Vohwinkel

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Vohwinkel, Stadtteil von Wuppertal: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Wuppertal > Vohwinkel

Karte von Vohwinkel aus dem Adressbuch für den Kreis Mettmann aus dem Jahr 1909/10

Name

Vowinkel (1312), Vowynkele (1356), Vowinckele (1482), to vowinkeln und up deme vowinkeln (1488), Fowinckel (1665), fuwinckel (1715), Furwinkel (1799).

Landschaftslage

Wo das Wupper-Engtal westl. von Elberfeld nach Süden umbiegt, beginnt eine flachere, etwas höher gelegene Mulde, durch die das Wuppertal über die Schlebusch-Wahner Heide mit der Kölner Bucht verbunden wird. Im Ostteil dieser Mulde liegt Vohwinkel am unteren Südhang. Das Stadtgebiet ist auf dem Muldenboden in etwa 160 m Höhe breitflächig entwickelt, die Randbebauung längs der Straßen nach Solingen erreicht mit 270 m die Höhe der Bergischen Hochflächen.

Geografische Position

1895: Geogr. Position bei (N 51° 14' | O 7° 04')

Ortschaftsursprung

Römersiedlung um 200 n. Chr. - Hof und spätere kleine Siedlung Vohwinkel gehörten zur Gemeinde Sonnborn, Gut Vohwinkel im Kirchspiel Sonnborn 1356 genannt. Starkes Anwachsen nach dem Bahnanschluß 1841. Aufteilung des Gutes Vohwinkel 1852. Sitz der Kreisverwaltung Mettmann 1877-1933. Nach Eingemeindung Sonnborns in Elberfeld wurde Vohwinkel 1888 selbständige Landbürgermeisterei.

Stadtgründung

Stadtrechte 12.02.1921. Eingemeindung nach Wuppertal 1929.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Das frühere Gutshaus Vohwinkel stand am Markt von 1956. Die Siedlung bestand um 1850 aus 8 Häusern, später 19 Häusern. Aufteilung des Gutes 1852. 1871: 59 (1885: 136) Häuser und 1 Bahnhof. Der Ort breitete sich schnell von Westen nach 0sten aus in der Längsrichtung der Mulde und am südlich Berghang.

Gebäude

Bahnhof seit 1847. Ev. Schulhaus 1856. Ev. Kirche 1890. Rathaus 1899. Landwirtschaftsschule 1900. Rektoratschule 1902. Kath. Kirche 1907.

Bevölkerung

Seuchen

Cholera und Pocken 1869.

Bevölkerungsverzeichnisse

Jüngere Einwohnerzahlen

1850: 58 Einwohner (E.), 1871: 777 E. (Ort V.) und 27 E. (Bhf. Vohwinkel); 1885: 1.936 E. (Ort Vohwinkel.) und 25 E. (Bahnhof Vohwinkel); 1890: 6.151 E., 1902: 10.247 E., 1910: 14.696 E., 1925: 16.098 E., 1930: 17.221 E., 1940: 17.677 E., 1950: 25.148 E., 1953: 27.419 Einwohner.

Sprache

Die niederfränkische Mundart wurde bereits 1956 nur noch wenig gesprochen.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Vohwinkel gehörte im 18. Jhdt. zum Ausstrahlungsgebiet der Elberfelder Textilindustrie (u. a. Seidenweberei ab 1797, nach Wuppertal verlegt 1858), eigenes Gewerbe entwickelte sich erst nach dem Bahnanschluß (1841). 1850 wurde Eisenerz gefördert und eine Braunkohlenzeche war in Betrieb. Herd- und Kühlschrankfabrik 1902. 1956: Textilbetriebe, Eisengießereien, Maschinen-, Werkzeug- und Metallfabriken.

  • Größere alte, 1956 noch bestehende Firmen: Gebhard & Co. AG (Seidenweberei), gegr. in Vohwinkel 1797, in Wuppertal seit 1858. HomannWerke Wilh. Homann (Herd- und Kühlschrankfabrik) 1902.

Verkehr

Die Bundesstraße Mönchen Gladbach-Düsseldorf - Wuppertal - Hagen - Kassel führt durch V0hwinkel. Bahn Düsseldorf -Vohwinkel- Elberfeld (1841) als erste Verbindung zum Rhein. Ehem. Prinz - Wilhelm-Bahn Vohwinkel- Steele (1847) zum Kohlenrevier. Bahn Elberfeld-Vohwinkel- Haan (1956: Gruiten) -Opladen (1867), verlängert nach Mülheim 1868. Bahn Vohwinkel- Wald (1887) -Solingen (1890). Schwebebahn Elberfeld -Zoo- Vohwinkel 1901.

Verwaltung

Gericht

Gewerbegericht des Kreises Mettmann, Abt. V. seit 1892. Kaufmannsgericht ab 1923.

Landesherrschaft

Landesherren

Gut Vohwinkel im Kirspiel Sonnborn wurde 1356 von Ritter Heynrich van Schoynroyde an das benachbarte Stift verkauft. Später ging es durch viele adlige und bürgerliche Hände bis zur Aufteilung 1852.

Zeitzeichen 1895

  • Vohwinkel, Dorf/Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreis Mettmann, Bürgermeisterei Vohwinkel, 170 m ü.d.M,
    • Eingemeindet: Zu Vohwinkel gehört jetzt das frühere Dorf Sonnborn
    • Zugehörigkeit/Einrichtungen: Standesamt Vohwinkel, Amtsgericht Elberfeld, ev. Kspl. Vohwinkel u. Sonnborn, kath. Kspl. Sonnborn, Gräfrath u. Düssel, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Düsseldorf <> Schwelm, Steele <> Vohwinkel u. Ohligs <> Vohwinkel der Preuss. Staatsbahn. Landratsamt f. den Kreis Mettmann
    • Gesamtfläche: 1.254,4 ha, (1895) 57 Wohnplätze, 551 Gebäude.
    • Einwohner: 7.740 (5.051 Ev., 2.548 Kath., 137 andere Christen, 4 Juden)
    • Gewerbe: Kantine, Schmiede, Ziegelei, Fabr. (Maschinen, Tapeten), mechanische Weberei, Steinbrüche (Kalkstein)

Kriegswesen

Schützengilden

Schützenfeste werden noch gefeiert.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen-Vohwinkel.jpg Beschreibung:

Wappen: Redendes Wappen (1926): Unter silbernem Schildhaupt mit roter laufender Vohe ( = Fuchs (mhd.)) erscheint in Grün ein silberner Sparren, ein aufgerichteter „Winkel" (gleichzeitig mit Bezug auf das Wupperknie bei Vohwinkel).

Der Fuchs im Winkel als heraldisches Zeichen war um 1956 etwa 100 Jahre alt.

Finanzwesen

Münzwesen

Notgeld 1918 zu 5, 10, 50 Pfg. (rund, in Zink oder Eisen) mit Schrift.

Stadtgebiet

Nach Abtrennung zweier Höfe umfaßte das Gut bei der Aufteilung 1852: 170 Morgen. Landgemeinde Sonnborn (einschl. Vohwinkel) 1885: 1.403 ha. Als Sonnborn an Elberfeld fiel, war Vohwinkel nach der Abtrennung 1888: 1.155 ha groß, nach Abgabe des Gutes Buchenhofen an Elberfeld 1890: 1.115 ha. Die Ortschaften Simonshaus, Porten, Görtscheid, Höhe, Bremkamp, Schlüssel, Engelshöhe, Rauenhöhe kamen von Haan an Vohwinkel. 1894: 1.213 ha; 1929: 1.140 ha.

Allgemeine Information

Vohwinkel ist seit 1929 ein Bestandteil der neu gegründeten Stadt Wuppertal. Es entspricht ungefähr dem heutigen Wuppertaler Stadtbezirk Vohwinkel. Dieser Stadtbezirk umfasst auch das erst 1975 eingemeindete Schöller.

Politische Einteilung

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Erzbistum Köln, Archidiakonat des Kölner Domdekans, Dekanat Neuß, Pfarrei Sonnborn. Die kath. Gem. Vohwinkel wurde 1896 zur selbständigen Kapellengemeinde.

Reformation

Übergang zum ref. Bekenntnis um 1580. Selbständige ev. Pfarrei 1886. Altluth. Gem. gegründet 1904.

Bekenntnisse

1925: etwa 50% Ev. Freikirchen und Sekten : Freie ev. Gemeinde, Christliche Versammlung, Adventisten, Kath.-Apostolische, Ev. Gemeinschaft, Neuapostolische, Zeugen Jehovas, Heilsarmee, Offene Brüder, Mormonen, Gralsbewegung, Gemeinde der Christen (Ecclesia), Christliche Gemeinschaft, Christliche Wissenschaft, Pfingstgemeinde, Christengemeinschaft.

Juden

1927: 18 Juden.

==Wohlfahrtspflege Gas und Wasserleitung im Vohwinkler Gebiet wurden 1905 in eigene Verwaltung genommen, gleichzeitig Gas- und Wasserwerk erbaut.

Bildungswesen

Schulen

Stand 1956: Erste ev. Schule 1856, zweite ev. Schule 1878, kath. Schule 1880, je 1 ev. und kath. Schule 1890. Weitere ev. Schule 1895, kath. Schule 1902. Um 1950: 9 Volksschulen. Privat-Knabenschule 1892, als öffentliche Rektoratschule 1897, Realschule 1908, Reformrealgymnasium 1928, heute Naturwissenschaftliches Gymnasium. Private höhere Mädchenschule, Ausbau zur Höheren Töchterschule 1897, höhere Lehranstalt 1907, Lyzeum 1912, mit Frauenoberschule 1929. Ferner 1956 1 Mittelschule. Landwirtschaftliche Winterschule für die Kreise Mettmann, Solingen und Düsseldorf-Land nach Vohwinkel verlegt 1900, 1956 Landwirtschaftsschule. Meisterschule für das gestaltende Handwerk 1945, Werkkunstschule seit 1949. Ferner 1956 1 Berufsschule.

Zeitungen

Vohwinkler Ztg. 1886-1928; als Generalanz. für den Kreis Mettmann nach 1888, als Vohwinkler Ztg. = Generalanz. für den Kr. Mettmann ab 1891, als Amtliches Kreisblatt für den Kreis Mettmann/Vohwinkler Ztg. ab 1897, mit der in Velbert erscheinenden Morgenztg. verschmolzen 1925.

  • 1956 Wochenspiegel.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, III. Landschaftsverband Rheinland (1956) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Bibliografie

  • Giseke, F.: Das deutsche Notgeld 1915-21 (1922) Nr. 542 a, b.
  • Ziegler: Geschichte der Stadt V. (1929).


  • Crecelius, W.: Urkunden über Vohwinkel: Ritter Heinrich von Schönrode und seine Frau Lysa verkaufen ihr Erbe und Gut zu Vohwinkel dem Kloster zu Gräfrath. 18. Febr. 1356.
  • In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 12. Band, Jahrgang 1876, Seite 243-244, Bonn 1876.



Bibliografie-Suche

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Landeskunde und Regionalgeschichte

Zufallsfunde

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Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Wappen der Stadt Wuppertal.png Stadtteile in Wuppertal (Regierungsbezirk Düsseldorf)
Stadtbezirk Elberfeld: Elberfeld
Stadtbezirk Elberfeld-West: Elberfeld | Sonnborn
Stadtbezirk Uellendahl-Katernberg: Elberfeld
Stadtbezirk Vohwinkel: Vohwinkel | Schöller
Stadtbezirk Cronenberg: Cronenberg
Stadtbezirk Barmen: Barmen
Stadtbezirk Oberbarmen: Barmen | Nächstebreck
Stadtbezirk Heckinghausen: Barmen
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Stadtbezirk Ronsdorf: Ronsdorf


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