazu eine Kleinbahn nach Lüdenscheid und Landstraße über Hemer-Menden zur mittleren Ruhr. Straßenbahn nach Dahle und nach Westig-Iserlohn.

Umgebungsbedeutung bis 1954

Altena war wichtig für die industrialisierten Ortschaften des mittleren Lennetales und die Streu- und Einzelhofsiedlungen auf den Hochflächenriedeln beiderseits des Lennetales. Der Kreis Altena lag im Einflußbereich von Hagen (Westfalen).

Verwaltung

Rat

Der Rat bestand aus 2 (seit 1723 auch 3 und zeitweise 4) Bürgermeistern und 10 (seit 1723: 6) Ratsherren, die am ersten Sonntag nach Ostern gewählt wurden. Nach dem rathäuslichen Reglement von 1733 erfolgte die Ernennung der Bürgermeister und von 6 Ratsherren durch den König (Preußen), bzw. die Regierung auf Lebenszeit. Seit 1734 führte der erste (regierende) Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister. Die städtische Verwaltung unterstand seit 1717 der Aufsicht eines staatlichen „Commissarius loci".

Gericht

Zu den alten Freiheitsrechten gehörte auch ein eigenes Bürgergericht, das wöchentlich von dem „Freiheitsrichter" gehalten wurde und über Eigentum und kleinere Vergehen („Schuld von Worten und von Schlägen, die geschehen sonder eckige Waffen") sowie vor allem über gewerbliche Streitigkeiten zu entscheiden hatte. Der Freiheitsrichter wurde auch jährlich aus dem Kreise der Bürger gewählt und erst seit dem rathäusliehen Reglement von 1733 durch den König (Preußen) in sein Amt berufen. Er lag fast dauernd in Kompetenzstreit mit dem ortsansässigen „Hogrefen" als landesherrlichem Richter. Die Einführung des Landgerichts in Altena 1753 zufolge der Coccejischen Reform des märkischen Justizwesens hatte die Aufhebung des Freiheitsgerichts ebenso wie des „Hogrefenamts“ zur Folge. 1772-1807 war die Burg Altena der Sitz des märkischen Kriminalgerichts (Untersuchungsgerichts); auch die Gefangenen waren während der Untersuchung dort untergebracht.

  • 1766. Altena. In der Burg wir ein Criminalgericht für die Grafschaft Mark eingerichtet.

Bürgerschaftsvertretung

Außer dem Magistrat wurden jährlich am ersten Sonntag nach Ostern 6 Gemeindevorsteher, je 2 aus den Stadtteilen Freiheit, Mühlendorf und Nette, als Vertrauensleute der Bürgerschaft gewählt. Sie nahmen an den Ratssitzungen teil und brachten Wünsche und Beschwerden der Bürger durch ihren „Wortträger" vor. Gewerblich hatten sie als „Kloverreister" die Prüfung des Drahtes auf Dicke und Güte vorzunehmen.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Altena (1367), Bürgerbücher im Sinne der Bürgereid-Matrikeln sind nicht vorhanden, allerdings Bürgerlisten von 1738-1806; darin: Name und Beruf des Hausbesitzers, Hausnummer, Zahl der Familienangehörigen, Knechte und Mägde (Stadtarchiv Altena).
    • Veröffentlichung: Ferdinandt Schmidt, Bürgerliste 1738. In: „Süderland", Jg. 8 (1930), S. 75; „Aufnahmebuch pro 1740/41 der Freiheit Altena". In: „Heimatbilder", Beiträge zur Heimatkunde von Altena und dem Süderlande. Altena (P. A. Santz) 1940, S. 12-55.
  • Stahleidbuch 1678-1807, Liste der Reidemeister und Zöger, die den Stahleid leisteten und sämtlich Bürger waren (Stadtarchiv Altena).
    • Veröffentlichung: Ferdinand Schmidt, Das Stahleidbuch. In: „Süderland", Jg. 4 (1926), S. 39, 56.
  • Schützenlisten der Friedrich Wilhelm-Schützengesellschaft, der fast sämtliche Bürger angehörten, 1595, 1641, 1672, 1675, 1682, 1691, 1697, 1701, 1710, ff. (Burgarchiv Altena, Leihgabe der Friedrich Wilhelm-Gesellschaft).
    • Veröffentlichung: Ferdinand Schmidt, Schützenliste 1595. In: „Süderland", 1 (1923), S. 52; 1641, ebd. 1, S. 59; 1651, ebd. 1, S. 75; 1672, ebd. 1, S. 90; 1675, ebd. 2 (1924), S. 43; 1682, ebd. 2, S. 60; 1686, ebd. 2, S. 84; 1691, ebd. 2, S. 94; 1697, ebd. 3 (1925), S. 44; 1701, ebd. 7(1929), S.119; 1701, ebd. 11 (1933), S.89.

Landesherrschaft

Landesherren, Krieg

  • Altena war der Stammsitz der dem bergischen Hause angehörigen Grafen von Altena (seit 1160):
    • Diese nannten sich nach ihrer Übersiedlung auf die Isenburg bei Hattingen und die Burg Mark bei Hamm (um 1200) Grafen von Altena-Isenberg und Grafen von Altena - Mark nannten.
      • Die erstere Linie verlor infolge der Tötung des Erzbischofs Engelbert von Köln durch Graf Friedrich von Isenberg (1225) den Hauptteil ihrer Besitzungen und lebte später in den Grafen von Limburg auf der Burg (Hohen-)Limburg fort.
    • Die Stammburg Altena ging mit dem weitaus größten Teil der Grafschaft auf die Grafen von der Mark über.
      • Ein Zweig derselben erbte 1367 die Grafschaft Kleve und vereinigte 1397 die Grafschaft Mark mit dieser. Mit kurzer Unterbrechung -unter Graf Gerhard von der Mark (1410-61) - waren dann die Grafen und (seit 1417) Herzöge von Kleve als Grafen von der Mark die Landesherren von Altena, bis zu ihrem Aussterben 1609.
  • In dem nun folgenden Klevischen Erbfolgestreit stand Altena zunächst unter der gemeinschaftlichen Herrschaft der beiden „possidierenden" Fürsten Kurbrandenburg und Pfalz-Neuburg, wurde aber 1615 von den Brandenburgern eingenommen und besetzt. 1623 eroberten lothringische Truppen des Herzogs von Pfalz-Neuburg Burg und Freiheit und hielten beide 7 Jahre in Besitz. Nach den Haager Vereinbarungen von 1629 kam Altena im März 1630 endgültig an Kurbrandenburg.
  • 1807-1813 Durch den Frieden von Tilsit wurde 1807 Altena mit der ganzen Grafschaft Mark zum Großherzogtum Berg geschlagen (Ruhrdepartement mit dem Sitz des Präfekten in Dortmund)
  • 1813 - 1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein
  • 1815-1946 preußische Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, bis 1968 Kreis Altena
  • Besetzung durch amerikan. Truppen 14./15. 4. 1945.
  • 1946 Land Nordrhein-Westfalen, Kreis Altena, 1968 Kreis Lüdenscheid

Zeitzeichen 1895

  • Geogr. Position bei (N 51° 18' | 0 7° 40')
  • Stadt in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Altena
    • Einrichtungen/Zuständigkeit: Amtsgericht Altena, Postbezirk, Telegrafenamt. Eisenbahnstation Linie Betzdorf-Hagen u. Altena-Lüdenscheid. Handelskammer.
    • Einwohner: 11.147
    • Gewerbe: Fabrik (Draht, Eisenwaren, Nickelmünzenplättchen, Patronenhülsen, Möbel aus Schmiedeeisen, Silberprägewaren, Neusilberwaren).

Kriegswesen

Wehrhoheit

Die inmitten der Stadt gelegene Burg Altena wurde im Mittelalter durch Burgmannen (reisige Knechte) bewohnt und gesichert, die unter dem landesherrlichen Drosten oder Amtmann standen. Von 1615-23 unterhielt Kurbrandenburg auf der Burg eine „staatische" (holländische) Besatzung, die dann durch die lothring. Truppen des Pfalzgrafen von Neuburg abgelöst wurde. In den letzten Jahrzehnten des 30jährigen Krieges hatten einheimische Amtsschützen Burg und Amt Altena (historisch) zu schützen. Seit 1672 diente eine kurbrandenburgische (später preußische) Invalidenabteilung unter einem abgedankten verdienten Offizier (Hauptmann, Major oder Oberstleutnant) als Burgbesatzung, bis 1772 die wichtigsten Teile der Burg an die Freiheit Altena zu einer Armen- und Waisenanstalt verkauft wurden.

Schützengilden

Unter der Bürgerschaft bestand eine alte Schützengesellschaft (älteste Schützenliste von 1595); seit 1788 nennt sie sich nach dem König „Friedrich-Wilhelms-Gesellschaft". Die Schützengesellschaft trat noch bei französischen Überfällen 1673 und 1679 als Bürgerwehr in Tätigkeit. Schützenfahne von 1689.

Siegel,Wappen, Fahne

Wappen-Altena.png Beschreibung:

Das Wappen der Stadt Altena zeigt die heilige Katharina von Alexandria, die im Jahre 307 durch Rad und Schwert hingerichtet wurde. Eben diese Gegenstände hält sie in den Händen, das silberne Schwert in der rechten und das Richtrad mit silbernen sichelförmig gekrümmten Spitzen in der linken Hand. Sie wurde auf Befehl des Kaisers Maxentius zum Tode verurteilt, da sie sich weigerte, als bekennende Christin an heidnischen Opfern teilzunehmen.

Das sich gerade diese Heilige auf dem Altenaer Stadtwappen wiederfindet, ist auf ein Gelübde von Graf Engelbert III. von der Mark (1347-1398) zurückzuführen, welches er an ihrem Grabe in Sinai bei Jerusalem abgelegt haben soll. Zunächst wurde die heilige Katharina in das Altenaer Kirchensiegel aufgenommen, in dem sie auch heute noch dargestellt wird. Als oben genannter Graf Engelbert am 20.12.1367 Altena die Freiheitsrechte verlieh, wurde sie ins Stadtsiegel übernommen. Tatsächlich hat die heilige Katharina von Alexandria seit langen Jahrhunderten als Schutzpatronin der alten Stadtkirche und ebenso der Stadt Altena selbst gegolten.

Siegelstempel des 15. Jh. mit diesem Bilde erhalten.
Stadtfahne Weiß-Rot gestreift, im oberen Drittel belegt mit weißem Querstreifen, darauf Wappen und Aufschrift (Stadt Altena Westf.).

Finanzwesen

  • Notgeld; ausschließlich Papier.
    • Stadt. 1923: 1 Mill.
    • Handelskammer. 1923: 7 Werte von 500 Ts. bis 100 Md.

Stadtgebiet

  • Als Stadtgebiet wurde bei Verleihung der Freiheitsrechte festgelegt das Gebiet „von der Steinernen (Lenne-)Brücke (im Süden) an bis an den Linscheider Bach und an den Hals" (im Norden).
  • 1833 Stadt Altena, 1836 revidierte Städteordnung.
  • 1843 Amt Altena mit den Gemeinden Kelleramt, Wiblingwerde.
  • 1907: Neubildung der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde durch Zusammenschluß der Gemeinden Kelleramt und Wiblingwerde.
  • 1908 Durch Beschluß des Bezirksausschusses zu Arnsberg vom 23. März 1908 sind die Orte Hünengraben, Knerling, Pragpaul und der Restteil des Brachtenbecker Tales von der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde abgetrennt und mit der Stadtgemeinde Altena vereinigt worden.
  • 1936 Eingemeindung eines Teiles der Gemarkung Nettenscheid aus der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde in das Stadtgebiet Altena.
  • 1969 Stadt Altena aus Stadt Altena und den Gemeinde Dahle (Amt Neuenrade) und überwiegendem Teil von Evingsen (Amt Hemer), ferner Rahmedetal bis einschließlich Grüne Wiese (vorher Gemeinde Lüdenscheid-Land) und Teilen der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde.
  • Fläche 1858: 1.095 ha, 1951: 1.925 ha.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Als Pfarrgemeinde wird Altena zuerst 1318 erwähnt; in einem Pfarrverzeichnis des Erzstifts Köln von etwa 1310 (Liber Valoris) ist sie noch nicht aufgeführt. Vorher war Altena nach Iserlohn eingepfarrt, das zum Archidiakonat Attendorn des Kölner Erzstifts gehörte. Kirchenpatronin war die hl. Katharina. Infolge Heranziehung von etwa 150 Nadelarbeitern aus Aachen entstand 1782 wieder eine katholische Gemeinde, die 1797 eine Kollekte zum Bau einer Pfarrkirche bewilligt erhielt. Dekanat Iserlohn, Erzbistum Paderborn.

Reformation

Die Reformation setzte sich in Altena nach 1547 durch. Um 1620 entstandene Streitigkeiten zwischen Luth. und Ref. wurden durch die Pfalz-Neuburgische Besetzung 1623 zugunsten der ersteren entschieden. So bildete sich erst 1666 eine ref. Gemeinde, Kreissynode Iserlohn.

Bekenntnisse

1871: 844 Kath., 1925: 3.011 Kath., 1946: 70% Evangelisch.

Juden

Schutzjuden sind seit 1670 in Altena nachweisbar, haben aber im Wirtschaftsleben niemals eine bedeutendere Rolle gespielt, da ihnen das Drahtgewerbe nicht zugänglich war. 1740 waren drei, 1794: sechs jüdische Haushaltungen vorhanden. 1871: 100, 1925: 41 Juden.

Wohlfahrtspflege

1738: Zwei Apotheker. Städt. Krankenhaus. Katholisches Krankenhaus. Stadtwerke seit 1858. Städt. Wasserwerk. Abwässerkanalisation. Gaswerk mit Eigenerzeugung bis 1929, seitdem Ferngasbezug. Auf Burg Altena ist die erste Jugendherberge Deutschlands.

Bildungswesen

Schulen

Nachrichten über das Schulwesen sind erst aus dem Beginn des 17. Jhdts. erhalten, sicher hat aber eine Bürgerschule schon lange vorher bestanden, die sich im 17. Jhdt. in eine deutsche und eine lateinische Schule gliederte. Deutsche Volksschulen gab es um die Mitte 18. Jhdt. in den Stadtteilen Freiheit und Nette, letztere hervorgegangen aus einer „Heck- (Privat-) Schule". Reformierte Schule seit etwa 1700. Katholische Volksschule seit 1828. Die lateinische Bürgerschule wurde Mitte 19. Jhdt. zu einer Höheren Bürgerschule mit einem Rektor als Leiter und 1902 zu einem Realgymnasium mit einem Direktor, 1954 Städtisches Neusprachliches Gymnasium. Eine zunächst private Töchterschule wurde 1855 gegründet und nach Übernahme durch die Stadt 1905 zu einer Städt. Höheren Mädchenschule (Lyzeum), 1954 Städt. Neusprachliches Mädchengymnasium. Das Volksschulwesen war 1954 in 5 Schulsysteme gegliedert.

Persönlichkeiten

  • Schulte, Eduard, Lyriker und Revolutionsdichter, * Altena 1823, + Hagen 22. August 1870.


Zeitungen

  • Das amtliche Wochenbl. für den Kr. A., von P. A. Santz 1834 begründet, das seit 1871 Altenaer Kreisblatt heißt und seit 1906 täglich erscheint
    • Monatliche Beilage Süderland, Heimatblatt für den südlichen Teil der Grafschaft Mark 1923-41.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Bau-u. Kunstdenkmäler, Kreises Altena
  • Blase, Friedrich: Altena - ein Führer durch Stadt und Umgebung; Gebiet der mittleren Lenne, Plettenberg, E. Schmidt, 1898, Online
  • Fricke, E.: Die Veme Süderland -Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterl. Gerichtswesens vornehmlich der früh. Kreise Altena und Lüdenscheid. Altena 1978
  • Heydweiller, Franz: Die Volksheilstätte des Kreises Altena bei Lüdenscheid - Mitteilungen des Vorsitzenden des Kreisausschusses, Lüdenscheid, Dalichow, 1899, Online
  • Klute: Fröndenberg einst und jetzt. (Hamm 1925)
  • Kümmel, A.: Geschichte des Kreises Altena - einschließlich des Gebietes des jetzigen Stadtkreises Lüdenscheid, Altena, Kreis Altena, 1911, Online
  • Kuemmel: Gesch. der Stadt Altena, in: Bau- und Kunstdenkmäler der Prov. Westfalen (1920).
  • Lappe: Die Freiheit Altena. (1929).
  • Lappe, J.: Die Freiheit Altena, in Beiträgen zur Geschichte Dortmunds, Bd. 37
  • Schmidt, Ferdinand: Die Altenaer Bürgerschaft vor 200 Jahren. Ein „Adreßbuch" von 1740/41, in: Heimatbilder (1951).
  • Schmidt, Ferd.: Lüdenscheid – Altena - Iserlohn, das Verhältnis der 3 Drahtstädte untereinander bis zur Einführung der Gewerbefreiheit, in: Beitr. zur Gesch. und Heimatkunde des märkischen Süderlandes Bd. 1 (1949).
  • Schmidt, Ferd.: Das Drahtgewerbe in Altena bis zur Errichtung des Eisendrahtstapels 1744, ebd. Bd. 2 (1919).
  • Schmidt, Ferd.: Das Osemund-Gewerbe im Süderland bis zur Gründung des Altenaer Eisendrahtstapels 1744, ebd. Bd. 3 (1949).
  • Schmidt, Ferd.: Wie alt sind die Drahtrollen in Altena, in: Der Märker 12 (1952).
  • Schulte, W.: Gliederung der Mundarten im südöstl. Sauerland, in: DDG 38 (1941).
  • Vorlaender: Bilder aus Altenas Vorzeit (1906).

Historische Bibliografie

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Periodika

  • Der Märker, Heimatbl. für den Bereich der ehem. Grafschaft Mark, hg. von Ferd. Schmidt (1951 ff.).

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