Topographie Holstein 1841/I-Z/269

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Topographie Holstein 1841
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zum Fürstenthume Lübek, Amt Collegiatstift, und 2 Hufen unter holsteinischer Territorialhoheit, dem St. Johannis-Jungfrauenkloster in Lübek; letzte wurden in den Jahren 1271 und 1272 von den holsteinischen Grafen Johann und Gerhard an dieses Kloster verkauft. - Zahl der Einwohner: 72. - Schuldistrict Heringsdorf. - Areal: 170 Steuert. (holst.), 183 Ton., die Tonne zu 260 Q. R. (fürstl.).
Rellingen
(vorm. Rellinghe); Kirchdorf an der Landstraße von Pinneberg nach Hamburg, 1/4 M. südöstlich von Pinneberg; Herrschaft Pinneberg; Haus- und Waldvogtei. Br. 53°38'57"; L. 27°29'30". - Dieser schön belegene Ort, welcher oft von Hamburgern besucht wird, ward am 30. Novbr. 1564 von dem hamburgischen Domcapitel an den Grafen von Schauenburg verkauft. - Es enthält außer den Wohnungen der Kirchenbedienten 5 Vollh., 1 Fünfsechstelh., 1 Zweidrittelh., 2 Halbh., 12 Drittelh., 2 Viertelh., 8 Siebentelh., 18 Zwölftelh. und 11 Anbauerstellen. (4 34/144 Pfl.) Eine ausgebauete Drittelhufe heißt Eckerkamp, eine andere Stawedder und 1 Zwölftelhufe in der Heide. - Die erste Kirche war sehr alt und vielleicht schon im 10. Jahrhunderte erbauet; die jetzige, 1756 eingeweihte, Kirche ist eine der schönsten Landkirchen Holsteins; sie ist nach einem Risse des Baumeisters Sonnin erbauet, achteckigt, hat eine mit Kupfer gedeckte Kuppel und einen 208 Fuß hohen Thurm. Die Kanzel und Orgel sind über dem Altar erbauet. - Bis zum Jahre 1768 war hier nur ein Prediger; jetzt sind hier zwei, welche der König ernennt. - Kirchhöfe sind hier 2, von welchen der Eine sehr vergrößert worden ist. - Die Gemeinde ist in zwei ganz verschiedene Parochien getheilt, deren jede ihren eigenen Prediger hat. Zur ersten Gemeinde gehören: die Hälfte des Fleckens Pinneberg und die Hälfte des Dorfes Rellingen, das Dorf Heist (vom Kloster Uetersen), welches jedes Jahr abwechselnd von beiden Predigern versehen wird, ferner: Ahrenlohe, Borstel, Esingen, Hohenrade, Kummerfeld, Oha, Pein, Pinnebergerdorf, Prisdorf, Rugenrenzel, Tangstedt, Tornesch, Wulfsmühle. - Zur zweiten Gemeinde: die andere Hälfte von Pinneberg und Rellingen, ferner: Appen, Bönningstedt, Brande, Datum, Dummrian, Egenbüttel, Eggerstedt, Ellerbek, Etz, Ober- und Unter-Glinde, Halstenbek, Hempberg, Keller, Klokrian, Krupunder, auf der Lohe, Nienhöfen, Pütjen, Rugenbergen, Schäferhof, Thesdorf, Winzeldorf. - Schule (150 K.). - Zahl der Einwohner: 669, von denen Viele aber dem Bauernstande nicht angehören und als Privatpersonen hier leben. An concessionirten Handwerkern und Gewerbetreibenden sind hier: 9 Krüger, 1 Brauer und Brenner, 3 Höker, 1 Zimmermann, 2 Tischler, 3 Bäcker, 1 Reepschläger, 1 Rademacher, 5 Schuster, 2 Schneider, Musici, 2 Schmiede, 2 Schlachter und einige Lohgerber und Weber. - Jahrmärkte sind hier am Dienstage in der Margaretenwoche und am 10. October. - Areal: 954 Steuert. - Der Boden ist mehr sandigt als lehmigt, bei gehöriger Cultur aber fruchtbar; die Wiesen und Möre sind hinlänglich und es wird hier viel Sumpferz, Wiesenerz und Raseneisenstein gefunden. - In den Jahren 1813 und 1814 litt dieses Dorf sehr an russischer Einquartierung, welche in langer Zeit über 2000 Mann betrug. - Der berühmte Schauspieler Friedrich Ludwig Schröder hatte hier einen Landsitz, wo er am 3. September 1816 starb.
Remmels
Dorf im Amte Rendsburg, an der Landstraße von Rendsburg nach Itzehoe, 3 M. südlich von Rendsburg; Kspv. und Ksp. Hohenwestedt;