Topographie Holstein 1841/I-Z/087

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Topographie Holstein 1841
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Ludwigslust: Meierhof im Gute Bundhorst; Ksp. Preetz. - Dieser Hof ist an H. von Schilden zu Horst, mit Vorbehalt der Jurisdiction, verkauft, und hat ein Areal von 75 Ton., die Tonne zu 240 Q. R., worunter etwa 10 Ton. Wiesen, (56 Steuert.). - Zum Hofe gehört 1 Kathe. - Der Boden ist lehmigt und fruchtbar. - Das Wohnhaus ist nur klein, aber in der letzten Zeit sehr verbessert. - Auf dem Hofe ist eine Brennerei und Brauerei.
Lübbersdorf
(vorm. Lutbrechtsdorp); adeliches Gut 1/4 M. südlich von Oldenburg; Ksp. Oldenburg. - Dieses, vormals dem Stifte Lübek gehörige und von 8 Familien bewohnte, Dorf ward im Jahre 1708 niedergelegt, weil die Eingesessenen die dem Trunke ergeben waren die Abgaben nicht bezahlen konnten. - Seit dem Jahre 1769 ist es ein Fideicommißgut der jüngern Linie des Herzoglich Holstein-Gottorfischen Hauses. - Zum Gute gehören: der Haupthof, das Dorf Sipsdorf mit Schanze und Grünerhirsch (Saraukathe), Tollhaus (1 Kathe). - Pflugzahl ohne das Dorf: 3 1/2. - Das ganze Gut hat ein Areal von 1681 Ton., 67 R., die Tonne zu 240 Q. R. - Der Haupthof hat ein Areal von 946 Ton., 3 R., worunter Acker 674 Ton., 3 R., Wiesen 156 Ton., 7 R., Hölzung 1 Ton., 7 R., Moor 11 Ton., 205 R., Wasser 15 Ton., 85 R., Wege und Gärten 45 Ton., 209 R. und Rohrwerbung 41 Ton., 207 R. - Der Boden ist an einigen Stellen leichter Art, aber im Ganzen sehr gut: die Wiesen sind es ebenfalls. - Auf dem Hoffelde sind 4 Dienstkathen. - Zahl der Einwohner des Haupthofes: 69. - Das Wohnhaus ist nur klein und für den Verwalter oder Pächter eingerichtet. - Auf dem Hoffelde befinden sich 2 mit Buschwerk bewachsene Grabhügel.
Lübek
(Lübeck, vorm. Liubice, Lubeke). Das ursprüngliche alte Lübek lag an der Schwartaue, südlich von Kaltenhof, war im Anfange des 12. Jahrhunderts eine ansehnliche Handelsstadt und die Residenz des Fürsten Heinrich, eines Sohnes des wendischen Fürsten Gottschalks, ward aber im Jahre 1138 von den Ranen, unter Anführung von Race aus dem Geschlechte Krukos, verwüstet und darauf das jetzige Lübek auf dem Hügel Bueu, zwischen der Wakenitz und der Trave, wo schon Kruko früher eine Burg errichtet hatte, auf einem vortheilhafteren Platze wieder erbauet. In den Jahren 1225 und zuletzt 1247 kömmt noch der Name Olden Lübeke vor, von da an aber trat der jetzige Ortsname Svartow an dessen Stelle, da die Grafen Johann und Gerhard von Holstein den Strich Landes von der lübekischen Landwehr zu Tremsmühlen bis an Alt Lübek an die Stadt Lübek verkauften, welche diesen Landstrich mit ihrem Stadtgebiete vereinigte. Man sieht noch bei dem Einflusse der Schwartaue in die Trave einige Spuren dieser vergangenen alten Stadt; auch heißt die Wiese, worauf diese Ueberbleibsel sich befinden noch jetzt Burgwall.
Das jetzige Lübek (Neu-Lübek) liegt nun zwischen der Wakenitz und der schiffbaren Trave auf dem Plateau und dem Abhange einer Erhöhung des Bodens, in einer flachen Umgegend. Br. 53°52'10"; L. 28°20'48".
Der höchste Punkt ist 58 Fuß höher als der gewöhnliche Wasserstand der Trave unterhalb der Altstraße; der Umfang der Stadt innerhalb der Mauer beträgt über 1/2 M. und der Flächeninhalt 53,771 Q. R.
Diese ansehnliche und vormals besonders wichtige und reiche Handelsstadt gehörte, als sie im Jahre 1143 gegründet ward, dem Grafen Adolph II. von Holstein, der sie durch Ansiedelungen aus Holland und Westphalen bevölkerte; sie erhob sich so schnell, daß vier Jahre darauf schon bedeutende Jahrmärkte gehalten wurden, aber im Jahre 1147 ward sie von dem obotritischen