Topographie Holstein 1841/I-Z/243

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Topographie Holstein 1841
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Priwitz
ein ehemaliges Dorf im Kirchspiele Grube. Aus diesem Dorfe erhielt im Jahre 1399 eine Vicarie in der Lübeker Aegidienkirche Einkünfte. Wulf Pogwisch verkaufte das ganze Dorf an den Lübekischen Vicarius Heinrich Zwager.
Probsteierhagen
(vorm. Kercenhagen, d. i. Hagen an der Kercenitz); Kirchort, 1 1/2 M. nordöstlich von Kiel, theils zum Kloster Preetz, theils zum Gute Hagen gehörig. Br. 54°21'46"; L. 27°57'00" (Kirche). - Vormals waren in dieser sehr schön belegenen Ortschaft, außer der Kirche, wahrscheinlich keine andere Häuser als die des Predigers, des Caplans und des Küsters; späterhin sind nach und nach 14 Häuser erbauet, welche, bis auf Eines ganz ohne Land sind; 2 von diesen, durch einen kleinen Bach von der Probstei getrennten Häusern, gehören zum Gute Hagen, die übrigen zum Kloster Preetz. - Im Dorfe sind 3 Wirthshäuser, von denen eines mit der Brannteweinbrennerei- und ein anderes mit der Bäckerei-Gerechtigkeit versehen ist. - Die Kirche, ohne Zweifel lübschen Ursprungs, ist sehr alt und kömmt in einem Verzeichnisse aus dem Jahre 1286 vor; sie ist zum Theil aus Feldsteinen erbauet, hat durch häufigen Anbau eine unregelmäßige Gestalt, aber einen neuen schönen, 138 Fuß hohen, Thurm. Der Altar ist gewölbt; die Orgel sehr gut. Eine Taufe von Metall ist aus dem Jahre 1400, als Johann Kiemer Kirchherr war. - In der Kirche ist eine Begräbnißcapelle der v. Blomeschen Familie. - Früher standen an der Kirche 2 Prediger; der jetzige wird von der Priörin und dem Probsten des Klosters Preetz präsentirt; die Gemeinde wählt. - Im Jahre 1524 war bei der Kirche eine Capelle, woraus vielleicht die Caplanei entstanden ist. - Schule (42 K.). - Zahl der Einwohner: 176, worunter 1 Arzt, 1 Krämer, 1 Schönfärber, 2 Tischler, 1 Schneider, 2 Sattler, 3 Schuster, 1 Schlachter, 1 Böttcher, 1 Klempner und 1 Weber. - Areal: 75 Steuert. - Eingepfarrt sind: vom Kloster Preetz: Brodersdorf, Fahren, Hohenstein, Laboe, Lutterbek, Passade, Passaderredder, Prasdorf, Probsteierhagen (z. Thl.), Stein, Strand, Wenddorf. Vom Gute Dobersdorf: Wulfsdorf und die Dobersdorfer Ziegelei. Das Gut Hagen: Bokholt, Christinenthal, Freienfelde, Grevensberg, Kunsbrook, Muxal, Probsteierhagen (z. Thl.), Rabenhorst, Röbsdorf, Trensahl.
Probstenkrog
s. Krog.
Probstorf
s. Prasdorf.
Projensdorf
(vorm. Prodenstorp); adeliches Gut am Canal, 7/8 M. nördlich von Kiel, im Kieler Güterdistricte; Ksp. Kiel. - Dieses vormalige Dorf ward im 14. Jahrhunderte an den Kieler Bürgermeister Johann Visch verkauft, welcher 1379 starb, und in seinem Testamente bestimmt, daß aus den Einkünften dieses Dorfes eine Vicarie in der St. Nicolaikirche in Kiel dotirt werden solle. Nachdem es nun über 100 Jahre dazu gehört hatte, ward es auf dem Landtage, 1497, als ehemaliges Lehngut, dem damaligen Landesherrn zugesprochen, worauf es bald darauf an Hans v. Ahlefeld kam. Im Jahre 1543 gehörte es Jasper Wittorf zu Neumünster; 1626 Anna Rantzau. Im Jahre 1689 hatte es der Landrath und Amtmann Friedrich Rantzau zu Knoop und Uhlenhorst, welcher 1723 starb; 1738 die Geheimeräthin v. Rantzau; 1750 der Generallieutenant Graf v. Baudissin; 1776 dessen Sohn, der Geheime Conferenzrath Heinrich Friedrich Graf v. Baudissin zu Neu-Nordsee; 1824 der Graf Joseph v. Baudissin jetzt zu Borstel, und