W-Nummer

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Ein wichtiges Kriterium für eine gute Datenqualität ist eine genaue Ortsangabe, auf den sich erforschte Daten beziehen. Was nützt dem Suchenden die Erkenntnis, dass jemand nach „Meyer“ in „Neustadt“ sucht?

Der Ortsname im heutigen Deutschland kann um die Postleitzahl (mit einer Jahreszahl) ergänzt werden, da diese einen Ort gut identifiziert. Für Orte in ehemaligen deutschen Ostgebieten kann statt der heutigen ausländischen Postleitzahl die w-Nummer als Ersatz-Postleitzahl verwendet werden. Der Verlag für das Standesamtswesen hat 1970 im „Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland“ diese Ersatzkennzahl auf der Ebene von Regionen definiert.

Aufbau des Verzeichnisses

Die w-Nummer wurde für Gemeinden östlich der damaligen innerdeutschen Grenze in drei geographischen Bereichen definiert:

  1. Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))
  2. Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)
  3. Ausland

Struktur der w-Nummer

Aufbau

Die w-Nummer ist eine fünfstellige Kennziffer in der Form XX Y ZZ. Die Bedeutung der drei Ziffer-Gruppe hängt vom geographischen Bereich ab.

Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))

XX entspricht den Ländern der Verwaltungsgliederung vor 25. Juli 1952 und den Bezirken der Verwaltungsgliederung per 31. Dezember 1969, wobei die letzteren in 2 Ziffern zusammengefasst wurden)

Y Bezirk

ZZ Stadtkreis/Kreis

Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)

XX Provinz in den Grenzen vom 31. Dezember 1937.

Y Regierungsbezirk (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

ZZ Stadt- und Landkreis (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

Ausland

XX Staaten in den Grenzen per 31.12.1937

Y großer Landesteil oder Provinz (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

ZZ kleinere Verwaltungseinheit (letzte Verwaltungsgliederung vor 1945)

Zuordnung Ort zu w-Nummer

Die Orte erhalten die w-Nummer der Verwaltungseinheit (Landkreis, Stadtkreis, Kreis etc.) in dem sie liegen. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:

  1. Die Gemeinde gehört zu einer Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann wird der Gemeinde die entsprechende w-Nummer zugeordnet.
  2. Die Gemeinde gehört zu keiner Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann können die beiden letzten Ziffern ZZ auf 99 gesetzt werden. Ist die größere Verwaltungseinheit ebenfalls unbekannt wird auch Y auf 9 gesetzt.

Verzeichnisse mit w-Nummern

FOKO

GOV

W-Nummern und Postleitzahlen sind im Genealogischen Ortsverzeichnis (GOV) http://gov.genealogy.net zu finden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR werden keine w-Nummern erfasst.

Literatur

  • Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Reichling, Verlag für Standesamtswesen
    • 2. Auflage 1982
    • 1991, Nachtrag: „Alphabetisches Verzeichnis der amtlich geänderten Ortsnamen in den früheren preußischen Ostprovinzen vor 1939“